Statistik: Kaum Fortschritte für ältere Arbeitslose: Ältere Arbeitslose haben im letzten Jahr kaum von der guten Konjunktur profitiert.
Vergrößern Statistik: Kaum Fortschritte für ältere Arbeitslose | Bild: © dts Nachrichtenagentur
Nur 18,4 Prozent der 60- bis 64-jährigen fielen 2011 wegen der Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit aus der Arbeitslosenstatistik, berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe) unter Berufung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Birkwald an die Bundesregierung. 2010 waren es 17,6 Prozent. Der Löwenanteil, 67,6 Prozent (2010 waren es 67,5 Prozent) ging als "Abgang in die Nichterwerbstätigkeit" in die Zahlen ein. Birkwald sagte der Zeitung, die Daten seien ein weiterer Beleg, "dass die Rente mit 67 ein Kürzungsprogramm mit dramatischen Folgen für die Betroffenen ist". Zum Vergleich: Von allen Arbeitslosen, die jährlich aus der Statistik verschwinden, schaffen regelmäßig rund ein Drittel die Wiederaufnahme eines Jobs; rund 20 Prozent gehen in eine Fortbildung und nur ein Drittel geht in die "Nichterwerbstätigkeit".
dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Ich glaube, hier habe ich was ganz Nettes gefunden:

http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-Analysen/Analytikreports/Zentrale-Analytikreports/Monatliche-Analytikreports/Generische-Publikationen/Analyse-Arbeitsmarkt-Aeltere/Analyse-Arbeitsmarkt-Aeltere-201203.pdf

Was mir davon ins Auge springt, das kopier ich mal hier mit rein, aber nicht alles, dazu bitte den Link anschauen.

 Arbeitslosigkeit:
Vormonat: -23.000; saisonbereinigt: -5.000.
Vorjahr: -32.000 oder -3% auf 954.000. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit beruht zum etwas größeren Teil auf den 50- bis unter 55-Jährigen. Für die über 55-Jährigen wird ein Rückgang von 14.000 oder 2% ausgewiesen. Bei der Interpretation sollte berücksichtigt werden, dass die vorruhestandsähnlichen Regelungen der Paragraphen 428 SGB III und 252 Abs. 8 SGB VI Ende 2007 ausgelaufen sind. Das belastet die Arbeitslosigkeit der über 55-Jährigen, weil Personen, die früher diese Regelung in Anspruch genommen hätten, nun als Arbeitslose gezählt werden.

S. 4... Tabelle ganz links mal schauen.

Von 1996 bis 2010 ist der Anteil älterer Menschen kontinuierlich angestiegen, und zwar von sehr.

Auf Seite 6 steht dann, dass auch mehr ältere Menschen einen Job haben als vorher. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass es auch viel mehr ältere Menschen gibt, also ist gar ncht so leicht.

Auf der Tabelle S. 14 sieht man, dass ältere Menschen mit Bildung schon ein bisschen mehr Chancen haben, noch wieder in Arbeit zu kommen als die ohne Bildung.

Auf Seite 16 sieht man, dass es allerdings auch bei sehr vielen Älteren nur ein Mini-Job ist, denn die Anzahl der Älteren, die ausschließlich einen Mini-Job haben, ist von Jahr zu Jahr höher geworden.

S. 20 zeigt dann, nur prozentual haben wir weniger ältere Arbeitslose .. aber man sollte sicher mal berechnen, wie viele davon statt Vollzeit vielleicht nur nen Minijob haben. Mal sehen, ob das noch irgendwo kommt.

S. 24 - wie zu erwarten, konnten davon dann wieder die mit etwas mehr Bildung besser vermittelt werden als die ohne.

S. 25 sieht man das dann mit so einen Strichstatistik auch nochmal, dass eine anständige Ausbildung die Chance, im Alter nicht unterzugehen, schon verbessert.

Und sei es nun, dass man sich wie ich eigangs ja schrieb, als älterer Mensch, wenn man schon keinen Job mehr im Beruf kriegt, mit einem Nebenjob, den man dann eher als jemand ohne Bildung ausüben kann, noch paar Euronen an Zuverdienst zum Hartz IV ergattern kann.

Dann gibt es mehr ältere als jüngere Arbeitslose im sogenannten Rechtskreis SGB III, hab mal nachgesehen, was das bedeutet. Also klar ... Jürgen muss ja auch schon wieder so eine blödsinnige Maßnahme mitmachen ... man zwingt uns Älteren ständig irgendwelche Maßnahmen auf, als ob wir zu blöd wären, selbst nach Arbeit zu suchen.

S. 32 - insgesamt haben wir von 2009 - 2011 mehr ältere Arbeitslose und auch mehr ältere Arbeitslose, die ALG I oder II kriegen, aber weniger, die keine Leistungen mehr kriegen, aber trotzdem arbeitslos gemeldet sind, warum auch immer.

S. 39 stellen sie fest, dass ältere Arbeitslose auch länger arbeitslos bleiben .. ja logisch, wir erleben das doch selbst.

S. 40 steht dann noch, wie viele davon nur einen Job fanden, weil irgendwelche Zuschüsse und was ich gezahlt wurden .. und wer weiß, wie viele davon den Job wirklich behalten, wenn der Zuschuss nicht mehr gezahlt wird.

Ohne diese Zuschüsse haben nämlich die meisten Älteren gar keine Arbeit finden können. Statistik siehe Seite 41.

Das geht dann weiter auch auf S. 43 mit weiteren unterstützenden Sachen .. wobei ich mich immer frage, was das bringt.

S. 44 zeigt dann auf, dass früher mehr ältee Leute über den Vorruhestand aus der Statistik raus gefallen sind, was nun eben ja weg gefallen ist.

So, das war's.

Also rosig ist das nicht .. viel daran täuscht, weil durch das Wegfallen der Vorruhestandsregelung nun mehr ältere Leute vermutlich einen Nebenjob annehmen.

Wenn man älter als 58 ist und über ein Jahr arbeitssuchend und nichts im Angebot war, fällt man aus der Statistik ja raus .. wer da also einen Nebenjob hat, Hartz IV kriegt, aber da mehr oder weniger chancenlos von seinem Vermittler in Ruhe gelassen wird, weil er ja was jobbt .. zählt nicht mehr mit.

Gut wird es dem aber dennoch nicht gehen, er überlebt halt und hat vielleicht das Glück, dass man ihn nicht mehr mit irgendwelchen "Weiterbildungsmaßnahmen" quält oder durch Zuschüsse vorübergehend in irgendeinen Job befördert, den er paar Monate später sowieso wieder verliert, wenn die Zuschüsse wegfallen. Weil wirklich helfen tut nur was Langfristiges und ein langfristiger Nebenjob, durch den man als älterer Menschen jedenfalls sein Hartz IV aufbessern kann, hilft dem Menschen mehr als paar Monate schlecht bezahlte Arbeit, und dann ist der hart umkämpfte Nebenjob, den man vielleicht auch noch als Rentner machen kann, nämlich weg.

LG
Renate