Ich bin da gerade mal wieder über ein schon lange diskutiertes Thema gestolpert. Und ja, man staune, ich habe mir den Bericht nicht bis zum Ende angeschaut. Aber ich fand einen Kommentar sehr sehr gut: Der Mann zitierte eine andere Statistik, nämlich die der Unfallverursacher unter 35. Diese Statistik ist noch erschreckender als die der Senioren. Seine Forderung war klasse. FS erst mit 35. Da sei der Mensch aus dem Imponiergehabe herausgewachsen.
Hier aber erst einmal der Link des Beitrags:
Senioren und Unfälle
Meine Sicht der Dinge
Ich erlebe selbst hier auf dem Land, was Verkehrsregeln noch wert sind. Da fährt man mal Strich 50 in der Ortschaft. Schon drängelt von hinter son Möchtegern.Proll-SUV. Fährt dicht auf und kriecht mir fast schon in meinen Kofferraum. Tja, ich bin dann mal vom Gas und mit ca 45 km/h weitergetuckert. Prompt kam die Reaktin von hinten: Lichthupe, wilde Gesten des Fahres und schließlich hupte er dann noch wie wild. Gerade als ich nach links abbiegen wollte (sogar mit Blinker setzen), zog der Proll mit aufheulendem Motor an mir vorbei. Die ganze Zeit jaulte auch seine Hupe.
Ich denke, dieses Verhalten ist kein Einzelfall, sondern inzwischen die Regel. Die in der StVO verankerte Rücksichtnahme ist solchen Menschen ja vollkommen fremd. Termine, Termine und keine Zeit, keine Zeit. Die Entsozialisierung unserer Gesellschaft ist immer und überall und besonders im Straßenverkehr gegenwärtig. Nun sind ältere Leute eben nicht mehr so schnell und brauchen vielleicht mal etwas länger zum Abbiegen oder so. Aber die "Keinezeitmenschen" drängeln und drängeln. Logisch, dass dann auch ältere Mitbürger konditioniert werden, schneller zu handeln und damit werden sie überfordert. Da beginnt der Stress ja schon beim Gedanken ans Autofahren. Die Fehler sind dann nur eine logische Folge des Fehlverhaltens der "Keinezeittypen". Das soll nun nicht ein genereller Freifahrtschein sein. Es gibt auch Fälle, wo ein älterer Mensch nicht mehr autofahren sollte.
Schnelller, tiefer, lauter, KRAWUMM
Auch bei den jungen Folks ist ein gefährlicher Trend zu erkennen. Die Statistiken belegen es eindeutig. Da heißt es aber nur, sie zahlen 200 % Versicherungsbeitrag. Das hat das Problem auch nicht gelöst. Da spricht keiner vor Fahrverbot oder so. Wie wäre es mit einem Tuningverbot für den Straßenverkehr? Warum eigentlich nicht? Von der Sache und den Folgen (Unfallhäufigkeit und Verkehrstoten) her ist es doch praktisch das Gleiche. Aber immer auf die "Alten", die ja nichts mehr leisten können. Typisch Wegwerfgesellschaft, was nichts taugt, muss auf den Müll.
Die Gesellschaft ist hier gefragt. Also IHR tollen Super-Smartphonsüchtigen-Alleswissenden-Übereltern, wann habt Ihr mal wieder Zeit für die Erziehung? Anstand, Respekt und Rücksichtnahme gehören zu den Werten und Normen einer zivilisierten Gesellschaft. Zur Zeit entwickel sich die Mitmenschlichkeit zurück zur Vor-Steinzeit. Es sind immer mehrere Gründe für das Verhalten von Menschen vorhanden. Und das Baukastendenken nach Anleitung bringt da nichts. Think big und komplex.
Nehmt doch einfach mal Rücksicht und fahrt früher los. Immer etwas Pufferzeit zwischen den Terminen einplanen.
In diesem Sinne
LG Jürgen