... und zwar bei der Wallach-Wahl
Das sind Nixe und Hopi noch alleine bei meiner Tochter Esther in Schwentinental. Hopi hatte es nicht leicht, Nixes Herz zu erobern, aber als ich diese Bilder gemacht habe, hatte er es dann doch geschafft.
Der Grund, dass ich diese Bilder gesucht habe, ist der, dass ich Euch ja etwas darüber erzählen wollte, was ich über das Verhalten in einer Herde mitbekommen habe, wo es wenig Stuten und zunehmend mehr Wallache gab.
Als Nixe zu Hopi kam, war sie vorher jahrelang mit Chiwa und Reno zusammen gewesen und hat es Hopi nach der Trennung von den beiden echt schwer gemacht, sie zu erobern.
Reno lebte derweil zuerst mit Chiwa alleine weiter zusammen und ca. 1,5 Jahre später kam dann noch Prima dazu, so dass er eine Weile dann bei mir wieder zwei Stuten hatte.
Ich habe Reno beim Fressen übrigens immer eher rangniedrig erlebt, also den, das bei allen unseren Stuten, wo ich ihn hautnah erleben konnte - dass waren nicht nur Nixe und Prima, sondern sogar Chiwa - immer Platz machte, wenn es ums Futter ging und die Mädels zuerst ran wollten.
Als Reno dann im Jahr 2005 zu meiner Tochter Esther kam, war kurz vor ihm der kleine Pony-Wallach Sunny dort auch gerade angekommen.
Und der hatte sich sofort Nixes Herz erobert, obwohl Hopi wesentlich höher im Rang war, aber bei Pferde entscheidet die Stute darüber, welches Männchen sie haben will.
Das da links sind Hopi und Sunny.
Na ja ... Reno kam nicht viel später auch dazu, Nixe erkannte ihren alten Wallach natürlich sofort wieder und ließ dann auch Sunny wieder sitzen, entschied sich für Reno, der beim Fressen definitiv vom Rang her ganz unten stand, das habe ich oft genug miterlebt.
Rechts Reno und Hopi schon ein wenig beim Kabbeln, aber wirklich verletzt haben die beiden sich bei solchen Auseinandersetzungen um Nixe nicht.
Ums Futter hat sich Reno übrigens nie mit Hopi gestritten, da hat er immer freiwillig nachgegeben. Es ist also ein Unterschied, wo, wann und warum ein Pferd ranghoch ist oder nicht.
Wie man oben sieht, klappt es aber schon mit einer Stute und dann sogar drei Wallachen mit dem Herdenverband.
Nach ein paar Monaten kaufte meine Tochter dann noch eine zweite Stute dazu, das war Filia, ungefähr in der Größe und mit dem Körperbau von Chiwa .. hier links im Bild.
Anders als Nixe, die sich Reno als Lieblingswallach ausgewucht hatte, entschied sich Filia für den kleinen Sunny.
Es dauerte dann nicht sehr lange, bis noch eine weitere Stute sich dazu gesellte, die einer Einstellerin gehörte, ein Norweger-Mix.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine größere Herde am wenigsten Probleme macht, denn dann können sich alle Pferde bei genug Platz gut ausweichen und sich mit den anderen Pferden befassen, die sie besonders mögen.
Auch gibt es meistens bei Weidehaltung kaum Stress, was sich aber dann ändern kann, wenn es darum geht, gemeinsam Heu zu fressen.
Hier muss das Management stimmen. Besonders bei Gruppenhaltung im Offenstall, wenn Pferde keine Möglichkeit haben, nachts in der Box in Ruhe zu fressen, ist es wichtig, sich genau zu überlegen, wie der Offenstall beschaffen ist .. ob genug Fluchtwege da sind, die auch breit genug sind und wo das Heu den Tieren angeboten wird, damit auch alle hin gehen können, ohne dass sie sich einer Verletzungsgefahr durch ranghöhere Tiere aussetzen müssen.
Die Gruppe bei Esther blieb auch noch im kommenden Herbst und fast den ganzen Winter über in dieser Zusammensetzung.
Aber eine Weile ging es Hopi gar nicht gut, er hustete lange und niemand konnte sich erklären warum. Die damalige Tierärztin meinte schließlich es könne psychisch sein, weil ihm die Konkurrenz der anderen Wallache zu schaffen machen würde. Ob das stimmt, ich weiß es nicht. Später ging es Hopi wieder besser. Aber weil er krank war, wurde später zum Frühjahr hin Max dazu gekauft, ein weiterer Wallach.
Wie Ihr hier seht, macht auch so eine gemischte Herde selbst bei einer Überzahl von Männchen keine Probleme, wenn sie sich erstmal aneinander gewöhnt hat.
Als Max bei meiner Tochter einzog, war meine frühere Ehe bereits im Eimer, aber mein Ex-Mann und ich wohnten noch zusammen.
Wie Ihr seht, ist Reno ein sehr friedliches Pferd und Max kann gemeinsam mit Reno Heu futtern .. draußen, wie ich schon sagte. Ob sich eine der Stuten besonders für Max interessierte, weiß ich nicht mehr .. es wurde später zu hektisch, denn auch Chiwa und Prima kamen dann bald mit in die Herde und es gab außerdem noch Einstellwallach Johnny, einen spät gelegten ehemaligen Hengst, und das war ein Männchen, mit dem es überhaupt nicht ging.
Als Max kam, um in Esthers Reitschule den Unterricht weiter zu gewährleisten, war nämlich auch Filia krank, die sich an einer Konservendose am Straßenrand in einem Graben schwer verletzt hatte.
Ich habe bisher nur ein Pferd kennengelernt, bei dem es wirklich nicht möglich war, es in eine Herde zu integrieren, das war dieses Einstellpferd Johnny .. vielleicht lag es daran, dass er so lange Hengst gewesen ist und sich deshalb auch wie ein solcher verhalten hat, obwohl er inzwischen ja Wallach war.
Tja ... als Chiwa und Prima wieder zu ihren alten Freunden Nixe und Reno kamen, war ich natürlich sehr glücklich. Es gab also einen gemeinsamen Sommer mit Esthers gesamter Herde.
Die Herde war sehr groß und obwohl ich oft dort war, habe ich nicht alle Sozialkontakte der Pferde dort mehr erfassen können. Nixe blieb Leitstute, Prima hat nie versucht, ihr den Rang zu nehmen, aber Reno erkannte sie sofort wieder und flirtete auch mir ihm, wovon ich ein Foto habe, das ich Euch gleich noch zeigen möchte.
Die letzten Fotos dieser kleinen Zusammenfassung stammen davon, wie wir bei Esther Chiwa und Prima mit dem Rest der Herde zusammengelassen haben .. mein Mann Jürgen war damals schon dabei und sah seine Prima zum ersten Mal und verliebte sich sofort in dieses Pferd. Wir träumten von einer gemeinsamen Zukunft, auch einer der ganzen Pferdeherde .. wir wussten damals nicht, dass dieser Traum nur bis zum Herbst dauern würde .. was danach aus Esthers Herde wurde, weiß ich nur ansatzweise, leider.
Der Fuchs ist dieser spät gelegte Wallach Johnny.
Prima hat Chiwa vor diesem Wallach permanent beschützt, der dann auch nicht lange in der Herde blieb, weil ständig Pferde seinetwegen verletzt waren.
Das Foto rechts ist das, was zeigt, wie Prima und Reno sich begrüßen, die sich ja lange nicht mehr gesehen, aber sofort wieder erkannt haben.
Ja .. eine temperamentvolle Angelegenheit war das, was bei einer so großen Herde und genug Platz oft so ist.
Dagegen war das Kennenlernen unserer kleinen Vierergruppe letzten Samstag eine ruhige Sache.
Langsam ist etwas Ruhe eingekehrt.
Aber eine Runde geht doch noch!
Ja .. ein wenig Nostalgie .. diese große Herde bei meiner Tochter gibt es heute nicht mehr .. auch ohne den damaligen Streit wäre dieses glückliche Idyll sicher heute nicht mehr da.
Chiwa und Prima sind Jürgen und mir geblieben und die haben nun einen neuen Freund, von dem ich Euch morgen mehr erzählen werde.
Nachti
Renate