Mittwoch, 2. Oktober 2013

Jobcenter und denken, das passt leider nicht zusammen

Da kriegt man doch die Krise!


Habe mal wieder ein Jobangebot bekommen, wo ich schon zigmal gesagt habe, nehmt es doch bitte aus meinen Suchkriterien raus, es liegt mir einfach nicht !!!!

Aber sie kapieren es nicht. Habe erstmal deshalb eine mail raus geschickt.

LG Renate

Gesendet: Mittwoch, 02. Oktober 2013 um 13:29 Uhr
Von: Renate-Hafemann@gmx.com
An: sxxxxxxxbxxxxxxxx2@jobcenter-ge.de
Betreff: Reisekostenerstattung sowie Ransbemerkungen zu der Call-Center-Info bei Perry & Knorr

Abs.: Renate Hafemann, Breslauer Str. 1 - 3, 24211 Preetz, Tel.: 04342-761117

Ihr Zeichen 519.a-131A039647
Die Informationsveranstaltung bei Perry & Knorr in Kiel am 9.10.13 um 10.30 Uhr, Empfang, 1. Stock

Sehr geehrter Herr Bxxxxxxxxxxx,

Ohne dass ich das Fahrgeld vor diesem Termin auf meinem Konto habe, kann ich dort leider nicht hin fahren. Es sind ja noch ein paar Tage Zeit, deshalb bitte ich um Überweisung.

Da uns aufgrund von diversen Berechnungsfehlern aus der Anlage EKS für den Zeitraum der Abrechnung für unsere Firma für die Zeit vom 01.10.12 - 31.03.13, wo der Änderungsbescheid dann erst nach über 4 Monaten Bearbeitungsdauer kurz vor dem neuen Bewilligungszeitraum ankam und unsere Einkommensvoreinschätzung für die Zeit vom 01.10.13 - 31.03.14 und den dazu neuen vorläufigen Bewilligungsbescheid dann nach diesen falschen Berechnungen anders als ich es angegeben habe, berechnet wurde, haben wir jetzt am Ersten, obwohl ich Bescheid bekommen habe, dass meine Widersprüche gegen sämtliche Bescheide aufschiebende Wirkung haben und auch bereits das Sozialgericht Kiel um Hilfe ersucht und auch welche erhalten habe, leider einen sehr stark reduzierten Betrag überwiesen bekommen.

Es kam zwar gestern vom Sozialgericht Kiel ein Schreiben mit einer Anlage der Leistungsabteilung Plön, das wäre ja alles so kurzfristig gewesen und sie könnten ja nicht so schnell arbeiten, es würde aber nachgezahlt. Das hilft mir jetzt aber gar nichts, denn noch ist uns nichts nachgezahlt worden und wir haben hier Zahlungsverpflichtungen, die gravierend sind ... die Stadtwerke drohen zum Beispiel damit, uns den Strom abzustellen und wenn das passiert, gehen wir hier pleite, obwohl das nicht sein müsste und unsere Firma eigentlich begonnen hat, doch erste Erfolge zu haben.

Es ist uns leider vor 14 Tagen auch ein vormals sehr gute Kunde abhanden gekommen, der mich völlig verzweifeld Ende August nachts anrief, seine Geschäftspartnerin hätte ihn raus geschmissen und er wäre wohl pleite. Den kann ich nicht von heute auf morgen ersetzen, langfristig aber sicher schon.

Deshalb kann ich diesen Termin, den ich im übrigen für ziemlich sinnlos für unseren Fall halte, nur dann wahrnehmen, wenn ich vorher die Reisekosten dafür erhalte. Eine Online-Überweisung geht maximal 2 Tage, es ist also noch Zeit genug dafür, dann fahre ich da hin, ganz unabhängig davon, was ich eben bei einem Gespräch mit Perry und Knorr erfahren habe, denn dazu komme ich jetzt.

Ich bin schwer herzkrank. Ich leide an einer Herzinsuffizienz. Ich habe deshalb schon mehrfach darum gebeten, aus meinem Bewerberprofil Call-Center rauszunehmen, zumal ich in diesem Beruf auch überhaupt keine Berufserfahrung habe und nur vor mehr als 14 Jahren einmal kurz in einem derartigen Nebenjob die Erfahrung gemacht habe, dass mir so eine Tätigkeit überhaupt nicht liegt. Ich betone das auch immer wieder, aber ständig kriege ich Job-Vorschläge in Call-Centern.

Ich könnte allerhöchstens eine 20-Stunden-Stelle bei Perry & Knorr annehmen und bin sicher, da werde ich binnen Kürze deshalb wieder entlassen, weil ich im Outbound-Sektor, der dazu gehört, nicht genug Umsatz machen werde. Ich kann Leute nichts aufschwatzen, was sie gar nicht haben wollen. Ich habe das noch nie gekonnt. Es liegt mir einfach nicht.

Es wird zwar als Inbound verkauft, aber da ich einmal bei Invoco bei solchen vermeintlichen Inbound-Gesprächen zugehört habe und das Spiel auch sehr gut über meinen jüngsten Sohn kenne, der das länger mitgemacht hat und heute froh ist, dass er bei der Telekom endlich einen Job gefunden hat, der wirklich der eines Sachbearbeiters am Telefon ist (der studiert, macht das nebenberuflich und ist heilfroh, endlich bei der Telekom zu sein .. und das könnte ich nicht, denn dafür braucht man sehr viel technisches Know-How) ... auch diese beiden Jobs bei Perry & Knorr, für die momentan Leute gesucht werden, nämlich neue Sky-Sachen anzubieten und unter dem Deckmäntelchen des Inbound noch etwas im Bereich Telekommunikation, sind beide Mixturen aus zwar Anrufen wegen irgendwelcher Probleme, die es zu lösen gilt .. aber mit der Vorgabe, diesen Kunden dann was Neues zu verkaufen.

Ich habe zigmal gesagt, ich kann sowas nicht. Warum versteht das eigentlich niemand?

Ich bin herzkrank, ich darf mich nicht sinnlos aufregen. Ich darf auch nicht endlos lange am Schreibtisch sitzen, weil ich die Beine voller Wasser und teils sogar offene Stellen an den Unterschenkeln habe, was von meiner Herzinsuffizienz kommt. Ich würde mich in so einer Tätigkeit aber vermutlich die ganze Zeit über aufregen, weil Call-Center nunmal Stress pur ist. Das weiß ich von damals, wo ich von den Kunden auch stundenlang fast immer nur beschimpft worden bin. Dafür braucht ein Mensch Nerven wie Drahtseile, die ich alte kranke Frau aber leider nicht mehr habe.

Der nächste Punkt ist, ich verdiene da doch gar nicht mehr. Sie zahlen ja noch nichtmal den von der CDU festgelegten Mindestlohn von 8,50 Euro, sondern nur 7 Euro nochwas und dann nur für guten Outbound eine Zusatzprovision.

Und wenn man da nichts verdient, ist man doch sowieso gleich wieder weg.

Außerdem sind es befristete Verträge .. wo es natürlich heißt, das könnte aber später weiter gehen. Zu welchen Bedingungen, und ob das danach dann vielleicht nur noch Outbound sein könnte, das erfährt man am Telefon bei vorsichtigem Nachfragen nicht.

Des weiteren wusste die gute Frau zuerst gar nicht, dass die Gruppe alter Leute auch kommt, denn am 10.10.13 ist da eine Großveranstaltung für junge Leute, die sich das wegen des gleichen Job-Angebots anhören. Die haben sowieso mehr Chancen, weil die nicht krank und auf sind.

Ich arbeite doch, und zwar so, wie ich das auch körperlich schaffe, mit Pausen dazwischen hier zu Hause an meinem Computer als Texterin und gebe damit auch noch gleichzeitig meinem Mann Arbeit, der als Legasteniker, wenn ich bei Perry & Knorr wäre und weniger verdiene als hier zu Hause in der gleichen Zeit, auch noch Arbeit, auch wenn er langsamer ist als ich, aber er ist dabei, sich einzuarbeiten.

Ich bin auch gerade kürzlich in dem Textportal, für das ich arbeite, eine Stufe hochgesetzt worden und leiste da gerade meine Probezeit ab, in der ich beweisen soll, ob ich in dieser Stufe auch richtig bin.

Warum lässt man mich nicht in Ruhe?

Wenn es sein muss, wäre ich auch gern bereit, mir einmal von meinem Hausarzt bescheinigen zu lassen, was ich so an chronischen gesundheitlichen Problemen habe, wovon meine Herzkrankheit nur das schlimmste, aber nicht das einzige gesundheitliche Problem darstellt.

Ich bin nunmal über 60 und habe 11 Jahre lang meine schwerstkranke Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt, was mich nicht gesünder gemacht hat, denn das ging jahrelang an die Grenzen meiner psychischen und körperlichen Belastbarkeit.

Kann man darauf nicht endlich einmal Rücksicht nehmen und mich einfach meine Arbeit machen lassen, die ich doch so schlecht gar nicht mache.

Mit freundlichen Grüßen

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Liebe Grüße
Eure Renate

Schaut doch mal in unseren Blog, den ich zusammen mit meinem Ehemann und Teampartner Jürgen als "Die Textritter" täglich mit neuen Inhalten fülle:

http://pferde-tiere-gesundheit-soziales-zeit.blogspot.de/

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