Das Aktenzeichen vom Sozialgericht ist da
Die Begründung, warum die Frau Jürgen nicht aus der Maßnahme lassen wollte, ist echt lachhaft. Sie haben ans Gericht geschrieben, dass wir ja nur 62,50 Euro Umsatz im Monat machen würden ... vermutlich nach was weiß ich für Zahlen aus unserer Anfangszeit, wobei wir sogar im ersten Monat definitiv mehr hatten, daran kann ich mich erinnern, ich glaube ich hatte da alleine 160 Euro neben dem 1-Euro-Job und Jürgen auch schon ein bisschen. Ob sie da dann die Freibeträge noch runter gerechnet habe, ich habe keine Ahnung, auch egal, ich habe folgendermaßen argumentiert und es schonmal vorab per e-mail hin geschickt, da die Post ja sicher erst nach Weihnachten beim Gericht ankommen wird. Das kopiere ich Euch mal, habe nur den Namen der Sachbearbeiterin abgekürzt, denn sonst könnte ich Ärger kriegen.
LG
Renate
...
Abs.: Jürgen Gilberg sowie Renate Hafemann
Die Textritter GbR
Breslauer Str. 1 – 3, 24211 Preetz
20.12.12
Sozialgericht Kiel
Kronshagener Weg 107a
24116 Kiel
Stellungnahme zum Aktenzeichen S 35 AS 455/12 ER
Klarstellung,
dass der Entzug von Jürgen Gilberg aus unserer Firma uns beide
finanziell benachteiligt, da wir ein Team sind, das aufgrund
unterschiedlicher Talente und Kenntnisse nur gemeinsam sinnvoll arbeiten
kann
Text geht vorab per e-mail raus, folgt per Post, Eingang vermutlich nach Weihnachten
Sehr geehrte Damen und Herren,
vorab
ist zu der Umsatzzahl von 62,50 Euro, die das Jobcenter genannt hat zu
sagen, dass wir so wenig Umsatz noch nicht einmal im Januar 2012 erzielt
haben, auch wenn unsere Umsätze da noch so lagen, dass wir nach Abzug
der in unserem Beruf nicht hohen Betriebskosten sowie Freibeträge
durchgängig den vollen Hartz IV-Satz bekommen haben.
Inzwischen
könnten unsere gemeinsamen Umsätze im Monat, wenn Herr Gilberg zu Hause
bleiben dürfte, in ca. 8 Monaten im Jahr bei durchschnittlich 1.000 –
1.500 Euro liegen, und zwar in der Zeit zwischen September und April.
Die Monate Mai bis August werden voraussichtlich umsatzschwächer werden,
mit dem neuen Kunden sollten wir aber auch dann noch mindestens 600 –
800 Euro gemeinsamen Umsatz machen können.
Die Betriebskosten werden deswegen nicht steigen, die bleiben bei uns ungefähr konstant.
Da wir weniger als 1.200 Euro Hartz-IV-Anspruch haben, heißt das für das Jobcenter, uns nur noch wenig unterstützen zu müssen.
Wir
können uns leider zumindest noch nicht einfach ganz beim Jobcenter
abmelden, weil wir als Freiberufler zusätzlich ja auch noch die Kosten
für die Kranken- und Rentenversicherung erwirtschaften müssen, und das
ist momentan noch nicht drin.
Außerdem fällt ab einem Umsatz von
mehr als 17.500 Euro im Jahr Umsatzsteuer an, wir müssten dann also mit
den Wortpreisen rauf gehen. Noch sind wir nicht soweit, uns das eben
einmal so erlauben zu können, wir sind neu im dem Beruf und haben noch
nicht das Einkommen, was langjährig tätige Journalisten bekommen. Ob wir
das auch noch schaffen werden, wissen wir auch nicht.
Wir können
sicher zusagen, dass die finanzielle Unterstützung des Jobcenters für
uns, wenn alles so bleibt und uns auch unser Neukunde e-commerce ....., L.... W....., aus Berlin erhalten bleibt, der noch sagt, er
wartet auf uns, im Moment aber die meisten Aufträge auf andere Autoren
verteilen musste, bis Herr Gilberg endlich aus der Maßnahme raus kann
und der uns auch jetzt aktuell über Weihnachten und Neujahr einige
eilige Aufträge gegeben hat, die wir dann an den Feiertagen erledigen
müssen (!), weil Herr Gilberg da ja zu Hause sein kann. Das könnten aber
viel mehr Aufträge werden, wenn wir genug Zeit hätten, sie auch zu
bearbeiten.
Herr W..... alleine gibt monatlich ungefähr 700 Euro
für Werbetexter aus. Das könnten wir bei ihm alleine, wenn wir möchten,
können und vom Jobcenter aus dürfen, auf jeden Fall jeden Monat
verdienen
Die Textportale Textbroker und Content haben
erfahrungsgemäß in den Wintermonaten von September langsam steigend bis
Mai langsam abebbend viel zu tun, so dass wir dort in dieser Zeit ohne
Probleme mit den Aufträgen von Herrn L.... W..... auf mindestens 1.000 und
bei gut zu schreibenden Texten auch durchaus ab und zu 1.500 Euro
kommen könnten. Im Hochsommer, wenn alle SEO-Büros aufgrund von Urlaub
weniger Aufträge vergeben, ist das schwieriger, da würden wir uns
momentan nicht trauen, die Prognose auf mehr als ca. 600 – 800 Euro zu
legen. Da wird sicher auch Herr W....... ein bisschen weniger zu tun haben,
vielleicht auch einmal im Urlaub weg fahren und dann vorübergehend weg
fallen und die Portale haben da auch weniger Aufträge.
Das ist
dem Jobcenter mündlich und telefonisch alles mehrfach mitgeteilt worden.
Wir meinen uns zu erinnern, dass die Frau, die uns so im Wege steht,
Frau N........ heißt und bewusst ignoriert, was Herr Gilberg ihr schon vor
Beginn der Maßnahme gesagt hat, denn auch ohne den Neukunden wäre der
Winter eine umsatzstarke Zeit, und es auch nach unserer Bitte nicht
ernst genommen hat, was er gesagt hat. Was sie davon haben könnte, ist
uns schleierhaft.
Frau N...... verstößt damit auch gegen die
Eingliederungsvereinbarung mit Frau Hafemann, in der festgehalten wurde,
dass wir uns bemühen sollen, die Umsätze unserer kleinen neuen Firma zu
steigern, was wir ja erfolgreich getan haben und erfolgreicher hätten
sein können, wenn sie uns dabei nicht im Wege gestanden hätte.
Fest
verbuchte Zahlen liegen im Jobcenter bisher nur für die Zeit von
Dezember 11 – März 12 vor. Unsere Abrechnung für April 12 – September 12
haben wir abgegeben.
Unseren zusätzlichen Kunden e-commerce ......., L........ W........, haben wir aber erst am 12.10.2012 kennen gelernt.
Da berechnen wir in etwas größeren Abständen nachträglich, wenn ca. 100
Euro verdient wurden. Die Textportale zahlen zum Teil täglich aus. Das
ist also etwas anders.
Im November hatten wir durch die
Abwesenheit von Herrn Gilberg sehr gestört so mit seinen Aufträgen erst
einmal 505,32 Euro Umsatz. Es war, da wir erst begonnen haben, für ihn
zu arbeiten, viel Verwaltungsarbeit dabei. Das wäre bei zwei Leuten
prozentual zum Texten viel effektiver gewesen. Wir wären gemeinsam auf
mindestens 1.000 Euro, vermutlich aber mehr gekommen, wenn man uns denn
gelassen hätte.
Der Dezember ist noch nicht rum.
Der
aktuelle Abrechnungszeitraum bis Ende März 2013 lässt sich auch erst
Anfang April endgültig belegen, weil uns erst dann alle Einnahmen und
Betriebskosten genau vorliegen.
Die Leistungsabteilung will auch
bewusst gefordert grundsätzlich nur Abrechnungen für volle 6 Monate
eines Leistungszeitraums haben. Das hat man uns dort mehrfach gesagt und
das lässt sich auch schlecht anders machen, weil manche Betriebskosten
hier halbjährlich, vierteljährlich usw. anfallen.
Und es ist
wirklich wahr, dass die FAW so gut wie nichts mit den Teilnehmern dort
tut. Es werden dort nichtmal die berüchtigten Schrittzähler verteilt
oder Bauchtanzkurse angeboten und der Fitnessraum wird als Lagerraum
genutzt. Schulungen gibt es kaum und die Computer sind nicht voll
funktionsfähig und es ist deshalb nicht möglich, die Arbeiten eines
Texters von dort aus zu erledigen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Gilberg/Renate Hafemann