Die ersten Fotos von Boomer im Stall, nachdem er den Schutzanzug nach der OP los war.
207,50 Euro hat der Spaß gekostet, den armen Boomer wieder zusammenzuflicken. Na ja, die Provinzial hat gesagt, es geht klar und sie überweisen es direkt an Vanessas Chefin. Ich werde aber sicherheitshalber in ein paar Tagen fragen, ob das auch wirklich geklappt hat.
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie froh Boomer war, diesen Strampelanzug wieder los geworden zu sein.
Die Rosen im Stall blühen momentan wirklich wunderschön.
Heiß war es an diesem Tag immer noch. Allmählich wird es aber damit besser. Wir haben jetzt ab und zu etwas Regen und die Temperaturen liegen um 20 Grad C, das ist super. Man fühlt sich gleich viel wohler, wo es nicht mehr so heiß ist.
Jürgen kommt mit dem Heu. Darauf warten sie ja immer alle sehr, wenn wir kommen, weil auf den Weidestücken kaum noch was wächst, wo die Tiere drauf sind.
Der Mann der einen Schwester (unsere Stallbetreiberinnen sind ja zwei Schwestern, beide im Büro beschäftigt, aber der Mann der einen ist eigentlich Landwirt, arbeitet nur als Monteur bei der Telekom und kümmert sich wie er darf um den Hof) sagte uns, er versteht nicht, warum die Tiere nur Teile der Weide komplett zertreten, im Sommer ausschließlich mit Heu gefüttert werden, aber keine der anderen Weiden bekommen.
Wie man hier sieht, wächst auf dem Reitplatz und auf den Wegen um den Stall rum mehr Gras als auf den Weideabschnitten. Wir lassen Chiwa und Prima immer raus, wenn wir uns um die Herde kümmern, aber die ganze Herde, da hätten wir nun auch nicht die Zeit zu, die füttern wir halt immer nur über Mittag mit Heu dazu.
Es sind auch immer zwei paar verschiedene Paar Schuhe, was uns die Frauen oder der Mann dazu erzählen. Der Mann sagte neulich, dass die Umweltbehörde, die uns dieses herrlich schöne große Weidestück verpachtet hat, wo wir auch Heu machen konnten, wohl Bescheid gesagt hat, dass der Pachtvertrag gekündigt würde, wenn wir kein Vieh darauf laufen lassen. Und er sagte, der Pachtvertrag würde in 2 Jahren auslaufen und müsse dann erneuert werden, das würde aber nur passieren, wenn Tiere dort hin kämen.
Es führt sogar ein Tunnel unter der dazwischen liegenden Straße durch, die ein bisschen stärker befahren ist als die, die man hinter dem Foto rechts ganz oben erahnen kann, wo unsere Galloways stehen und Pferde super trocken laufen könnten, weil es kein Moorland ist.
Die Galloways könnte ja eigentlich umziehen, dann wäre alles geritzt.
Ich habe dann mal eine der Frauen gefragt, warum wir denn nicht Tiere dort hin stellen, wenn wir sonst das schöne große Stück Land zum Heumachen wieder verlieren würden.
Ich bin sicherlich nicht unpraktisch, aber die Antworten waren für mich von jemand, die mit Pferden auf dem Land aufgewachsen ist, weil Bauernkind, vollkommen unverständlich.
Sie meinte, einen Wasserschlauch unter dem Tunnel durchzulegen, ginge nicht. Ob denn die Tiere aus einem Wasserwagen trinken würden, wenn man sowas drüben hin stellen würde. Ich habe gesagt, klar tun sie das, haben unsere auch schon gemacht an Orten, wo sowas stand. Dann meinte sie, der Pachtvertrag würde ja immer nur jedes Jahr verlängert ... ihr Mann hatte aber davon gesprochen, dass der erstmalig in 2 Jahren auslaufen würde und dann, wenn nicht was passiert, nicht verlängert würde.
Es erzählt einem in diesem Stall egal wozu jeder was anderes, was mich schon immer irritiert. Sie meinte dann, es würde ja Tausende von Euro kosten, das Land einzuzäunen. Also ich habe schon Weideland eingezäunt, so teuer wird das ganz sicher nicht, so ein großes Stück wird allerhöchstens einige hundert Euro an Zaunmaterial brauchen, mehr ganz sicher nicht. Es können doch dicke Holzpfähle für die Ecken, schlankere für dazwischen und dann Eindreher und E-Zaun verwendet werden.
Dann meinte sie, diese Biologen wären alle so seltsam drauf und die Tiere dürften auf diesen Weiden nicht zugefüttert werden, es dürften keine Kahlstellen entstehen und dann immer wieder, wie bloß über die Straße und Wasser und so weiter.
Also die Galloways einmal mit einer Flatterbandstraße rüber treiben stelle ich mir so schwer nicht vor.
Die müssten doch nur von oben einmal über die Dorfstraße rüber, bei uns den Weg runter, dann übern Hof auf die vordere Weide links, mit allemann rüber treiben und über die andere Straße nochmal Flatterbänder, schon wäre das erledigt. Ich habe schon öfter mit Jürgen geholfen, Kühe einfangen, die sonstwo hin gelaufen waren .. und so sehe ich, wenn man ihnen vorher eine Flatterbandstraße baut, gar kein Problem.
Und Wasser aus einem Wasserwagen trinken, das wäre doch kein Ding.
Die Pferde könnten dann super im Sommer das Weideland haben, das jetzt die Kühe haben und über die kleine Straße zum Reitplatz kommen wäre wirklich kein Ding.
Aber bei Thema habe ich ja auch schon so oft gehört, es wäre ja soooo gefährlich, wenn die Pferde einmal über die Straße müssten, wo fast nie ein Auto kommt. Nun ja. Die Weidestücke, wo die Tiere jetzt laufen, sind jedenfalls inzwischen vollkommen kapputt und das kann doch nicht der Sinn der Sache sein.
Nun ja, als wir auf der Heuweide spazieren waren, hatte ich ja noch erzählt, da darf man keine Tiere hinstellen, weil die Frauen uns das so erzählt hatten.
Offensichtlich ist es andersrum und es ist daran gebunden, dass dort Tiere laufen und was eignet sich besser als Galloways für eine extensiv genutzte Fläche?
Hier sieht man übrigens super Boomers Biss-Stelle .. ist super verheilt, nicht?
Kiaro und Linaria könnten mal richtig Gras z. B. super ab, denen kann man schon das Vaterunser durch die Rippen pusten.
Nadinah ist bei der gleichen Fütterung zwar kugelrund, aber so ist das nunmal.
Chiwa bekommt kaum Gras und Heu ja auch gut, aber sie müssten ja auch nicht alle nun lange weiden .. aber für die Hungerhaken wäre es genau genommen wirklich wichtig, endlich mal genug Weide zu kriegen und nicht immer nur etwas Heu.
Na ja .. die Konflikte in dieser Familie werden Jürgen und ich nicht ändern.
Unsere Vorgängerin hat deshalb soweit ich weiß irgendwann wütend gekündigt.
Für Chiwa ist es so relativ gut .. vorausgesetzt es gibt keine Probleme, wenn die Heuweide weg kommt, denn das kann dort alles ändern, auch für die Einsteller.
Auch Cora fängt an, jetzt doch Sommerfell zu kriegen, sieht aus wie ein Flickenteppich und ich bin nicht mehr sicher, ob das nicht doch schlicht Vitaminmangel bei diesem ja noch kleinen Fohlen ist, das von nur Heu auch nicht wirklich Chancen hat, sich gut zu entwickeln.
Nun ja ....wenn Jürgen ich so einen schönen Hof hätten, wüssten wir, was man damit am besten machen sollte ... aber wir sind nunmal nur Einsteller und kriegen nur immer wieder mit, dass die Familie sich in keiner Weise einig ist, was man am besten mit so einem Hof tun sollte.
Und Boomer ist wieder gesund .. Gott sei Dank, weshalb ich diese Fotos gemacht habe.
LG Renate