Meine persönliche Erfahrung und neue Google-Tipps
Ich hatte unlängst ein Gespräch mit einem passionierten Meerschweinchen-Frauchen über die Haltung und Fütterung dieser possierlichen Tiere, mit denen ich früher viele Jahre Erfahrungen gemacht habe. Das oben ist ein Teil einer großen Gruppe von Meerschweinchen, die wir in Depenau auf unserem Resthof gehalten haben. Ich weiß nicht mehr genau, wie sie alle hießen. Es waren damals so viele, weil es so einfach war, damals auf unserem Resthof vielen Meerschweinchen, die ein neues Zuhause brauchten, eines anzubieten, wo sie es auch gut hatten.
Das wuschelige Meerschweinlinchen auf dem Foto links an der rechten Seite hieß Schaschlik. Ich erinnere mich so genau an seinen Namen, weil mein Ex-Mann bei seiner Ankunft anfing zu streiken, denn unsere Vanessa, die damals schon Tierarzthelferin war, brachte ständig neue hilfsbedürftige Tiere bei uns an. Mein Ex meinte, sie soll ihn in einen Zoo bringen und sie sagte, da machen die Futter für die Adler aus den älteren Meerschweinchen. Ich brachte meinem Ex dann ein Messer und sagte zu ihm, er möge doch das Tier schon einmal selbst zu Schaschlik für die Adler verarbeiten, bevor es in einen Zoo käme. Daraufhin durfte das Tier bleiben und bekam den Namen Schaschlik.
Früher habe ich schon als kleines Kind meine ersten Meerschweinchen bekommen. Es war ein Paar, sie hießen Susi und Merry. Susi hat dann von Merry vier Junge bekommen und dass man Meerschweinchen kastriert, damit sie sich nicht so sehr vermehren, war damals noch nicht so. Also sagte meine Mutter, ich darf mir ein weibliches Tier von den Jungen aussuchen und soll das Männchen einer Freundin schenken, damit sie nicht noch mehr Junge bekommen. Also schenkte ich Merry meiner damals besten Freundin und suchte mir das Weibchen Blacky aus. Ich weiß nicht mehr, wie alt Susi und Blacky geworden sind, aber ich weiß genau, dass sie nicht ungewöhnlich früh gestorben sind. Ernährt haben wir unsere Meerschweinchen im Prinzip genauso wie Kaninchen. Sie haben viel Gras und Kräuter bekommen, im Winter Heu, Obst und Gemüse auch genug, hatten einen Salzleckstein und haben auch kleine Mengen Trockenfutter mit einem gewissen Getreideanteil und manchmal trockenes Brot oder eine Scheibe Knäckebrot bekommen.
Meine Großmutter kannte sich mit gesunden Kräutern aus und hat mir schon als Kind beigebracht, welche Kräuter und auch Baumblätter und Zweige gesund für kleine Nagetiere sind.
Weil Meerschweinchen sehr pflegeleichte Tiere sind, hatten auch meine Kinder von Anfang an immer welche zum Spielen im Haus. Susi und Blacky haben noch gelebt, als ich mit 19 mein erstes Kind bekommen habe. Später kamen andere Meerschweinchen und auch gelegentlich Kaninchen und später Hausratten und Chinchillas zu unserem kleinen Zoo zu Hause dazu.
Ich erinnere mich bewusst nur an zwei Meerschweinchen, die in unserem Haushalt nicht sehr alt geworden sind, ein dunkles Wuschelmeerschweinchen und ein Albino mit roten Augen, aber selbst die beiden hatten wir schon einige Jahre, aber nicht wie alle anderen ca. 7 bis 10 Jahre, denn so alt werden Meerschweinchen ja durchaus.
Oben auf dem Stuhl zwischen meiner ältesten Tochter Vanessa und ihrer Tochter Janin sitzt Dandy, das letzte Meerschweinchen, das ich bekommen habe, und zwar von Vanessa zum Geburtstag, als Janin, wie man sieht, noch ganz klein war. Dandy war ein Texel und ich fand ihn als Jungtier sehr niedlich mit den kleinen Locken, später sehr unpraktisch, weil seine lange Wolle so ein Tier in meinen Augen behindert und das habe ich meiner Tochter auch gesagt und ihr geraten, doch nicht solche Modetiere zu züchten.
Sie hat das ernst genommen und später wieder nicht so überzüchtete Rassen gezüchtet.
Rechts seht Ihr Dandy schön älter mit meinem jüngsten Sohn Marius in Nettelsee, wo ich bis 2008 gewohnt habe, bevor wir hierher nach Preetz in die Sozialwohnung ziehen mussten.
Dandy starb irgendwann noch in Nettelsee, und zwar kurz bevor ich Jürgen kennenlernte, mit dem ich im Juni 2007 zusammen gezogen bin und dann im März 2008 nach Preetz umgezogen bin. Es muss irgendwann im Winter 2006/2007 gewesen sein, dass mir Dandy starb. Obwohl er ein sehr überzüchtetes Rassetier war, wurde auch er recht alt.
Und ich habe auch Dandy wie immer gehalten und gefüttert, genauso wie früher, also mit viel Gras und Kräutern, im Winter alternativ Heu, Obst und Gemüse, Zweigen und Blättern, aber auch mal einer Scheibe Knäckebrot und etwas getreidehaltigem Trockenfutter sowie einem Salzleckstein.
Xystus habe ich einmal von meiner jüngeren Tochter Esther aus ihrer Wohnung in Kiel-Gaarden übernommen und ein paar Jahre gemeinsam mit Dandy und unserem Chinchilla Musi (das ist 18 Jahre alt geworden und erlebte noch den Umzug hierher nach Preetz, lernte auch Jürgen kennen) gehalten.
Esther hatte in Gaarden viel Pech mit den Meerschweinchen von ihrer Schwester Vanessa. Später fanden wir auch den Grund heraus, nämlich Robinien im Garten hinter dem Haus, wo sie den Tieren immer Gras geholt hatte. Wir haben vermutet, durch das Robinienlaub war auch das Gras vergiftet, was dort wuchs. Genau weiß ich das nicht.
Ich hatte auch Xystus etliche Jahre, aber ihm sind irgendwann seine Backenzähne zusammengewachsen, die eine Fehlstellung hatten. Als die abgefeilt werden mussten, ist er an der Narkose gestorben, also nicht eines natürlichen Todes in einem für Meerschweinchen ganz normalen Alter von zwischen 8 und 10 Jahren. Er war etwas jünger, aber schon älter als 3 oder 4. Das genaue Alter von ihm weiß ich aber heute nicht mehr.
Meerschweinchen brauchen Vitamin C wie wir Menschen, darin unterscheiden sie sich von Pferden. Im Prinzip sind es aber genauso wie Pferde und auch Kaninchen Monogastrier.
Ich habe unsere Meerschweinchen früher immer recht ähnlich wie Pferde gefüttert, nur eben weniger.
Sie durften im Sommer immer raus, hatte ein Freigehege. Da Meerschweinchen aus dem warmen Mexiko kommen, vertragen sie keine kalten Temperaturen und können anders als Kaninchen und Pferde im Winter nicht draußen bleiben. Im Winter waren unsere Meerschweinchen deshalb immer drinnen.
Ich vermute aber schon, dass ihnen Tageslicht unter freiem Himmel im Sommer sehr gut bekommt, natürlich mit schattigen Ecken wie Häuschen und Bäumen als Schattenspender.
Wenn ich keinen eigenen Garten hatte, sondern wir in einer Mietwohnung lebten, hatten unsere Meerschweinchen dennoch tragbare Außengehege, wo sie dann unter Aufsicht auf jeden Fall dennoch stundenweise draußen drin rumlaufen konnten, wenn sommerliche Temperaturen draußen waren.
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Und nun möchte ich einmal ganz unabhängig von den Tipps mancher Meerschweinchenforen selbst nach Infos googeln, wie man heute eigentlich Meerschweinchen halten sollte, denn die Auskunft, Meerschweinchen würden aufgrund der modernen Zucht heute kein Getreide mehr vertragen, erscheint mir doch etwas sonderbar.
Die Gene dieser Tiere werden ja nach wie vor ähnlich sein wie früher, schließlich ist es immer noch die gleiche Art, die auch ich früher selbst gehalten habe.
Die Betreiter dieser Seite oben sind keine Fans von Trockenfutter und Getreide und empfehlen wenn, dann wenig und warnen vor der ausschließlichen Fütterung mit getreidehaltigem Trockenfutter.
Das beißt sich nicht unbedingt mit meiner Erfahrung, denn ich habe früher unsere Meerschweinchen ja nie mit Unmengen oder gar nur Trockenfutter gefüttert, sondern diesen kleinen Nagern vergleichsweise ähnlich kleine Mengen davon gegeben wie ich es heute der Körpergröße entsprechend auch unseren Pferden gebe, die auch überwiegend von Heu leben.
Jepp!!! .. Da haben wir es doch. Kerne und Samen brauchen Meerschweinchen .. eben in kleinen sinnvollen Mengen. Steht in dem Link oben. Ich kopiere die Textstelle mal raus.
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Gutes Heu:
- hat lange Halme
- besteht aus Ähren, Rispen und Kräutern oder Blüten
- riecht frisch und leicht nach Wiese und Kräutern
- hat eine hell-bis dunkelgrüne Farbe
Nicht jedes Heu enthält ausreichend Sämereien und Ähren. Doch gerade
diese liefern Meerschweinchen wichtige Proteine und Fette. Eine
sinnvolle Nahrungsergänzung sind deshalb Kerne und Samen. Vor allem
Sonnenblumenkerne liefern essenzielle Fettsäuren und sollten regelmäßig,
allerdings ohne Schale, angeboten werden. Für jedes Meerschweinchen
reicht ein halber Teelöffel pro Woche aus. Tiere, die einen
Fettsäuremangel haben und an struppigem Fell sowie trockener Haut
leiden, können pro Tag ein bis zwei Kerne extra bekommen. Wird Heu von
minderer Qualität mit wenig Ähren gefüttert, sollten die Meerschweinchen
pro Woche einen Teelöffel Grassamen oder Kleinsämereien bekommen.
Kerne und Samen – Futterliste
Folgende Kerne und Samen können an Meerschweinchen verfüttert werden:
- Sonnenblumenkerne (ohne Schale)
- Grassamen
- Leinsamen
- Fenchelsamen
- Bockshornkleesamen
- Löwenzahn
- Amaranth
- Hirse
- Keimfutter
- ...
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Meerschweinchen, die eine abwechslungsreiche Ernährung erhalten,
brauchen kein Trockenfutter. Dieses ist zu energiereich und führt zur
Verfettung der Tiere. Unter bestimmten Umständen, zum Beispiel bei
Krankheit, kann es allerdings sinnvoll sein, Kraftfutter anzubieten.
Dieses sollte jedoch nur aus wenig zucker- und getreidefreien Pellets,
getrocknetem Gemüse, wenigen Getreideflocken, wenigen Kernen und Nüssen
und getrockneten Kräutern bestehen.
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Das, was im Link oben steht, unterscheidet sich nicht davon, wie ich früher unsere Meerschweinchen gefüttert habe, und die sind wie gesagt fast ausnahmslos sehr alt geworden und waren selten mal krank.
Ich möchte aber noch einen weiteren Link suchen, um fair zu bleiben.
Getreide gilt dort als bedingt geeignet .. also in kleinen Mengen ja. Anders habe ich das auch früher nicht gemacht.
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Die empfehlen pro Tier 10 - 15 g getreidehaltiges Kraftfutter ... sonst auch gutes Heu als Grundlage, Gräser, Kräuter usw. wie ich es auch oben erklärt habe.
Fazit:
Es gibt heute durch keine komischen neuen Zuchtmethoden irgendeinen Unterschied zu der Art, wie ich schon vor 30 Jahren und mehr unsere Meerschweinchen gesund gefüttert und gehalten habe. Es hat sich rein gar nichts daran geändert, was Meerschweinchen brauchen, um gesund zu bleiben, und dazu gehört auch die kleine Portion Samen im Futter.
Das man Meerschweinchen ausschließlich mit Kraftfutter ernähren sollte, hat man auch vor 50 Jahren nicht gesagt, das war noch nie der Fall.
LG Renate