...wobei Ernährungslehre mehr ist als essen
Ernährungslehre ist etwas, das heute in der Medizin immer mehr Raum gewinnt und die Forschung beruht immer mehr darauf zu verstehen, wie und warum ein Körper eigentlich funktioniert.
Nichts anderes ist Ernährungslehre, die alles andere ist als Kochunterricht, was viele Menschen immer wieder zu glauben scheinen, weil so eine Ausbildung sicherlich auch dazu führt, bewusster einzukaufen, was auf dem Tisch kommt.
Bei Multipler Sklerose findet man zum Thema Ernährungslehre so einfach Ratschläge wie sich vollwertig nach den Vorschlägen der DGE wie jeder gesunde Mensch auch zu ernähren, viel an die Sonne zu gehen und sich genug zu bewegen.
Nachdem ich mich mit dieser Krankheit intensiv beschäftigt habe und sie damit verglichen habe, was ich im Laufe von mehr als 10 Jahre über mein Hobby Hufrehe, über das ich immer wieder auch das menschliche metabolische Syndrom gestreift habe, über den Stoffwechsel gelernt habe, kam ich zu der erstaunlichen Erkenntnis, dass sich hier viel mehr Ähnlichkeiten finden lassen, als ich angenommen hatte.
Wie bei Hufrehe sind MMP 2 und 9 zu viel und TIMP 3 zu wenig da, was dazu führt, dass die in diesem Fall statt der Lamellen in Pferdehufen, die Myelinzellen im Nervensystem viel schneller abgebaut als wieder aufgebaut werden. Das Ergebnis ist fatal und führt zu verzögerten Nervenimpulsen (beim Pferd ja zum Absacken des Hufbeins).
Wer einmal einen durch Hufrehe zerstörten Pferdehuf gesehen hat, wenn der auswächst und sich das im menschlichen Gehirn vorstellt, kriegt es mit der Angst.
Nun soll Interferon beta helfen, weil es Interferon gamma hemmt.
Wenn es Interferon gamma hemmt, dann hilft es dagegen, dass Interferon gamma den Abbau von Calcitriol im Gehirn hemmt. Zu viel Calcitriol ist auch bei Hufrehe gefährlich und löst, da in Goldhafer in hohen Mengen vorhanden, oft auf Almweiden, wo das viel wächst, bei Almkühen Klauenrehe aus.
Es scheint deshalb wie TIMP 3 eine gute Idee zu sein, jedenfalls im MS-Schub.
Interferon beta verstärkt die Wirkung von Heparin .. Heparin ist auch bei Hufrehe gut, wenn man es ergänzend spritzt.
Das lässt vermuten, dass die Blutgerinnung bei MS nicht schnell genug wieder nachlässt, wenn es zu einer Infektion kommt.
Endotoxine sind oft bei Hufrehe schuld am Schub, das ist auch bei MS so.
Was sind eigentlich Endotoxine? Das sind Abbauprodukte gramnegativer Bakterien, die nur frei werden, wenn diese Bakterien sterben und ihre Zellwandbestandteile ins Blut gelangen.
Wo kommen die her?
Bei Hufrehe kommen die daher, dass im Pferdedarm der ph-Wert sinkt, weil sich zu viele Laktobazillen bilden konnten und die zellulose fressenden gramnegativen Bakterienstämme zu Hauf sterben, weil sie diesen niedrigen ph nicht vertragen können.
Im Menschen sollte das ähnlich sein.
Es hat also doch was mit dem Essen zu tun oder mit Ernährung ganz allgemein.
Bei MS ist der Laktatspiegel immer zu hoch, bei Hufrehe auch.
Bei MS hilft Vitamin B1 nachweislich gut, das ist auch bei Hufrehe so.
Das hat bei Hufrehe was damit zu tun, dass weniger Laktat gebildet wird, wenn der Citratzyklus und die Atmungskette gut laufen können und dazu wird viel Vitamin B1 gebraucht.
Beim Pferd sind oft Fruktane schuld, aber auch Vitamin B1-Räuber wie Oxalsäure in Klee, sowie Gerbsäure in Eicheln und Klee oder aber andere das Vitamin B1 zerstörende Stoffe wie Gifte in Sumpfschachtelhalm und Adlerfarn oder Schimmel im Futter.
In probiotischen Joghurts sind übrigens auch Fruktane drin, die das Immunsystem stärken sollen und ich habe es schon vor Jahren gesagt, die sorgen für die Bildung von viel Internferon gamma.
Und das hindert bei MS im Gehirn aber den Körper daran, zu viel Calcitriol wieder abzubauen bzw. die weitere Ausschüttung aus normalen Vitamin D zu verhindern.
Interferon beta scheint auch was mit Heparin zu tun zu haben, und das wird bei genug Bewegung besser vom Körper genutzt, weil es abhängig von der Durchblutung ist.
Das sollte für Pferde und Menschen gleichermaßen gelten.
Das gute Prostaglandin E2 blockiert die Bildung von Calcitriol, wenn es zu viel wird und wirkt damit stabilisierend auf eine zu heftige Immunreaktion.
Das wird immer dann genug gebildet, wenn auch genug Omega-3-Fettsäuren neben den die Entzündungsreaktion fördernden Omega-6-Fettsäuren gegessen wird.
Rapsöl, Leinöl usw., und zwar kalt gepresst, sollten deshalb sowohl für Rehepferde wie auch MS-Patienten gesund sein .. und beim Menschen auch viel Fettfisch, denn diese Omega-3-Fettsäuren sind für den Menschen noch besser als die Öle (ein Pferd als Pflanzenfresser würde ja keinen Fisch essen und braucht ihn auch nicht).
Fasst man das zusammen, dann ergibt sich für den Menschen .. genug bewegen, und das an der frischen Luft, damit zwar genug Vitamin D da ist, aber auch das Immunsystem stabilisieren, damit bei einer Konfrontation im Gehirn mit Lipopolysacchariden nicht zu viel Calcitriol ausgeschüttet werden kann .. was durch viel Fisch essen und gute Öle im Salat verwenden erreicht werden kann.
Vitamin B1 wird gebraucht, übrigens auch für den Aufbau der Myelinzellen ... das ist in Vollkornprodukten und Schweinefleisch drin.
Lipopolysaccharide bilden sich offensichtlich nur im Darm .. dagegen hilft, die Darmflora gut zu behandeln und das heißt beim Menschen natürlich nun nicht Heu zu essen, sondern genug Gemüse, Obst und Salate und Vollkorngetreide in einer gesunden Mischung.
Zu viel Zucker schadet Rehepferden, MS-Patienten auch.
Und übers Rauchen und Alkohol sollte sich jeder Mensch klar sein, dass zu viel davon nicht gesund sein kann, auch wenn manche Menschen sich ein Leben ganz ohne diese Suchtmittel nicht vorstellen können.
Das Essen frisch und nicht von Schimmel befallen sein sollte, ist klar .. gilt für Pferde und für Menschen.
Die Empfehlung der DGE, bei Multipler Sklerose einfach auf eine gesunde Lebensweise und vollwertige Ernährung zu setzen klingt im ersten Moment simpel, aber sie ist es nicht.
Und wer das nicht glaubt, sollte nochmal von vorne beginnen genau zu lesen, was ich gerade erzählt habe.
LG
Renate