Freitraining auf unserem Reitplatz
Der Reitplatz vom Reitpensionsstall Dinghorst, wo wir jetzt mit unseren Pferden hin gezogen sind, liegt oberhalb vom Hof und sehr ruhig. Durch die Hochlage ist der Boden schön fest und trocken und nicht rutschig, so dass die Hoppas sehr schön Gas geben können, wenn wir Freitraining machen. Durch die einsame Lage des Hofes allgemein ist da oben auch eine herrliche Ruhe und man kann super mit den Pferden arbeiten, ohne dass sie von was Störendem abgelenkt werden.
Wir machen viel Freitraining mit beiden Pferden, denn das leichte Ausdauertraining ist gerade bei einem Pferd wie Chiwa, die zu Hufrehe neigt, eine gute Vorbeugung vor dem nächsten Reheschub. Und Prima, die ja nicht geritten wird, da nicht reitbar, tut es auch gut, mal die Energie abrennen zu können.
Unsere beiden mögen es auch sehr, wenn wir mit Ihnen Freitraining machen.
Gestern früh, als wir kamen, war auf der Weide eine Riesenherde Schwarzhalsgänse .. so ruhig liegt das alles, dass man wirklich vielen Tieren begegnet, die man sonst selten sieht.
Na ja ... da fliegen sie rüber zu einem Teich, wo es auch viele Graureiher gibt, die ich Euch auch mal fotografieren sollte, denn die sind sehr schön. Aber alles zu seiner Zeit, heute ist mein Thema ja Freitraining.
Also wurden natürlich erstmal die Pferde von der Weide geholt, die immer ganz brav und ohne sie ans Halfter machen zu müssen, mit runter von der Weide bis auf den Auslauf kommen. Auch mit den beiden Kollegen nebenan läuft es inzwischen alles super ruhig.
Auf dem Weg zum Putzplatz werden wir meistens ganz leise verfolgt. Smile.
Vor der Arbeit ist natürlich erstmal lecker Müsli wichtig, und Striegeln tut auch immer sehr gut.
Dann konnte es los gehen zum Sport treiben. Das Wetter war gestern dafür auch ideal, nicht zu warm, nicht zu kalt und nicht zu nass.
So ... Boomer wurde dann wie immer sicherheitshalber oben am Stall fest gebunden und dann konnte Jürgen los legen, die zwei joggen zu lassen. Der Platz hat eine gute Größe für das Freitraining und es kann einer alleine die Tiere von der Mitte aus trainieren.
Wie man sieht, hat auch unsere Chiwa momentan eine Top-Kondition und steht beim Rennen der großen Prima in nichts nach.
Ein moderates Lauftraining, das eher regelmäßig und häufig als zu lange gemacht werden sollte, ist eine optimale Voraussetzung dafür, dass der Organismus eines Pferdes weniger dazu neigt, durch Laktatüberflutung zu übersäuern. Ich habe mich hierüber sehr intensiv in meinem Hufrehe-Forum mit einer Forenfreundin ausgetauscht und werde Euch am Ende dieses Blog-Eintrags einen Link zu einer Diskussion setzen. In dem Link findet Ihr weitere interessante Links zum Thema Training, das natürlich nicht unbedingt Freitraining sein muss, auch Longieren oder selbst Reiten kann den gleichen Effekt haben und generell ist viel Bewegungsfreiheit, also keine allzu lange Boxenhaft, ohnehin sehr wichtig für die Gesundheit von Pferden.
Es ist auch wichtig, die Tiere nicht nur zu Beginn des Trainings etwas warmlaufen zu lassen, sondern auch wenn man merkt, sie werden allmählich müde, vorsichtig über Trabphasen und dann Schrittphasen den Kreislauf wieder runter zu bringen.
Meistens schließen Jürgen und ich dann das Freitraining mit ein paar kleinen Bodenarbeitsübungen ab wie Rückwärtsrichten, Walzer im Kreis, "Pfötchengeben", Verbeugen .. wobei ich beim Verbeugen merke, dass Chiwa langsam älter und steifer wird. Als sie jung war, kam sie besser runter. Aber so geht es uns Menschen im Alter ja auch.
Die Kriebelmücken, Bremsen und sonstiges Stechgetier sind momentan wirklich schlimm, weil es so warm und gleichzeitig feucht ist.
So ein bisschen beginnt auch Prima zu verstehen, wie das mit dem Verbeugen geht.
Feierabend. Zwei fleißige Pferde haben nach den Training Durst und Appetit auf ihre Heulage, ein lieber Hund hat unten am Stall brav gewartet und Herrchen und Frauchen können nun nach Hause fahren und sich Kaffee machen.
Bis demnächst.
Hier noch der versprochene Link über Sauerstofftransport und Laktatabbau usw.
Link zum entsprechenden Thread in unserem Hufrehe-Forum.
LG
Renate