Bis sie mir abends einer gründlich verhagelt hat
Ich möchte Euch mal erzählen, wie unser Tag gestern verlaufen ist.
Wir haben bis um 9 geschlafen und hatten vor, mal früh in den Stall zu fahren, weil zu Samstag ja so tolles Wetter angesagt war. Spontan habe ich mir überlegt, nicht die Sense zu schwingen, um Brennesseln abzumähen, sondern das auf nächste Woche zu verschieben, wenn es wieder trocken ist und einfach mal den Sonnenschein mit Jürgen, den Pferden und Boomer zu genießen.
Morgens habe ich mir noch was gebastelt für meine Jappy-Gästebuch-Einträge, was zum Lachen, was ich dann abends nach dem Kochen da verteilen wollte.
Das war der Text hier, den ich nun eben verteilt habe mit einer kleinen Änderung, weil heute ja schon Sonntag ist.
Fundstück für Euch.
Und einen schönen Sonntag.
Wir kamen also früh im Stall an und ließen drei der vier Hoppas erstmal auf die Weide. Es war vor uns offensichtlich schon jemand da gewesen und hatte Äppel gesammelt und die Heunetze fertig gemacht.
Ich holte uns den Tisch in den Auslauf und machte uns erstmal Frühstück im Stall. Die Sonne schien herrlich.
Camilla wurde auch vom Ausritt zurück gebracht und wir ließen sie zu den anderen, haben dann erstmal nochmal abgeäppelt und etwas weiter aufgeräumt und die Hoppas, weil es dann doch schon eine Stunde mit Grasen war, wieder in den Auslauf geholt.
Das haben wir dann als Info auch an die Stalltafel geschrieben. Mit einer Super-Laune sind wir mit Boomer los ins Schwentinental, mal schauen, ob wir nicht eine einsame Badebucht finden, wo wir später sogar gemeinsam mit Boomer schwimmen gehen können, was dort, wo er neulich Stöckchen aus dem Wasser holen war, nicht so gut gehen würde.
Die Vögel sangen, die Sonne schien, der einsame Wald mit Blick auf die Schwentine war wunderschön. Wir fanden dann auch tatsächlich so ein schönes Plätzchen am Wasser mit einem flachen Ufer, wo man gut auch als Mensch rein gehen kann, einer Ecke für die Wolldecke und das Picknick zum Mitnehmen. Na ja, und Boomer durfte dann, weil wir ja noch keine Badesachen mit hatten, auch erstmal Stöckchen aus dem Wasser holen, worüber er sich sehr freute.
An zwei Riesenbäumen fanden wir viele uralte Schnitzereien von Liebespaaren, die vor uns mal dort waren, teils schon ewig lange her.
Dann ging es zurück. Klar haben wir uns erstmal total verlaufen, aber das war nicht so schlimm. Irgendwie haben wir über einige Umwege dann doch zurück zum Stall gefunden, trafen noch unsere Bäuerin, haben uns nett unterhalten und erzählt, dass wir gerade eine kleine unfreiwillige Rundreise durch das Schwentinental hinter uns hätten, aber auch eine tolle Badeecke entdeckt hätten und haben dann schonmal die Heunetze aufgehängt und noch den Rest abgeäppelt, den die Pferdis wieder produziert hatten .. Pferde sind ja fleißig in der Äppel-Produktion. Jürgen schaute noch nach dem Wasserschlauch und danach waren wir dann nicht mehr alleine, weil noch jemand dazu kam ... eine Überrraschung, mit der wir nicht gerechnet hatten .. nicht die Leute, über die ich mich dann zu Hause so aufgeregt habe.
Na ja .. als alles fertig war, sind wir gut gelaunt zum Kaufmann gefahren, ich habe uns Erdbeeren mit nem Brötchen zurecht gemacht und dachte mir, jetzt mache ich mal meine Jappy-Gästebuch-Einträge mit dem lustigen Trabbi, den ich Euch oben gezeigt habe. Danach wollte ich Essen kochen und noch ein bisschen arbeiten.
Ich ging noch kurz mails holen und fand dabei eine totel gemeine Nachricht bei Facebook, die mir erstmal tierisch die Laune verdorben hat.
Jürgen hat das nicht gemerkt, denn der hatte begonnen, WOW zu spielen. Ich habe ihn spielen lassen und ihm nur kopiert, was er sich später dann mal durchlesen sollte.
Danach war ich erstmal bei ebay in den Kleinanzeigen schauen, was es eigentlich sonst noch für Stallgemeinschaften gibt, die neue Leute suchen.
Diese Idee habe ich dann aber wieder verworfen und mir gedacht, mal schauen, wer die besseren Nerven hat. Denn eigentlich haben es unsere Pferde jetzt gut und dass das so bleibt, dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Bei Facebook bekam ich eine Einladung in eine Texter-Gruppe, die den Sinn hat, sich gegenseitig zu helfen. Viele Texter sind zur Zeit unzufrieden mit der Art, wie man mit uns umgeht und beginnen, sich zu organisieren. Das ist eine tolle Idee. Mal schauen, was das werden wird. Vielen meiner Kollegen geht es genauso wie uns und es ist schon klar, ohne unsere Arbeit könnten viele Leute, die heute viel Geld damit verdienen, dass es uns Werbetexter gibt, wenn sie das alleine schreiben statt verlinken müssten, die Umsätze, die sie jetzt haben, nicht mehr machen.
Ich hatte abends noch nicht so wirklich Appetit, als ich mit Kochen fertig war, denn diese Nachricht war mir irgendwie auf den Magen geschlagen.
Ich habe es dann Jürgen erzählt und auch, wie ich mich in Zukunft verhalten werde. Wer zu mir nicht nett ist, zu dem muss ich auch nicht nett sein und wer hinter dem Rücken falsch ist, hat es nicht verdient, dass man sich viele Gedanken über eine gemeinsame Zukunft macht. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Jürgen bei manchen Leuten schon lange ein ganz schlechtes Bauchgefühl hat, ich eigentlich nur bei einer Person, aber nun ja .. vielleicht ist der Jürgen ja empfindsamer für Körpersprache als ich es bin.
Das Gespräch tat mir recht gut .. habe dann noch ein bisschen am PC getippelt und mir überlegt, die beruflichen Texte, die ich noch fertig machen wollte, kann ich auch heute erledigen und auch die Infos, die ich noch über Bachbunge für unseren Blog suchen wollte, kann ich auch heute irgendwann suchen und dann darüber schreiben.
Ich glaube, Bachbunge ist eine sehr gesunde Pflanze, die sich sogar Pferdekresse nennt, aber muss mich da noch etwas schlau machen. Die wächst nämlich an einer Ecke auf der Apfelweide und es interessiert mich, die Inhaltstoffe zu finden. Dazu dann später.
Danach haben wir noch Tee getrunken, etwas fern geschaut und ich konnte auch dann gut schlafen.
Genau genommen war es ein überwiegend sehr schöner Tag, den ich mir von jemand mit zickigen Launen nicht verderben lassen sollte.
Heute früh haben Jürgen und ich uns auch überlegt, dass wir von der Zeit her, die wir mit den Hoppas verbringen, vollkommen ungebunden sind .. wir müssen nicht unsere Zeit so legen wie bisher, wir sind Autoren und können es auch ganz anders machen, wenn wir lieber Ruhe haben wollen und uns entspannt mit den Hoppas beschäftigen. Genauso machen wir das in Zukunft auch.
So .. ich gehe jetzt baden, was ich auch gestern Abend tun wollte und dann wegen dem Ärger nicht mehr dazu kam.
LG
Renate