Samstag, 14. Juli 2012

Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde - Teil 13


Umzug nach Nettelsee, neue Hufreheschübe, Ankunft von Prima bis zur Überlegung, Reno nach Klausdorf zu geben


Als Chiwa und Reno auf eine Weide in der Nähe von unserer Wohnung in Nettelsee kamen, hatte ich die Hoffnung, dass unsere Familie noch einmal wieder in Ordnung kommen könnte. Das hätte vielleicht dann klappen können, wenn Vanessa weniger Angst vor ihrem Mann hätte, so aber nicht, denn eine Person, die in einer Familie mobbt, reicht meistens aus, um die Stimmung für alle so zu verderben, dass eine Familie so einfach nie mehr glücklich werden kann. Und Vanessa hat panische Angst davor, ihren Mann zu verlieren, wenn sie nicht grundsätzlich das tut, was er ihr befohlen hat. Aber so sind das hier leider die letzten unbeschwert glücklichen Fotos, die ich Euch noch von Vanessa, Janin und Marc zu Besuch in Nettelsee zeigen kann.
So fröhlich lachen und spielen würde ich gerne nochmal mit meiner kleinen Janin, aber ihr Vater hat leider von Anfang an was dagegen gehabt. Ich hatte keine Chance gegen die krankhafte Eifersucht dieses Mannes und meine Mutter auch nicht. Wir haben es beide von Anfang an gefühlt, aber zuletzt eben verloren.


Den kleinen Marc habe ich auf diese Weise nie wirklich kennenlernen können. Er wird nie wissen, wer und vor allen Dingen wie seine Oma wirklich ist.
Ja ... ich mache dann mal weiter mit den ersten Fotos in Bezug auf unsere Pferdeweide in Nettelsee.




Mein Ex und ich beim Zaunbau, kurz bevor die beiden dann im Herbst 2003 ca. im Oktober nach Nettelsee umziehen konnten.



Ich weiß bis heute nicht sicher, warum unsere Chiwa später auf diesem Weideland immer wieder Hufrehe .. oder vielleicht einfach ständig neue Schübe von Lederhautentzündung gehabt hat. Nach den aktuellen Fehldiagnosen mancher Tierärzte, die bei einem Pferd, das einmal Hufrehe gehabt hat, bei jeder Lahmheit wieder von Hufrehe ausgehen, bin ich mir nämlich nicht mehr sicher, ob unsere Tierärztin damals überhaupt richtig lag und da nicht was verwechselt hat. Dieser Wald, die Lage und alles, es war einfach herrlich. Gründe für Futterrehe gab es auch, denn wir hatten mehrere Eichen im Knick und Klee auf einer der Weiden, was ich Euch noch zeigen werde.
Erklärungen folgen,denn ich möchte meine Leser, die selbst mit Hufrehe bei ihren Pferden zu tun haben, auch gern so gut ich kann aufklären und helfen.
Durch den Streit mit meiner Tochter, die ja fast immer davor die Hufe unserer Pferde selbst bearbeitet hat, war ich nun ohne Schmied. Ich selbst habe kein Talent zur Hufpflegerin und bestellte also unsere alte Hufheilpraktikerin nach Strasser wieder, die schon nach Chiwas erstem Reheschub ihre Hufe bearbeitet hatte, wonach es dann ja erst richtig schlimm wurde und was mir mein damaliger Tierarzt auch so gesagt hatte, als er diese Hufbearbeitung gesehen hat .. ich habe es ihm nur nicht geglaubt.
Es ist anzumerken, dass auch Reno ein kleines Hufgeschwür hatte, aber das ging so, nachdem er wieder Hufe nach Strasser hatte. Chiwa zumindest war dann nach der 2. Hufbearbeitung nach Strasser kurz nach unserer Ankunft in Nettelsee auf allen vier Hufen lahm und die Tierarztin stellte die Diagnose Hufrehe.

Wie Ihr seht, kann Hufrehe sehr schlimm werden. Im Schub, wenn der richtig schlimm wird, stehen die Tiere oft nichtmal mehr auf, man muss ihnen das Futter und Wasser zu ihrem Liegeplatz bringen und zusehen, wie sie leiden. Sollte sowas auch auf falsche Hufbearbeitung zurückzuführen sein, finde ich es absolut richtig, dass es heute neue Regelungen gibt, die die Ausbildung von allen Schmieden, die neu mit dem Beruf anfangen, unter sehr strenge Regeln stellt und eine gründliche Ausbildung zwingend notwendig macht, bevor sich jemand Schmied nennen darf.
Dr. Strasser bildet ihre Hufheilpraktiker heute in Kursen im Ausland aus, weil sie bis heute nicht begriffen hat, was sie mit ihrem Methoden Pferden antut und ich finde, das grenzt an strafbare Tierquälerei, die man gesetzlich unterbinden sollte.
Gott sei dank haben die meisten der von ihr damals ausgebildeten Hufheilpraktiker inzwischen dazu gelernt und alle eigene Methoden entwickelt. Das gilt auch für unsere damalige Hufheilpraktikerin, die sogar sehr offen im Internet darüber berichtet hat, wie lange sie sich immer selbst die Schuld an den ständigen Lahmheiten ihrer Patienten gab, bis sie begriffen hat, es lag nicht an ihr, sondern an der falschen Methode, die Sohle bis auf's Blut auszuschneiden und die Trachten komplett wegzukürzen und so eine vollkommen falsche Hufstellung zu erreichen.
Ein guter Schmied beachtet bei der Bearbeitung der Hufe eines Pferdes den Fesselstand und schneidet außerdem die Sohle nicht stark aus, denn die Sohle muss mit tragen und schützt ja auch vor Verletzungen durch Dornen, Scherben oder spitze Steine.
Chiwa hatte damals auch Eicheln gefressen und ich begann verzweifelt nach den Gründen zu suchen, zumal sie über den Winter und Sommer 2003/2004 mehrere fiese Rückschläge hatte. Mal ging es ihr gut, dann wieder schlecht, wobei ich inzwischen denke, es waren in erster Linie Hufgeschwüre, also die Folgen der Hufbearbeitung, die Chiwa immer wieder in die Knie zwangen und mich im übrigen ein Vermögen an Tierarztkosten und meine letzten Nerven gekostet haben.
Tja ... meine Mutter brauchte damals nach dem Schock, dass Vanessa uns nicht mehr besuchen kommen wollte, einen Rollstuhl. Ihr war einfach die Wirbelsäule gebrochen und sie wurde zum Pflegefall, um den ich mich dann habe bis zu ihrem Tod 11 Jahre lang ohne jede Hilfe alleine kümmern müssen. Ich habe meine Mama sehr geliebt und sie genauso wie ich alle meine Kinder, die für sie wie eigene Kinder waren und die Enkel waren ihr auch genauso wichtig wie mir. Uns alle vorzuenthalten, war so grausam. Ich habe es bis heute nicht psychisch verarbeitet und mich entschlossen, das inzwischen einfach öffentlich zu erzählen, weil ich es endlich los werden muss, aber meine Mama, die so gesund war, bevor man uns das antat, hat es nicht überlebt und es bedeutete für sie jahrelanges qualvolles Leiden, was mein "herzallerliebster" Schwiegersohn oder genau genommen alle beide im Verein, denn der andere ist nicht viel besser, da angerichtet haben. Ich sage heute ganz offen, dafür möge beide irgendwann der Teufel holen und ich hoffe, er tut es auch.
Zum Rest der Kinder hatten wir dann noch ein paar Jahre Kontakt, aber wie gesagt war der zum Scheitern verurteilt dadurch, was von Vanessa und ihrem Mann ausging und einfach alles an positiver Stimmung im Keim vergiftet hat.


Tja ... was mir von meiner Mutter heute noch erhalten blieb, ist ihre inzwischen uralte weiße Katze Blanka.
Meine beiden Jüngsten mit Esthers Sohn Raphael .. er reitet heute die ersten Turniere und ich kann nicht dabei sein. Wenn ich mir das heute überlege, frage ich mich, ob es richtig war, damals ja in erster Linie auch für meine Töchter eigene Pferde anzuschaffen, was keine von beiden wirklich dergestalt geachtet hat, wie ich das erwartet hätte, denn eigentlich habe ich mich bemüht, meinen Kindern allen vieren Verantwortungsgefühl beizubringen.
Was für Chiwa jedenfalls ein Glück war, unsere Hufheilpraktikerin versetzte uns schon schnell und so half mir anfangs Esther wieder bei der Hufpflege von Chiwa und Reno. Das kann Chiwa das Leben gerettet haben, ich würde sogar sagen, es hat ihr sicher das Leben gerettet.


Ganz vorsichtig mit Esthers Wissen über den Zaun .. vermutlich wäre mein "holder Zweitschwiegersohn" explodiert, wenn er es gesehen hätte ... haben ich dann sogar mal wieder Nixe, mein ja eigentlich eigenes Pferd, streicheln können. Der Kontakt zu Esther und Raphael war mir diesen Kniefall wert, auch wenn es nicht richtig war, mich in irgendeiner Form von meinem Schwiegersohn gängeln zu lassen.


Damals war meine Kleine mit ihrer Ausbildung fertig, hatte aber noch nicht ihre Trainer-Scheine gemacht und auch nicht alle Kurse zum Therapeutischen Reiten fertig, sondern einen kleinen schlecht bezahlten Job als Aushilfe in einem Betrieb für Therapeutisches Reiten, wo sie den überwiegenden Teil ihres Verdienstes bei einem sehr weiten Arbeitsweg gleich wieder vertanken musste. Nixe und Hopi hatten ihre ersten Reitschüler und unsere Nixe eine fast tödliche Kolik überstanden. Es gibt etwas, wofür ich meinen zweiten Schwiegersohn nämlich dankbar bin. Als es damals hieß, 4.300 Euro in bar oder Nixe muss sterben, war mein Ex-Mann arbeitslos, der Mann meiner Großen auch, mein Kleiner noch Schüler und Esther wie gesagt hatte einen 12-Stunden-die-Woche-Nebenjob, was ja nicht reicht, um so etwas bezahlen zu können und mein heutiger zweiter Schwiegersohn hat den Kredit aufgetrieben, damit Nixe operiert werden konnte, indem er seinen Macintosh PC mit dem Betrag belastet hat. Ich habe später versucht, das ein bisschen wieder gut zu machen, indem ich jahrelang immer ein paar Tüten Müsli für die Reitschule meiner Tochter spendiert habe, als ich dort noch habe auftauchen dürfen. Vielleicht hat es geholfen.
In Nettelsee erholte sich meine Mama ein wenig, und zwar weil ich sie, als mir ihr Hausarzt sagte, sie würde binnen 3 Monaten tot sein, wie ein Pferd mit Hufrehe behandelt habe .. ich ließ einfach die Entwässerungsmittel und sonstigen schädlichen Tabletten konsequent weg, ernährte meine Mama vollwertig und sie kam wieder auf die Beine und hat noch ein bisschen ihre Familie genießen können. Vanessa allerdings nur, wenn wir sie dort, wo sie arbeitet, mit unseren ja ab und zu auch Tierarzt-bedürftigen Haustieren besucht haben.


Neben Blanka lebten in Nettelsee anfangs noch Socke und auch Esthers Kater Lancelot bei uns, aber Socke starb uns damals plötzlich nachts. Der hatte glaube ich einen schönen Tod, ist einfach umgefallen, Herzschlag, ging schnell. Lancelot wurde sehr jung leider überfahren.
Als ich dann später zwei Waisen-Kater fand und die mit der Flasche aufgezogen habe, beschloss ich, die beiden bei den Pferden zu halten. Das waren Aqualang (der mit den weißen Füßen) und Luchsohr, die mir aber nach einigen Jahren beide weg gelaufen sind, was ich jedenfalls hoffe und nicht, dass ihnen was zugestoßen ist. Ich vermute, sie sind beim Streunen wegen der Kätzinnen wohl auf einem Bauernhof gelandet und dort geblieben.


Ja und als ein Jahr rum war, war es dann soweit, dass wir dachten, Chiwa würde an den Folgen der Hufrehe sterben. Sie lag und weigerte sich aufzustehen. Mein Ex und Esther sagten, ich soll sie erlösen lassen, sie quält sich nur noch und wir bestellten für den nächsten Morgen die Tierärztin.


An dem Abend passierte viel, das für mein weiteres Leben und das unserer Pferde entscheidend werden würde und heute noch ist. Nixe und Hopi waren im Landesgestüt Futterkamp, denn Esther war gerade dabei, ihre Prüfung zur Trainer-Lizenz-C im Westernreiten zu machen. Nixe von Hopi dort wegzunehmen, damit sie erstmal bei Reno bleiben könnte, wäre nicht gegangen, dann wäre Hopi, der inzwischen sehr auf sie fixiert war, für die Prüfung zu nervös gewesen.
Ich bat Vanessa, ob sie Silas zu Reno stellen könnte und dabei erfuhr ich, was ich immer gedacht hatte, dass er längst verkauft worden war. Vanessa hatte mir immer vorgelogen, er hätte nur eine Reitbeteiligung. Ich war ja damals dagegen gewesen, dass sie Chiwa mitnimmt, genau aus diesem Grund, und ich hatte ja so recht damit.
Das hier sind Bilder von Silas und seinem neuen Freund Ernesto mit meinen drei Enkeln Janin, Raphael und Marc. Ich glaube, Silas hat es dort bei Ernesto und seinen neuen Besitzern recht gut .. und Vanessa hat inzwischen einen neuen Hafi, was ich nicht verstehe, denn Esther hat zur gleichen Zeit, als sie den gekauft haben muss, Nixe und Reno an fremde Leute verkauft .. aber nun ja. Ich will es auch gar nicht verstehen. Auch eine Mutter ist nicht gezwungen, alles zu verstehen und gut zu heißen.
So rief ich also Viktoria an, die Züchterin von Nixe und Reno, ob sie ein altes Pony für uns hätte, das Reno Gesellschaft leisten könnte, wenn Chiwa uns nun sterben würde. Und sie schlug uns vor, die Holsteinerin L-Primavera aufzunehmen, die wir Prima nennen. Viktoria hat mir erst ein ganzes Jahr später bei einem Besuch gebeichtet, dass Prima ihrem Mann gehört hat und der sie töten lassen wollte, weil sie unreitbar ist und steigt und den Schlachter schon bestellt hatte, als ich anrief und nach einem Beistellpferd fragte.
Tja .. Chiwa starb nicht. Chiwa ist eine Kämpfernatur.


Meine ehemalige Tierärztin mag nicht allzu viel taugen, aber eines hat sie damals gemacht. Sie brachte mich mit einem normalen Schmied zusammen, der Chiwa so half, dass sie wieder auf die Beine kam und machte Chiwa an einem ihrer Hufe einen Gipsverband, so dass sie sofort laufen konnte, denn es waren zwei Hufgeschwüre, die auf einer Seite waren und so kann ein Pferd eben nicht mehr laufen. Sowas kommt von der angeblich Hufrehe heilenden Strasserschen Hufpflege, zumindest dann, wenn die Leute noch wirklich so arbeiten, wie Hiltrud Strasser das unterrichtet.

Hier sieht man am linken Vorderhuf gut den Gipsverband. Am Hinterhuf war auch ein Hufgeschwür, das wir dann aber so mit einem Sauerkrautwickel gut haben rausziehen können.

Eigentlich wäre es nun gar nicht mehr nötig gewesen, Prima noch zu kaufen, aber irgendein Gefühl sagte mir, ich sollte das Tier abholen .. ich habe oft gute Instinkte .. und nach der Info, die ich später von ihrem Frauchen bekommen habe, hat mich mein Gefühl da auch nicht betrogen. Prima wäre heute tot, wenn ich sie damals nicht zu uns geholt hätte. So kam ich alte Frau spät noch zu einem wilden Holsteiner, die ich ohne meinen Jürgen gar nicht hätte bändigen können.

Als wir kamen, sahen wir als ersten Dave Dudlay, Nixes Papa, wieder. Dann haben wir erfahren, dass ihre Mutter Loreley leider gestorben war.
Dave Dudley, inzwischen kastriert, in seiner Ponygruppe.

Viktoria mit ihren Tinkern, von denen eigentlich ursprünglich mal einer hätte mit Nixe ein Fohlen machen sollen, wenn alles so gelaufen wäre, wie ich es mal geplant hatte.
Ja ..und da führt Viktoria Prima zu unserem Hänger und sie hat so schrecklich geweint. Ich habe gefühlt, es ist was nicht in Ordnung und das ist kein normaler Verkauf, ich hatte auch recht damit. Es ist gar nicht Viktorias Art gewesen, so schrecklich zu weinen, als wir unsere anderen Pferde bei ihr gekauft haben.
Das erste Foto in Nettelsee von Prima, Reno und Chiwa, als die drei dann gemeinsam schon mit Chiwa auf die Weide liefen. So schnell hat sich Chiwa damals erholt. Dass wir gedacht haben, sie wird sterben, war erst ca. 3 Wochen her.


Ja .. so hatte ich plötzlich wieder drei Pferde. Dadurch, dass wir nun einen Schmied hatten, löste sich unser Problem Hufrehe übrigens zunächst in Luft auf und es ging Chiwa lange gut. Ich habe allerdings sehr darauf geachtet, dass sie keine Eicheln mehr und auch nicht zu viel Klee frisst. Ob das nun auch beteiligt war oder nicht, ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau. Da ich aber schon oft auch von anderen Leute gehört habe, Eicheln und Klee könnten ein Grund für Rehe gewesen sein, rate ich da zur Vorsicht und bei Sumpfschachtelhalm bin ich absolut sicher, dass der der Grund für Chiwas ersten Hufreheschub war.
Nun folgen mal einige einfach schöne Fotos aus der Zeit, als unsere drei Pferde gemeinsam bei mir hinter dem Maisfeld lebten und ich dort viel mit ihnen im Round Pen arbeitete und Gedichte schrieb. Ich nannte meine Homepage No-Wa-Land und diese Weide auch. Ich wollte nicht mehr Ni-Chi-Re-anch sagen, weil ich Esther Nixe gönnen wollte, auch wenn es sehr weh tat, dass sie mir mein für mich einziges reitbares Pferd einfach weg genommen hat und ich sie, meine Tochter und meinen Enkel nur ab und zu sehen konnte, wenn ich wie ein geprügelter Hund speichelleckend bei meinem Schwiegersohn von der Kleinen zu Kreuze kroch. Das war schlimm, sich aus Liebe so erniedrigen zu müssen.

Unser ehrgeiziges Pony wie immer trotz aller Leiden immer vorneweg.
Anfangs kam Esther noch öfter und half mir, Prima Bodenarbeit nach Monty Roberts beizubringen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Später fing ihre Reitschule an, richtig gut zu laufen und sie hatte immer weniger Zeit.

Seht Ihr, wie flott mit der Zeit meine Mama wieder mit ihren Krücken war?

 Jetzt, wo Mama nicht mehr lebt, hat es mir mal jemand bestätigt, was für eine reife Leistung es gewesen ist, dass ich es zweimal geschafft habe, Mama nach ihrer Bettlägerigkeit wieder zu mobilisieren, wie die Ärzte das nennen, das zweite Mal ja mit Hilfe von Jürgen 2011 .. wir haben gerade erfahren, dass man uns deshalb nun doch im Nachhinein die Pflegestufe III zuspricht und wir so auch beide für diese Zeit für diese Stufe rentenversichert werden. Mama hat nichts mehr davon und ich hätte mehr davon gehabt, wenn mal eines meiner Kinder gekommen wäre und gesagt hätte, Mama was Du tust und zuletzt, auch was Jürgen tut, ist eine reife Leistung. Es tat nur nie einer.





War ich damals wirklich glücklich? Nein. Das wäre gelogen. Ich bin genau genommen seit meiner Hochzeit nie mehr wirklich glücklich gewesen, weil meine Ehe es nie war und spätestens als der Ärger mit meinen Schwiegerkindern zusätzlich anfing, war ich es gar nicht mehr und ich werde auch nie mehr wirklich glücklich sein, obwohl ich einen Partner habe, den ich über alles liebe und der auch unsere Pferde genauso liebt wie ich und unsere anderen Tiere auch. Er wird es auch nie sein, denn er hat Kinder wie ich, die sich einfach nicht mehr um ihren Vater kümmern und denen es egal zu sein scheint, dass sie sein Lebensinhalt waren. Er sagt immer zu mir, wir sollen uns freuen, dass unsere Kinder lebensfähige Menschen geworden sind und dafür hätten wir beide gesorgt. Es muss genügen. Es tröstet mich trotzdem nicht.
Aber ich mache das beste aus dem Leben, das ich heute mit einem endlich treuen und ehrlichen Mann führen kann, der es verdient hätte, dass seine Kinder ihn lieben.
Mein Ex wird geliebt, obwohl er alles tat, um es mir und Mama schwer zu machen, unsere Kinder überhaupt groß zu bekommen, hat mich betrogen, gestohlen und ständig seine Jobs wegen Unterschlagung verloren. Sie sind ihm deshalb nicht böse, mir ja .. weshalb es auch immer so sein mag.
Vermutlich, weil ich keine Schleimspur hinter mir herziehe, sondern die Wahrheit sage, die keiner hören will.



Sogar meine Homepage mit den vielen Gedichten und Stimmungsbildern, die ich auf unserem Familienserver hatte, haben sie mir gemeinerweise gelöscht. Nun ja .. das hier ist mein Blog, und das hier ist meine Geschichte, so wie ich es leider mit unseren Pferden erlebt habe. Eine Geschichte, die noch recht glücklich begann, jedenfalls in Bezug auf die Pferde, aber leider sehr traurig zu Ende ging,denn es ist nicht so gekommen wie ich gewollt habe, unsere Pferde durften nicht zusammen bleiben und zwei davon wurden nun auch noch verkauft.




Tja ... da hilft mir Marius, unser Round Pen aufzubauen. Heute habe ich ihn seit dem Tag der Beerdigung meiner Mutter nicht wieder gesehen und weiß nichtmal, wie es ihm geht. Er wollte damals umziehen und hat sich nie wieder gemeldet. Er war der letzte, der bis zu Mamas Tod noch wirklich regelmäßig halbwegs ehrlich Kontakt zu mir gehalten hat, aber der Stress um die Beerdigungskosten war wohl dann auch bei ihm der Schlusspunkt. Dabei war es nicht meine Schuld, dass das Sozialamt natürlich von allen Verwandten Einkommensnachweise haben wollte, sogar von meinem Freund, der mit Mama nichtmal verwandt ist.

Ach ja ... auch heute kommen Prima und Chiwa angelaufen, wenn ich rufe: "Hoppi, Hoppi, komm!" Auch Nixe tat das, solange ich mich noch habe um sie kümmern dürfen. Ob sie sich wohl noch an mich erinnern, Nixe und Reno? Pferde sollen ja ein gutes Gedächtnis haben.
Ich entschloss mich, Reno zu Esther zu geben, kurz nachdem sie den kleinen Sunny gekauft hatte, für Raphael zu seinem 5. Geburtstag im September 2005. Als ich dort war, um den Kleinen anzuschauen, erzählte meine Tochter, sie würde sich gern ein Großferd dazu kaufen wollen, denn das würde sie brauchen. Als ich fragte, ob das ein Quarter Horse werden solle, sagte sie, nein ein Knabstrupper. Für mich wirkte das wie eine Aufforderung, ihr doch Reno zu geben, denn der ist ja ein Knabstrupper.
Ich redete mit meinem Mann, denn reiten konnte ich selbst Reno doch nie.
Ich habe damals gesagt, sie kann ihn bekommen unter der Voraussetzung, dass ich dann aber Raphael und Nixe häufiger besuchen kommen darf und Reno selbst natürlich auch. Sie sagte dazu ja.
Aber sie hat nicht Wort gehalten. Ich denke zwar, das lag an ihrem Mann, aber wie bei Vanessa muss ich sagen, wer seine Mama wirklich liebt, wird sie verteidigen.
Mein Ex-Mann konnte meine Mama nie leiden, aber trotzdem habe ich sie immer verteidigt und für sie gesorgt. Und selbst der Jürgen, der mir bis in den Tod von Mama half, hat das sicher nicht ihretwegen, sondern meinetwegen getan, das weiß ich genau.
Wenn ein Mann einen nicht genug liebt, um sowas zu verstehen, liebt er einen dann wirklich?
Ich setze dann meine Pferdegeschichte damit fort, dass ich Euch erzählen werde, wie das mit Renos Umzug nach Klausdorf im Oktober 2005 war und wie alles dann weiterging.
Bis bald.
Renate