Beide Pferde kommen recht spät am Abend für die Nacht in ihre Box, die dann mit frischem Stroh eingestreut wurde, das sie zum Teil fressen können und bekommen eine an ihre Körpergröße und ihren Appetit individuell angepasste Portion Heu oder Heulage, dazu kriegen dann unsere zwei von Jürgen und mir momentan immer auch gegen Abend ihre Müsli-Hafer-Obst-Gemüse-Portion, auch der Körpergröße nach angepasst, Chiwa also nur ca. halb so viel wie Prima.
In meinen Augen ist diese Portion eher knapp als zu reichlich, auch wenn sich die Geister da scheiden mögen.
Von der Arbeit her tun beide Pferde gleich viel, Chiwa dürfte, da sie kleiner und älter ist, wenn wir mit beiden Pferden Bodenarbeit machen, eher mehr leisten als Prima, die dann, wenn Chiwa ab und zu geritten wird, meistens nur geführte Bodenarbeit macht. Die Kleine tut also im Durchschnitt wohl etwas mehr, und zwar überhaupt und auch in Bezug auf ihre Körpergröße gesehen.
Vom Wesen her sind Chiwa und Prima beide trotz ihres Alters sehr spielfreudige Pferde und toben auch von alleine oft mit der Herde auf dem Auslauf, was wir oft sehen. Sie bewegen sich also recht viel, würde ich sagen.
Nun hat Chiwa ja früher mehrfach Hufreheschübe gehabt. Das ist allerdings inzwischen mehr als 6 Jahre her. Die Neigung dazu dürfte aber in ihr stecken und wir sind ja auch immer sehr vorsichtig mit ihr.
Ich vermute, Chiwa braucht aufgrund ihrer Stoffwechsellage mehr Salz als die Große, was man jetzt, wo beide nachts eine Einzelbox haben und da ihr Salzlecker drin ist, den kein anderes Pferd mit benutzt, deutlich sieht. Das habe ich noch nie in dieser Art beobachten können, denn sonst hatte immer irgendein anderes Pferd neben Chiwa auch Zugang zu ihrem Salzlecker, auch in vorher mal Boxenhaltung in Boksee, weil wir den Salzlecker da immer so aufgehängt hatten, dass er zwischen zwei Boxen hing und die Tiere von beiden Seiten dran lecken konnten. In der Offenstallhaltung war es sowieso unmöglich, so etwas zu beobachten, da ja alle Tiere dann an den Salzlecker konnten.
Ich war deshalb mal suchen, weil ich irgendeinen Zusammenhang mit den Renin-Angiotensin-Aldosteron-System vermute, der beim Rehepferd anders laufen könnte und wo eventuell eine erhöhte Salzaufnahme dazu beiträgt, dass es dem Tier besser geht und sein Körper so besser im Gleichgewicht bleibt.
Ich habe dazu etwas ganz Neues entdeckt, heute erst online gegangen, zwar für Menschen, aber es ist eine neue Studie, die noch sehr angegriffen wird, aber das, was ich denke, durchaus widerspiegelt und bestätigt.
Ich möchte Euch das einfach einmal zum Nachdenken kopieren. Ich werden auch selbst noch später in aller Ruhe einmal diese Thematik überdenken und vielleicht später noch einmal mehr darüber schreiben. Also lest es einfach einmal, verdaut es und denkt darüber nach, ob und inwiefern es in Bezug auf das metabolische Syndrom bei Mensch und Pferd Sinn macht und was das für uns bedeuten könnte, also für alle, die ein Rehepferd haben und noch recht lange gesund erhalten möchten.
Ärzte Zeitung online, 11.05.2011
Salz als Risiko: Provokante Studie stellt bisherige Sichtweise auf den Kopf
Provokante Ergebnisse einer Beobachtungsstudie heizen die Debatte
über die Gesundheitsrisiken durch Nahrungssalz an. Konträr zur
landläufigen Erwartung sprechen sie dafür, dass nicht eine hoher,
sondern ein niedriger Salzkonsum riskant für Herz und Gefäße ist.
LÖWEN (ob). Hoher Salzkonsum begünstigt Bluthochdruck. Für
Fachgesellschaften wie die Deutsche Hochdruckliga gibt es daran keinen
Zweifel. Zur Warnung vor diesem vermeintlichen Risikofaktor stellte die
Liga denn auch den Welt-Hypertonie-Tag 2009 unter das Motto: "Versalzen
Sie nicht Ihre Gesundheit!"
Darüber, wie abträglich hoher Salzkonsum auf längere Sicht der
Gesundheit ist, gehen die Meinungen allerdings auseinander. Eher
skeptisch beurteilt eine belgische Forschergruppe um Professor Jan
Staessen an der Universität in Löwen die derzeitige Datenlage.
Die Annahme, dass eine Reduktion der Salzaufnahme auf lange Sicht den
Blutdruck senkt, ist nach ihrer Einschätzung bisher nicht in
langfristig angelegten Bevölkerungsstudien bestätigt worden.
Entsprechend kritisch beurteilen Staessen und seine Kollegen die
Stichhaltigkeit publizierter Modellrechnungen, die auf Basis von
Extrapolationen eine substanzielle Reduktion von kardiovaskulären
Erkrankungen und damit verbundenen Kosten durch restriktiveren
Salzkonsum in Aussicht stellen.
Nur der systolische Blutdruck stieg bei erhöhter Salzzufuhr
Das belgische Forscherteam hat deshalb zur weiteren Klärung Daten aus
zwei prospektiven europäischen Bevölkerungsstudien ausgewertet
(
JAMA 2011; 305: 1777). Daran waren 3681 Erwachsene beteiligt, die zu Studienbeginn keine kardiovaskulären Erkrankungen aufwiesen.
Bei allen Teilnehmern ist initial die Salzzufuhr anhand einer
Bestimmug der Natriumausscheidung im 24-Stunden-Urin bestimmt worden.
Auf Basis der Messergebnisse sind die Teilnehmer dann in drei Gruppen
mit niedriger (im Mittel 107 mmol), mittlerer (168 mmol) und hoher
Natriumausscheidung (260 mmol) eingeteilt worden. Die Beobachtungsdauer
betrug im Mittel knapp acht Jahre.
Festgestellt wurde, dass eine zunehmende Salzzufuhr mit einem
graduellen Anstieg des systolischen, nicht aber des diastolischen
Blutdrucks assoziiert war. Mit jeder Zunahme der Natriumausscheidung um
100 mmol erhöhte sich der systolische Blutdruck um 1,71 mmHg.
Höhere Mortalitätsrate bei geringem Salzverbrauch
Allerdings spiegelte sich diese Assoziation nicht in einer höheren
Inzidenz von Hypertonie-Erkrankungen bei höherem Salzkonsum wider.
Vielmehr war der Anteil der initial normotonen Personen, die im
Studienverlauf eine arterielle Hypertonie entwickelten, mit 27 Prozent,
26,6 Prozent und 25,4 Prozent in den Gruppen mit geringster, mittlerer
und höchster Salzzufuhr nicht signifikant unterschiedlich.
Auch die kardiovaskuläre Mortalität stand in keiner direkten
Beziehung zur Menge an aufgenommenem Nahrungssalz. Das glatte Gegenteil
traf zu: Die Rate der kardiovaskulären Todesfälle war nicht etwa in der
Spitzengruppe der Salzverbraucher, sondern in der Gruppe mit dem
niedrigsten Salzkonsum am höchsten.
Starben von den Personen mit dem geringsten Salzkonsum im
Studienzeitraum 4,1 Prozent, waren es in der Gruppe mit den höchsten
Konsum nur 0,8 Prozent.
Natriumrestriktion auch weiterhin ein Gebot bei Hypertonie
Angesichts dieser inversen Beziehung halten Staessen und seine
Kollegen die bisherige Strategie, der Bevölkerung generell und
unterschiedslos eine Reduktion des Salzkonsums zur Vorbeugung
kardiovaskulärer Erkrankungen ans Herz zu legen, für nicht begründet.
Damit solle aber nicht geleugnet werden, dass eine Natriumrestriktion
etwa bei Patienten mit bereits bestehendem Bluthochdruck oder mit
Herzinsuffizienz eine sinnvolle Maßnahme ist.
All jenen Experten, die schon seit langem gegen zu viel Salz in der
Nahrung ankämpfen, dürften diese Ergebnisse sauer aufstoßen. Die dadurch
nahegelegte Vorstellung, durch Empfehlung einer Salzreduktion womöglich
zu einer Erhöhung der kardiovaskuläre Mortalität beizutragen, ließe
schließlich ihr auf Gesundheitsförderung zielendes Anliegen als
kompletten Irrweg erscheinen.
Zu diesen Experten zählt auch Dr. Graham McGregor aus London, der in
Großbritannien eine erfolgreiche Kampagne zur Reduktion von Salz in
Lebensmittel initiiert hat. Er ließ bereits öffentlich verlauten (
www.theheart.org), dass er die neuen Ergebnisse für "paradox und unglaubwürdig" halte.
Dass einerseits erneut bestätigt wurde, dass Salz den Blutdruck
erhöht, andererseits aber eine inverse Beziehung zu klinischen
Ereignissen bestehen soll, sei für ihn nicht nachvollziehbar.
Dieses "Paradoxon" sieht McGregor auch nicht durch die von Staessens
Gruppe angebotene Erklärung aufgelöst. Sie verweist darauf, dass
Salzrestriktion im Körper den Sympathikotonus erhöhen, die
Insulinsensitivität einschränken und das
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktivieren kann - Effekte, die den
Vorteil der Blutdrucksenkung wieder zunichtemachen könnten. Für McGregor
sind das allerdings nicht mehr als Spekulationen.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Kommentar: Eine gesalzene Kontroverse