Renate Hafemann, auch für meinen
Ehemann Jürgen Gilberg, Breslauer Str. 1 – 3, 24211 Preetz
Dokumentation unserer Jobsuche vom 16.
Januar 2014 sowie sonstiges
Hallo Frau xxxxxx,
ich werde heute wieder einmal
dokumentieren, wie ein Tag mit Jobsuche hier aussehen kann. Außerdem
möchte ich Ihnen alles weitere, was hier wichtig wäre, berichten.
Wir haben hier große Probleme mit dem
neuen Vermieter, der beginnt zu mahnen, obwohl wir der Mieterhöhung
hier nicht zugestimmt haben, droht mit Inkasso. Ob er vor Gericht
geht, wissen wir nicht, müssen das abwarten. Da hier fast täglich
die Heizung stundenweise ausfällt und wir an 6 Tagen die Woche
Baulärm ohne Ende haben, ständig die Türen aufstehen und die
Heizkosten in astronomische Höhen gehen wegen der Bauerei hier und
wir wissen, dass es in den Wohnungen in der Ostlandstraße, die er
als Vergleichswohnungen angibt, anders ist, werden wir versuchen, da
gegenan zu gehen. Aber Sie sollten wissen, dass der neue Vermieter
alles andere als nett oder sozial eingestellt ist. Wir vermuten, er
hat diese Wohnblocks als reine Spekulationsobjekte gekauft, wird sie
weiter verkaufen wollen und vorher durch viele Schikanen die Mieter
raus ekeln, da sich diese Häuser mit Sozialhilfe- und
Hartz-IV-Mietern drin vermutlich schlechter verkaufen lassen werden.
Schon wegen der Heizkosen 2012 gibt es
die ersten Probleme mit der Leistungsabteilung, wo wir noch mit der
vorherigen Zwangsverwaltung abrechnen müssen. Klar können wir
erklären, warum hier die Heizkosten explodieren, aber was daraus
wird, müssen wir sehen. Diese Mietsituation ist für uns
logischerweise psychisch sehr beunruhigend, weil wir wieder Angst
haben müssen, womöglich obdachlos zu werden.
Gesundheitlich ist alles wie gehabt.
Ich habe nach wie vor etwas Wasser in den Beinen, was vom Herzen
kommt, eine entsprechend eingeschränkte Kondition, das Bein mit der
Muskelzerrung ist noch nicht 100 % in Ordnung, wird aber und
ansonsten geht es mir diesen Umständen entsprechend eigentlich gut.
Bezüglich des letzten Jobangebotes für
meinen Mann Jürgen Gilberg muss ich einmal etwas sagen. Wir beide
haben zwar jeder ein Gnadenbrotpferd, um das wir uns täglich selbst
kümmern, weil die Tiere in einem Selbstversorgerstall stehen. Das
heißt täglich den Stall ausmisten, füttern, Wasser holen, mit den
Pferde ab und zu auch Bodenarbeit oder Spaziergänge machen, den
Auslauf sauber halten usw. Das ist Bewegung für uns alte Leute und
sicherlich gesund.
Vermutlich war es das Computersystem,
das meinem Mann ein Stellenangebot als Pferdepfleger für ein Gestüt
in Grebin zugeschickt hat, wo ein Bestand von über 100 Pferden
inklusive diverser Hengste, Fohlen und und und zu versorgen gewesen
wäre.
Jürgen hat sich darauf beworben, er
hat unzählige Male die Hamburger Telefonnummer, die auf dem
Stellenangebot angegeben war, angerufen, und zwar tagelang. Weil da
nie einer abnahm, hat er schließlich auf den Anrufbeantworter
gesprochen und um Rückruf gebeten. Wir wunderten uns, dass es ein
Immobilienbüro war, was sich da meldete.
Schließlich haben wir die Homepage des
Gestüts in Grebin gesucht und eine Mitarbeiterin der Verwaltung ans
Telefon bekommen, die uns erklärt hat, dass der Pferdepfleger noch
gesucht werden würde und ihr Chef auch noch ein Immobilienbüro
hätte, die Hamburger Telefonnummer also schon richtig sei. Der Job
sei noch frei, aber sie würden einen gelernten Pferdepfleger suchen,
und zwar einen jungen Mann mit viel Körperkräften, weil ja auch die
über 100 Pferde regelmäßig auszumisten seien. Der müsste logisch
gut reiten, auch mit schwierigen Pferden wie Hengsten und so weiter
umgehen können und es sei außerdem besonders wichtig, dass er
perfekt Hänger fahren könne (das kann mein Mann nicht), am liebsten
sei ihnen auch jemand mit Führerschein Klasse 2. Dass der
Pferdepfleger etwas von Zucht verstehen sollte, sei ebenfalls
wichtig.
Also der Mann hat gar nicht erst zurück
gerufen. So dringend scheint er dann wohl keinen Mitarbeiter gesucht
zu haben, denn dass mein Mann die oben angegebenen Anforderungen gar
nicht erfüllt, hat er dem nun gar nicht sagen können, denn dazu
hätte der Mann mal ans Telefon gehen oder aber zurück rufen müssen.
Hätte der Mann hier angerufen, wäre ich aber sicher, unter solchen
Umständen hätte mein Mann da doch gar keine Chance auf einen Job
gehabt. Außerdem würde er sowas vermutlich nichtmal einige Wochen
durchhalten, weil es doch körperlich viel zu schwer ist. Schon
abends eine Box auszumisten, ist anstrengend. Wir beide brauchen
täglich ca. 2 – 3 Stunden, um jeder ein einziges Pferd zu
versorgen, wie lange sollte man denn brauchen, um 100 Stück zu
versorgen, so etwas anzubieten, ist doch für alte Leute vollkommen
utopisch.
Wir können über Pferde und ihre
Haltung und vieles mehr zu diesem Thema schreiben. Das machen wir
auch und verdienen auf diese Weise mit und über unser Hobby auch
laufend etwas Geld. Das ist körperlich machbar und liegt uns allen
beiden. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied zu körperlicher
Schwerstarbeit oder der Fähigkeit, einen Hengst zu bändigen, der
zum Decken zu einer Stute gebracht wird oder 100 !!!!!! Boxen
auszumisten.
Wobei wir beim Thema, wie läuft unser
Job, wären.
Wir schreiben nach wir vor beide
regelmäßig für den Kunden, der die Pferdeseite betreibt. Ansonsten
ist es momentan sowohl bei content als auch textbroker so, dass
Aufträge sehr dünn gesät sind und man sich sehr ranhalten muss, um
ab und zu etwas davon abzukriegen. Das liegt daran, dass Google
wieder was geändert hat und viele SEO-Betriebe nun sogenannte
WDF-IDF-optimierte Texte wünschen, um Google, wo nur noch natürliche
Texte eine Chance haben, doch wieder zu überlisten. Content macht
das nicht mit, da sind möglicherweise viele Kunden verunsichert und
zögern noch, viele Sachen in Auftrag zu geben. Textbroker macht das
mit und bietet immerhin „kostenlose“ Schulungen unter der
Prämisse an, dann nur vielleicht danach eine Stufe höher zu kommen
und Texte für nur geringfügig mehr Geld schreiben zu können, die
man aber erfahrungsgemäß dann mehrfach zum Ändern zurück bekommt,
weil sie nach WDF-IDF-Kriterien irgendwelche Computerprogramme
durchlaufen. Sorry, dass wir uns das bis dato nicht angetan haben. In
der Stufe 3 hat textbroker zur Zeit kaum Aufträge zu vergeben. Wenn
welche da sind, schreiben wir ab und zu welche, ansonsten schauen
wir, was content da hat und werden abwarten, da keiner von uns daran
glaubt, dass man google überlisten kann, auch nicht mit sogenannten
WDF-IDF-Tools. Das wird sich in unseren Augen totlaufen.
Unser alter Kunde hat uns einige
Aufträge geschickt, die ich auch mit 2 Cent berechnet habe, sind
jetzt soweit durch damit, die Überzahlung von August aufzuarbeiten.
Er rief gestern an, dass er neue eilige Sachen hätte, habe mit ihm
abgesprochen, in Zukunft für Eiltexte 3 Cent pro Wort und für
Texte, die nicht eilen, 2 Cent pro Wort zu berechnen und ihm einmal
monatlich dafür eine Rechnung zu schicken, die nicht zu hoch ist und
ca. beinhaltet, was wir auch monatlich für ihn schreiben, und zwar
im voraus fällig. Er wollte mir heute die neuen Eilaufträge
zumailen, noch sind sie aber nicht ankommen. Also abwarten, ob das
auch klappt, weil dieser Kunde sehr schwierig und unzuverlässig ist
und ich schon oft wegen Dingen mit ihm telefoniert habe, die nie
Realität wurden. Warten wir es also ab.
Ansonsten habe ich mir einen neuen Link
zu einer Job-Seite für Jobs in Schleswig-Holstein gesetzt, weil ich
die Werbung bei R.SH dafür hörte und festgestellt habe, dass es
dort normale Jobs gibt, also bei den Firmen direkt und keine
Leiharbeit und derlei ausbeuterische Angebote. Es sind da regelmäßig
gute Jobs im Angebot, die Seite ist also zu empfehlen, wenn man
sucht, aber für uns beide war dennoch bisher nichts dabei. Werde
aber gleich reinschauen und es für heute dokumentieren.
Stepstone kommt wie immer für uns
beide täglich per e-mail:
Jürgen hat da bisher nichts dabei
gehabt, das eine Bewerbung gerechtfertigt hätte.
Bei mir schicken sie heute zwei
Angebote, einmal wird ein Geschäftsführer für ein Eiscafé gesucht
und dann eine Fachkrankenschwester, also nichts für mich.
…
Es geht weiter mit der Website
„Jobs-SH“.
Ich gebe in die Suche Neue Jobs in der
Umgebung Preetz/Plön ein.
Zum Beispiel wäre ein Vollzeitjob in
Brügge als Buchhalterin etwas, womit ich gesundheitlich erstens
überfordert wäre, aber auch nicht genug Buchhaltungskenntnisse
hätte, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben.
In Preetz, meinem Wohnort, sucht die
Brücke eine Fachärztin für Psychiatrie, leider nicht das, was ich
gelernt habe.
In Plön werden in einem Reisebüro
Leute auf 400-Euro-Basis gesucht, wäre nicht sehr weit weg, auch
nicht zu anstrengend bei meiner Herzkrankheit, aber das Problem ist,
sie suchen Leute, die das auch gelernt haben, also
Reiseverkehrsfachleute mit abgeschlossenen Berufsausbildung. Das
befristet auf ein Jahr, ob es sich lohnen würde, dafür weniger zu
texten, sei dahin gestellt.
Es werden ein Haufen Seminare zur
Fortbildung für sonstwas angeboten. In unserem Alter irrelevant.
In Kiel wird ein Kommunikationswirt
(studiert, Bachelor minimum), gesucht, befristet bis 31.10.17, also
länger, sogar halbtags .. ist eine journalistische Tätigkeit, also
entspricht ungefähr der Arbeit, die wir jetzt auch machen. Ich habe
aber nicht dieses Fach studiert und mein Mann genauso wenig. Da
hätten wir beide keine Chance.
Laufend und alles mögliche sucht eine
Firma, die Payone heißt, unter anderem auch eine Sekretätin, klar
Vollzeit, klar eine belastbare Frau .. das bin ich leider nicht mehr
… und außerdem mit einem abgeschlossenen Studium im
wirtschaftswissenschaftlichen Bereich, sehr guten Englischkenntnissen
und nach Möglichkeit weiteren Sprachkenntnissen. Also bissel zu
viel, was ich nichtmal anbieten könnte, wenn ich jung und gesund
wäre.
Im Beruf meines Mannes als CTA ist auf
dieser Seite gar nichts dabei, auch sonst nichts, wo er eine Chance
hätte, sich einarbeiten zu können.
…
Es folgt das Durchsuchen der Jobbörse
der Bundesagentur für Arbeit:
Ich suche wieder ungerichtet in Preetz
und Umgebung alles mögliche für uns alle beide.
Da wird ein Minijob als Regalauffüller
in Preetz angeboten, und zwar von einer SIG Sales GmbH & Co. KG
aus Ettlingen, 3 Stunden die Woche. Was man da verdienen soll, steht
nicht dabei. Angeblich nähere Infos soll eine Website bringen. Da
findet man, dass sie bundesweit solche Mini-Jobs anbieten, was man da
verdient und mehr steht immer noch nicht dabei. Auf sowas bewerben
wir uns nicht, da ist das, was wir jetzt machen, wesentlich seriöser
und sicherer, da bin ich mir sicher.
In Kiel bei Quatfasel wird ein Mini-Job
im Büro angeboten, 450-Euro-Basis, Voraussetzung, dass man einen
Kleinbus fahren kann. Ich habe zwar einen Führerschein Klasse 3 von
früher, aber hatte schon in der Fahrschule Probleme mit dem
Einparken und habe deshalb 1972 bereits 52 Fahrstunden gebraucht, um
meinen Führerschein zu kriegen. Mein Orientierungssinn ist gleich
null. Das ist nichts für mich. Und man soll unbedingt ein Auto
haben. Unser Auto ist steinalt und muss im August zum TÜV. Er
springt normalerweise nicht mehr an, nur wenn man ihn auf dem Berg
anrollen lässt oder einer von uns ihn anschiebt und der andere dann
das Teil zum Laufen bringt. Oft müssen wir andere Leute um Hilfe
bitten, weil das dennoch nicht klappt. Die Voraussetzungen für
diesen Job bringe ich deshalb nicht mit.
Wie immer fällt bei der Jobbörse auf,
dass zu mindestens 90 % der Jobs ausschließlich Leiharbeit und
ähnliches ist, nichts anständiges bei den Firmen selbst, die
Arbeitsplätze anzubieten haben.
Impact sucht einen CTA für Kiel, ist
allerdings Leiharbeit und sowas ist immer mit viel Vorsicht zu
genießen. Sie schreiben, Leute, die zur Gruppe 50plus gehören,
seien auch herzlich Willkommen. Ich werde das für Jürgen kopieren
und ihm per e-mail rüber auf seinen Computer schicken, damit er da
eine Bewerbung hin schicken kann. Geht per e-mail. Fragen kostet ja
nichts, auch wenn ich da wegen Leiharbeit mehr als skeptisch bin,
denn bei Randstad war Jürgen auch als CTA angestellt worden, ist
aber nie in seinem Beruf verliehen, sondern auf übelste Weise als
Hilfsarbeiter für körperliche Schwestarbeiten ausgebeutet worden.
Wenn die ja sagen sollten, ist es sehr wichtig, sich so einen Vertrag
vorher mehr als genau durchzulesen, bevor man was unterschreibt.
Angaben alle für Hamburg, Einsatzort
soll aber angeblich Kiel sein. Jürgen sagt, bei Impact hat er sich
für Kiel schon mehrmals beworben, ohne Erfolg, aber kann mal mal hin
schreiben.
Das wird Fuchs Kiel sein, Bereich Öle
und Fette, Jürgen war da schon mehrfach über diverse
Leiharbeitsfirmen, die haben grundsätzlich wegen Jürgens Alter nein
gesagt, aber fragen tut er mal, ob es diese Firma wirklich ist.
Der ev. Kirchenkreis Altholstein sucht
jemand für 10 Stunden im Büro, ganz merkwürdige Angaben, weil
einerseits steht da was von für das Büro für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, wo ich ja vielleicht Chancen vermuten könnte,
habe ich aber dennoch nicht, denn weiter unten steht, dass zwingend
Voraussetzung ist: Buchführung, Klagewesen usw. und sie gelernte
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte oder
Verwaltungsfachangestellte-Kirchenverwalt. -ev. Kirche suchen. Das
habe ich ja gar nicht gelernt.
Die Postbank sucht eine Telefonistin,
10 Stunden, in Kiel .. Call-Center-Erfahrung, die ich schonmal nicht
wirklich habe, denn das ist viel zu lange her ...was es ganz
verhindert, die suchen wen, die nur abends arbeitet, ich habe aber
kein Auto und abends haben wir hier keine Zug- und Busverbindung mehr
nach Kiel und zurück, wo ich wieder nach Hause käme. Ein Auto kann
ich mir aber von einem 400-Euro-Job nicht finanzieren und das
Jobcenter würde die Kosten sowieso nicht anerkennen, weil ich dann
ja nichts wirklich absetzen kann.
m.f.g.
Renate Hafemann und Jürgen Gilberg