Viele Welten-Theorie
Ich habe neulich im Fernsehen was gesehen, das nur fast an das ran kommt, was ich für mich persönlich als eine Art religiöse Einstellung betrachte .. ich denke nämlich schon sehr lange,dass es ganz sicher viele Universen gibt, die sich sehr ähneln und sowas wie Wiedergeburt so aussieht, dass wir wie in einer Art Zellteilung in jedem Universum wieder da sind, uns aber weiter entwickeln .. und so auch zu erklären ist, dass man zuweilen das Gefühl hat, sich an was zu erinnern bzw. etwas zu erahnen, das passieren wird, also eine Art Hellsichtigkeit erlebt .. und es passiert ja meistens dann auch wirklich, wovon man gedacht hat, dass es passieren würde.
Mir ist das jedenfalls schon oft passiert, dass ich instinktiv was wusste, das später wirklich so gekommen ist.
Dann saß ich halt neulich abends mit Jürgen vor der Glotze und zuerst kam was über die Heisenbergsche Unschärfentheorie, die ich schon immer total interessant fand und danach was über die "Viele Welten-Theorie". Das hab ich Euch mal in Wikipedia gesucht.
LG
Renate
http://de.wikipedia.org/wiki/Viele-Welten-Interpretation
Viele-Welten-Interpretation
Die 
Viele-Welten-Interpretation (engl. 
many-worlds interpretation oder 
MWI, dt. Abkürzung auch 
VWI) ist eine 
Interpretation der Quantenmechanik, die auf 
Hugh Everett III zurückgeht. Sie gilt heute neben der traditionellen 
Kopenhagener Interpretation als die populärste Interpretation der Quantenmechanik.
[1] Die Viele-Welten-Interpretation ist auch bekannt als 
Everett-Interpretation, 
Vielgeschichten-Interpretation, 
EWG-Interpretation (nach Everett, 
John Archibald Wheeler und R. Neil Graham) oder 
Viele-Welten-Theorie, wobei die VWI allerdings ebenso wie die meisten anderen Interpretationen 
keine alternative Theorie ist, da sie sich im Experiment nicht von der herkömmlichen 
Quantenmechanik unterscheidet.
Everett entwickelte 1957 den Ansatz dieser Interpretation von der Betrachtung relativer quantenmechanischer 
Zustände. Er war darauf bedacht, den 
Kollaps der Wellenfunktion, welcher in der 
Kopenhagener Interpretation immer wieder zu Kritik geführt hatte, zu vermeiden und somit der 
Schrödingergleichung eine möglichst uneingeschränkte Gültigkeit zukommen zu lassen
[2]. Ihr Name geht auf den amerikanischen Physiker 
Bryce DeWitt
 zurück, welcher als Erster vorschlug, die unterschiedlichen Zustände 
des Quantensystems nach einer Messung als Welten aufzufassen.
[3]
Motivation und grundlegende Konzepte 
Die 
Kopenhagener Interpretation
 galt zu Everetts Zeiten als die vorherrschende Lehrmeinung. Viele 
Physiker sahen jedoch einen Widerspruch zwischen der deterministischen 
Zeitentwicklung eines quantenphysikalischen Zustandes nach der 
kontinuierlichen 
Schrödingergleichung und der Forderung nach einem probabilistischen und instantanen 
Kollaps der Wellenfunktion im Augenblick einer Messung (vgl. auch 
Postulate der Quantenmechanik). Damit sieht die Kopenhagener Interpretation zwei 
komplementäre Dynamiken: Zum Einen die 
reversible
 und deterministische Entwicklung des Zustandes in einem unbeobachteten 
System, zum Anderen eine sprunghafte, irreversible und nichtlokale 
Änderung des Zustandes bei einer Messung. Die Väter der Kopenhagener 
Interpretation rechtfertigten dies mit der Notwendigkeit die von 
klassischen Begriffen, welches eine Unterteilung des Gesamtsystems in 
klassischen und quantenmechanischen Bereich unausweichlich macht: Nur 
wenn ein Messergebnis mit klassischen Begriffen beschreibbar ist, kann 
das Messergebnis als eindeutiges und irreversibel eingetretenes Ereignis
 ("Faktum") gelten.
Everetts Motivation war es vornehmlich, das Kollapspostulat sowie die 
Wahrscheinlichkeitsinterpretation
 aus den anderen Axiomen abzuleiten. Er zielte auf eine Vereinfachung 
der Axiomatik der Quantenmechanik. Er wollte dadurch auch eine 
Möglichkeit der internen Anwendung der Quantenmechanik, also eine 
Anwendung des Formalismus auf ein rein quantenmechanisches System geben
[2].
 Dies ist in der Kopenhagener Interpretation aufgrund der Unterteilung 
in klassische und quantenmechanische Bereiche nicht möglich. Diese 
Fragestellung war insbesondere für die Entwicklung einer konsistenten 
Theorie der 
Quantengravitation von großem Interesse. Ein oft zitiertes Beispiel für eine solche interne Anwendung ist die Formulierung einer 
Wellenfunktion des Universums, also die Beschreibung eines rein quantenmechanischen Universums ohne außenstehenden Beobachter.
In seinem ursprünglichen Artikel 
“Relative State” Formulation of Quantum Mechanics von 1957
[2] zielt Everett darauf ab, die Quantenmechanik 
nur
 von der deterministischen Entwicklung eines Zustandes gemäß der 
Schrödingergleichung zu rekonstruieren, er verzichtet also auf ein 
Kollapspostulat und versucht, den Messvorgang nur unter Benutzung der 
Schrödingergleichung zu beschreiben. Er legt dabei Wert darauf, dass der
 
Wellenfunktion keine 
a-priori-Interpretation
 zukommt, diese müsse erst aus der Korrespondenz mit der Erfahrung 
gewonnen werden. Der Rahmen der Interpretation sei allerdings durch die 
Theorie bestimmt. Everett betont, dass auch eine Beschreibung des 
Beobachters im Rahmen der Theorie notwendig sei.
Everett entwickelte zunächst das Konzept der „relativen Zustände“ von
 zusammengesetzten Systemen: Kommt es zu Wechselwirkungen zwischen 
Teilen des Systems, so sind die Zustände dieser Teile nicht mehr 
unabhängig voneinander, sondern auf eine bestimmte Art und Weise 
korreliert.
 Unter diesem Gesichtspunkt behandelt er auch die Messung an einem 
Quantensystem. Den Beobachter definiert Everett dabei durch ein 
beliebiges Objekt mit der Fähigkeit, sich an das Ergebnis der Messung zu
 erinnern. Dies bedeutet, dass sich der Zustand des Beobachters durch 
das Ergebnis der Messung verändert. Die Messung wird somit lediglich als
 spezielle Art der Interaktion zweier Quantensysteme behandelt. Sie ist 
damit, anders als in vielen anderen Interpretationen, 
nicht von den Axiomen her ausgezeichnet.
Indem er die relativen Zustände des Beobachters zum beobachteten 
System formal im Sinne der dynamischen Entwicklung der 
Schrödingergleichung analysiert, ist Everett in der Lage, einige Axiome 
der Kopenhagener Interpretation zu reproduzieren, allerdings ohne einen 
Kollaps der Wellenfunktion. Stattdessen verzweigt sich die 
Wellenfunktion in verschiedene Abschnitte, welche zueinander keine 
Kohärenz mehr aufweisen, also nicht mehr miteinander interagieren können. Diese Zweige sind es, welche 
Bryce DeWitt später als die namensgebenden „vielen Welten“ bezeichnet, wobei die vielen Welten allerdings 
keine räumlich getrennten Welten, sondern getrennte Zustände im jeweiligen 
Zustandsraum
 sind. Everett selber sprach zunächst nur von „relativen Zuständen“, 
seine Interpretation bezeichnete er als „Correlation Interpretation“, er
 verstand diese als Metatheorie zur Quantenmechanik.
Rezeption 
Unter Anleitung seines Doktorvaters 
John Archibald Wheeler
 veröffentlichte Everett eine verkürzte Version seiner Dissertation 
(„The Theory of the Universal Wave Function“) unter dem Titel „‘Relative
 State’ Formulation of Quantum Mechanics“ im Fachmagazin 
Reviews of Modern Physics. Vorausgegangen waren unter anderem Gespräche mit einem der Väter der Kopenhagener Interpretation, 
Niels Bohr,
 der sich ablehnend gegenüber Everetts Arbeit äußerte. Daraufhin pochte 
Wheeler, selbst Schüler von Bohr, auf eine Neufassung, welche vor allem 
die scharfe Kritik Everetts an der Kopenhagener Interpretation 
verkürzte. Obgleich den meisten führenden Physikern Everetts Arbeit 
bekannt war, wurde seine Formulierung in der folgenden Dekade nahezu 
ignoriert. Frustriert und unverstanden zog sich Everett schließlich aus 
der Physik zurück und widmete sich der militärpolitischen Beratung des 
Pentagons in Fragen des Nukleareinsatzes
[4].
Im Jahre 1970 veröffentlichte der amerikanische Physiker Bryce DeWitt in 
Physics Today
 einen Aufsatz mit dem Titel „Quantum mechanics and reality“, der die 
Everett'sche Interpretation auffasste und neu zur Diskussion stellte. In
 diesem Aufsatz führte er auch den Begriff 
Many-Worlds-Interpretation ein
[3]. In den Folgejahren gewann die Viele-Welten-Interpretation stark an Popularität, was auch auf die Entwicklung der 
Dekohärenztheorie
 zurückzuführen ist. Diese geht ebenfalls von einer möglichst 
weitreichenden Gültigkeit der Schrödingergleichung aus, was dem Konzept 
der Kopenhangener Interpretation zuwiderläuft.
[5].
Auch im Bereich der 
Quantenkosmologie und 
Quantengravitation
 erfreute sich der Everett'sche Ansatz einer wachsenden Beliebtheit, da 
es bisher die einzige Interpretation war, in der es überhaupt sinnvoll 
war, von einem Quantenuniversum zu sprechen
[6].
 Die Idee der universellen Wellenfunktion wurde ebenfalls von einer 
Reihe Physikern aufgenommen und weiterentwickelt, unter anderen Wheeler 
und DeWitt bei der Entwicklung der 
Wheeler-DeWitt-Gleichung der Quantengravitation
[6], sowie 
James Hartle und 
Stephen W. Hawking (Hartle-Hawking-Randbedingung für eine universelle Wellenfunktion)
[7].
 Die Viele-Welten-Interpretation entwickelte sich von einem 
Nischendasein zu einer populären Interpretation, zu dessen grundlegenden
 Ansatz sich viele der führenden Physiker des späten 20. Jahrhunderts 
bekannten (u.a. 
Murray Gell-Mann,
[8] Stephen W. Hawking,
[9] Steven Weinberg[10][11]). Das Konzept der Viele-Welten-Interpretation wurde auch versucht weiterzuentwickeln, daraus entstand beispielsweise die 
Consistent-Histories-Interpretation,
 die versuchte, das Grundkonzept von Everetts Ansatz, die universelle 
Gültigkeit der Schrödingergleichung, weiterzuführen, allerdings ohne die
 Existenz vieler Welten.
Heute ist die Viele-Welten-Interpretation neben der traditionellen 
Kopenhagener Interpretation die populärste Interpretation der 
Quantenmechanik
[1]. Es finden sich viele Vertreter, insbesondere im Bereich der Quantenkosmologie und der in den 80ern und 90ern entwickelten 
Quanteninformation. Zu den populärsten Verfechtern der Viele-Welten-Interpretation gehören zurzeit der israelische Physiker 
David Deutsch und der deutsche Physiker 
Dieter Zeh,
 einer der Väter der Dekohärenztheorie. Widerstand kommt vor allem von 
Physikern, welche die Quantenmechanik lediglich als Rechenanleitung im 
mikroskopischen Bereich sehen und die grundsätzliche Unverständlichkeit 
der Quantenmechanik betonen („Shut-up-and-calculate“). Ein bekannter 
Vertreter dieser Position ist der deutsche Nobelpreisträger 
Theodor Hänsch[12].
Formaler Zugang 
Grundlegende Bemerkungen 
Die Viele-Welten-Interpretation bezieht sich im Wesentlichen auf ein Postulat
[13]:
Insbesondere mit dem Weglassen der Reduktion des Zustandsvektors ergeben sich aus diesem Postulat zwei wichtige Folgerungen:
- Da das Universum als Ganzes per definitionem ein isoliertes System ist, entwickelt sich auch dieses gemäß der Schrödingergleichung.
 
- Messungen können keine eindeutigen Ergebnisse haben. Stattdessen 
sind die unterschiedlichen Messergebnisse auch in unterschiedlichen 
Realitätszweigen („Welten“) realisiert (vgl. Beispiel).
 
Ein wichtiger Vorteil der VWI ist somit, dass sie im Gegensatz zur 
Kopenhagener Interpretation a priori keine Unterscheidung von 
klassischen und quantenmechanischen Zuständen kennt. Diese ergibt sich 
erst aus der Berechnung von Dekohärenzzeiten; bei einer sehr kleinen 
Dekohärenzzeit kann ein System als 
quasiklassisch betrachtet werden. Rein formal ist allerdings in der VWI jedes System zunächst ein Quantensystem.
Relative Zustände 
Everett entwickelte seinen Ansatz zunächst von einem Konzept der „relativen Zustände“, welche er wie folgt einführte:
Ein Gesamtsystem 

 bestehe aus zwei Teilsystemen 

 und 

, der 
Hilbertraum des Gesamtsystems 

 ist das 
Tensorprodukt der Hilberträume der beiden Teilsysteme. 

 sei in einem 
reinen Zustand 
, dann gibt es zu jedem Zustand 

 von 

 einen „relativen Zustand“ 

 von 

. Damit lässt sich der Zustand des Gesamtsystems als

schreiben, wobei 

 und 
 Basen der Teilsysteme sind. Für beliebige 

 lässt sich nun ein relativer Zustand im Bezug auf das Gesamtsystem folgendermaßen konstruieren:
,
wobei 

 eine Normierungskonstante ist. Dieser Zustand des Systems ist unabhängig von der Wahl der Basis 

. Es gilt außerdem:

Somit ist es offensichtlich sinnlos, den Teilsystemen bestimmte 
(unabhängige) Zustände zuzuordnen. Es ist nur möglich, einem Teilsystem 
einen relativen Zustand bezüglich eines bestimmten Zustandes des anderen
 Teilsystems zuzuordnen, die Zustände der Teilsysteme sind somit 
korreliert, hieraus folgt eine fundamentale 
Relativität der Zustände bei der Betrachtung von zusammengesetzten Systemen.
Einfache zusammengesetzte Systeme sind beispielsweise 
verschränkte Systeme wie bei Experimenten zur Verletzung der 
Bellschen Ungleichung: In diesem Fall kommen beide 
Spinkomponenten
 als Basis infrage, es ist erst möglich, eine sinnvolle Aussage über den
 Zustand eines Teilsystems zu machen, wenn der Zustand des anderen 
Systems feststeht. Dadurch ist es auch nicht sinnvoll, von einer 
absoluten Zerlegung des Zustands des Gesamtsystems nach Zuständen der 
beiden Teilsysteme zu sprechen, nur eine relative Zerlegung bezüglich 
eines bestimmten Zustandes der beiden Teilsysteme.
Der Beobachtungsprozess 
Der Beobachter mit den o.g. Eigenschaften wird durch einen Zustandsvektor 
![\Psi^B_{[a,b,c,...]}](https://lh3.googleusercontent.com/blogger_img_proxy/AEn0k_uKAWGLlUrj7ogsRCluZTsL7vj0A4UINnGGlo9y66YC5LQig7yLgmysf0J-EuE9Q13JFG1I_C-jv8IF3kY-4uEC6Pg7RnezY9zSopQWMjRYt0QXgVklQzD34sY8iZonVY4sCjJNyNsOEPNsdum4nw=s0-d)
 beschrieben, wobei 

 die Ereignisse sind, die der Beobachter bisher registriert hat.
Everett untersuchte mehrere Fälle von Beobachtungen. Dabei lässt sich
 das zu untersuchende Quantensystem stets durch den Zustand 

 beschreiben. Die Zustände des Beobachters seien dabei zu verschiedenen 
Messdaten klassisch unterscheidbar, es gibt keine Kohärenzen zwischen 
einzelnen Zuständen des Beobachters.
Everett betrachtete nun zunächst mehrfache Beobachtungen eines Systems:
.
Registriert der Beobachter einmal das Ergebnis 

,
 so wird die Messung stets dasselbe Ergebnis ergeben, Wiederholung des 
Experiments am selben System führt daher zum selben Ergebnis. Analoge 
Betrachtungen zeigen, dass die Durchführung derselben Messung an 
verschiedenen, identisch präparierten Systemen, im Allgemeinen zu 
verschiedenen Messergebnissen führt sowie dass mehrere Beobachter am 
selben System auch immer dasselbe messen.
Das nächste Ziel ist es nun, einer Sequenz von Messungen 
![[S_{n_1}^1,S_{n_2}^2,...S_{n_N}^N]](https://lh3.googleusercontent.com/blogger_img_proxy/AEn0k_umiq-EAYMKg42uMe0CsAq4uft9it4y5avyZclc2ZYjs-5qIIPYxtw8Zuq0IcPaasWtwLlPJC-QLXjCOA7xPL1Tf8AEnUlQk_70muQgz8cVCJRsfb10MqlRvgYbhImYesUkw9uuWMw3aZWyeVXkjg=s0-d)
 ein 
Maß
 zuordnen, welches für einen Beobachter innerhalb des Systems die 
Wahrscheinlichkeit der Beobachtung einer bestimmten Sequenz darstellt. 
Dazu betrachtete Everett zunächst eine Superposition 
orthonormierter Zustände 

, welche durch

gegeben ist, wobei 

 bereits 
normiert sein soll. Damit ist direkt ersichtlich, dass 

 gilt. Nun forderte Everett, dass das Maß für den Zustand 

, welches nur von 

 abhängen kann, gleich der Summe der Maße der 

 ist, damit gilt:
.
Diese Gleichung hat als einzige Lösung 

, somit hat eine Ereigniskette der o.g. Form das Maß
.
Wird dies faktorisiert, so kann 

 als Wahrscheinlichkeit für das Ereignis 

 aufgefasst werden, was der 
Born'schen Regel entspricht.
Es existieren auch andere Herleitungen der Born'schen Regel aus dem 
reduzierten Satz von Axiomen, bekannt sind u.a. die von Deutsch
[14] und Hartle
[15].
Beispiel 
Als Beispiel kann ein 
Doppelspaltexperiment mit einem einzigen Teilchen (z.B. ein 
Elektron)
 herangezogen werden. Ein Beobachter misst dabei, durch welches Loch das
 Teilchen gegangen ist. Das System Doppelspalt-Beobachter sei 
näherungsweise isoliert. Das Teilchen kann an Spalt 1 oder Spalt 2 
registriert werden, dies seien die (orthogonalen) Zustände 

 und 

.
 Des Weiteren wettet der Beobachter einen Geldbetrag darauf, dass das 
Teilchen bei Spalt 1 registriert wird, seine Erwartungshaltung 

 wird sich also bei der Messung in Freude 

 oder Enttäuschung 

 umwandeln.
Nun kann gemäß der Schrödingergleichung ein 
unitärer Zeitentwicklungsoperator 
 definiert werden. Dieser muss dementsprechend die Form 

 haben. Bezogen auf das Experiment sind folgende Anforderungen an den Operator gestellt:
 (Der Beobachter ist glücklich, wenn das Teilchen bei Spalt 1 registriert wird) 
 (Der Beobachter ist enttäuscht, wenn das Teilchen bei Spalt 2 registriert wird) 
Vor der Messung befindet sich das Teilchen in Superposition von zwei Zuständen, 

, der Beobachter befindet sich in Erwartungshaltung 

, der Zustand des Gesamtsystems ist also 

. Wird nun die Messung durchgeführt, so wird dies mathematisch beschrieben, indem der Operator 

 auf den Zustand des Gesamtsystems 

 angewandt wird:
![|\psi_{ges}\rangle \longrightarrow U|\psi_{ges}\rangle=U\left[(|1\rangle+|2\rangle)\otimes|:|\rangle\right]=|1\rangle\otimes|:)\rangle+|2\rangle\otimes|:(\rangle](https://lh3.googleusercontent.com/blogger_img_proxy/AEn0k_uTruwkYQgSiUFmGSiRCk7Je7Hjuixao7q6ydIqxGjKVMdUuov5-MjVwOO_3Cy86VaXaArHn2LG4YMFhMq4wV9yt_GtXTRj_6_l_HLCCUFS6HD9O_wPl8iyI6OOCSOXcvWzw0j07qRbB6DXfLfAxA=s0-d)
Das Ergebnis ist also eine Superposition des zusammengesetzten 
Systems Teilchen am Doppelspalt und Beobachter. Dies ist offensichtlich 
kein
 eindeutiges Ergebnis, stattdessen findet sich eine Superposition der 
zwei möglichen Ergebnisse. Dieses Ergebnis wird in der VWI so 
interpretiert, dass sich im Augenblick der Messung das Universum 
verzweigt und die beiden mathematisch geforderten Ergebnisse in 
verschiedenen Welten realisiert sind. Dies ist konsistent, da der 
glückliche Beobachter formal keine Möglichkeit hat, mit dem 
unglücklichen Beobachter zu interagieren: Die beiden Zustände stehen im 
Konfigurationsraum vollständig orthogonal aufeinander, somit ist durch 
die mathematische Struktur dieses Ergebnisses jegliche Interaktion 
ausgeschlossen.
Anhand dieses Beispiels kann auch ein weiterer wichtiger Umstand illustriert werden: Es findet an 
keiner
 Stelle eine nicht durch den Formalismus induzierte Aufspaltung statt. 
Die stattfindende Verzweigung ist vollständig durch die Dynamik der 
Zustände von Beobachter und System beschrieben, sie ist also kein 
weiteres, unabhängiges Postulat. Dies bedeutet, dass der Messprozess in 
der VWI keine ausgezeichnete Bedeutung hat - er wird lediglich als 
Unterklasse gewöhnlicher Interaktionen behandelt.
Kritik 
Der wohl bekannteste und häufigste Kritikpunkt an der VWI ist ihre 
extravagante Ontologie: Ihr wird vorgeworfen, das Prinzip der 
Einfachheit (
Ockhams Rasiermesser)
 zu verletzen, da sie zwar die Existenz von Myriaden von verschiedenen 
Welten voraussagt, jedoch selber den Beweis dafür liefert, dass diese 
nicht beobachtbar sind. Vertreter der VWI halten dem entgegen, dass die 
vielen Welten kein unabhängiges Postulat sind, sondern aus der 
universellen Gültigkeit der Schrödingergleichung folgen. Dies verkürzt 
und vereinfacht die Axiomatik der Quantenmechanik, demzufolge bevorzugt 
Ockhams Rasiermesser die VWI vor der Kopenhagener Interpretation.
[16]
Ein von Kritikern häufig hervorgehobenes Problem der 
Viele-Welten-Interpretation ist die Frage, wie sie die Zufälligkeit von 
Quantenereignissen erklären kann. Gemäß der VWI wird bei einer Messung 
jedes Ergebnis tatsächlich realisiert. Dies wirft die Frage auf, 
inwiefern es sinnvoll ist, von einer Wahrscheinlichkeit zu sprechen, 
wenn doch tatsächlich alle Ergebnisse eintreten.
[17]
 Vertreter der VWI pochen hier auf eine strikte Unterscheidung von 
Außen- und Innenperspektive und argumentieren, dass für einen Beobachter
 aus der Innenperspektive ein Ereignis trotz der deterministischen 
Entwicklung eines Zustandes gemäß der Schrödingergleichung zufällig 
wirken kann.
[13]
 Die Kritiker betonen, dass die VWI selbst in den Interpretation von 
Hartle und Farhi-Goldstone-Gutmann einen "übernatürlichen Beobachter" 
erfordere, um die Wahrscheinlichkeitsinterpretation von Messungen 
überhaupt plausibel zu machen. Selbst dann würden die Erfahrungen realer
 Beobachter nicht erklärt.
[18]
Ein ebenfalls häufig geäußerter Kritikpunkt an der VWI ist das so genannte „Basisproblem“ („Problem of preferred Basis“)
[19].
 Da der Formalismus von den Axiomen her keine bevorzugte Basis festlegt,
 gibt es abgesehen von der intuitiv gewählten Aufspaltung in die 
klassischen Basiszustände stets unendlich viele Möglichkeiten für die 
Aufspaltung eines Quantenzustandes in verschiedene Welten. 1998 gelang 
es allerdings 
Wojciech Zurek mit Methoden der Dekohärenztheorie zu zeigen, dass die „klassischen Basen“ durch die Struktur des 
Hamiltonoperators sowie dem Wert des 
Plankschen Wirkungsquantums
 mathematisch insofern bevorzugt sind, als dass sie über einen längeren 
Zeitraum stabil sind. Dies hat zur Folge, dass die Objekte in diesen 
Zuständen lange genug bestehen, um von quasiklassischen Messgeräten 
wahrgenommen zu werden
[20].
 Verschiedene Physiker weisen außerdem darauf hin, dass die Frage nach 
der bevorzugten Basis bzw. der Umstand, dass wir wohldefinierte Objekte 
in klassischen, makroskopischen Zuständen wahrnehmen, wohl auch mit der 
Evolution des Menschen in diesem Universum zusammenhängt
[21][22][23].
Carl Friedrich von Weizsäcker weist darauf hin
[24], dass kein nennenswerter Unterschied zwischen der VWI und der Kopenhagener Interpretation im Rahmen einer 
Modallogik
 zeitlicher Aussagen bestehe, wenn rein semantisch "wirkliche" durch 
"mögliche Welten" ersetzt werde: die vielen Welten beschreiben den sich 
durch die Schröderingergleichung entwickelnden Möglichkeitsraum; die von
 einem realen Beobachter gemachte Beobachtung ist die Realisierung einer
 der formal möglichen Welten. V. Weizsäcker erkennt an, dass der 
Everett'sche Ansatz der einzige unter den üblichen Alternativen sei, der
 "
nicht hinter das schon von der Quantentheorie erreichte Verständnis zurück-, sondern vorwärts über sie hinausstrebt"
[25].
 Everett sei jedoch "konservativ" bei der Gleichsetzung von Realität und
 Faktizität geblieben. Sein eigentlicher - philosophischer - Einwand 
gegen die VWI ist, dass die Existenz einer Menge von Ereignissen 
("Welten") gefordert werde, die "
nicht Phänomene werden können". Die Quantenphysik sei aber gerade aus dem Versuch gefolgert, Phänomene konsistent zu beschreiben und vorherzusagen.
[26]
Siehe auch 
Einzelnachweise 
- ↑ a b Tegmark, M. (2009). „Many Worlds in Context". http://arxiv.org/abs/0905.2182v2
 
- ↑ a b c Hugh Everett, III: „Relative State“ Formulation of Quantum Mechanics. In: Rev. Mod. Phys.. 29, 1957, S. 454–462, doi:10.1103/RevModPhys.29.454
 
- ↑ a b Bryce DeWitt: Quantum mechanics and reality. In: Phys. Today. 23, 1970, S. 30, doi:10.1063/1.3022331.
 
- ↑ Peter
 Byrne: Viele Welten: Hugh Everett III – ein Familiendrama zwischen 
kaltem Krieg und Quantenphysik, Springer Berlin Heidelberg; Auflage: 
2012 (30. April 2012), ISBN 978-3642251795
 
- ↑ H.D. Zeh: Dekohärenz und andere Quantenmißverständnisse, http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~as3/KarlsruheText.pdf
 
- ↑ a b Bryce DeWitt: Quantum Theory of Gravity. I. The Canonical Theory. In: Phys. Rev.. 160, 1967, S. 1113–1148, doi:10.1103/PhysRev.160.1113.
 
- ↑ James Hartle, Stephen W. Hawking: The Wave function of the Universe. In: Phys. Rev. D. 28, 1983, S. 2960–2975, doi:10.1103/PhysRevD.28.2960.
 
- ↑ Murray Gell-Mann: The Quark and the Jaguar: Adventures in the Simple and the Complex. Owl Books, 2002, ISBN 0716727250.
 
- ↑ Stephen W. Hawking: Black Holes and Thermodynamic. In: Phys. Rev. D. 13, 1976, S. 191-197, doi:10.1103/PhysRevD.13.191.
 
- ↑ Steven Weinberg: Dreams of a Final Theory. Vintage, 1994, ISBN 0679744088.
 
- ↑ Frank J Tipler: The Physics of Immortality: Modern Cosmology, God and the Resurrection of the Dead. Anchor, 1997, ISBN 0385467990.
 
- ↑ Interpretationen der Quantenmechanik - Interview Theodor Hänsch. drillingsraum.de, 29. August 2011, abgerufen am 5. Mai 2012.
 
- ↑ a b Tegmark, M. (1997) „The Interpretation of Quantum Mechanics: Many Worlds or many words?“ arXiv:quant-ph/9709032v1
 
- ↑ Deutsch, D., (1999) ‘Quantum Theory of Probability and Decisions’, Proceedings of the Royal Society of London A 455, 3129-3137
 
- ↑ Hartle, J. B., (1968) ‘Quantum Mechanics of Individual Systems’, American Journal of Physics 36, 704-712.
 
- ↑ H.D. Zeh: Wozu braucht man „viele Welten“ in der Quantentheorie? http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~as3/VieleWelten.pdf
 
- ↑ Adrian Kent: Against Many-Worlds Interpretations. In: Int. J. Mod. Phys. A. 1990, S. 1745-1762, arXiv:gr-qc/9703089v1, doi:10.1142/S0217751X90000805.
 
- ↑ Adrian Kent: Against Many-Worlds Interpretations. In: Int. J. Mod. Phys. A. 1990, S. 1745-1762, arXiv:gr-qc/9703089v1, doi:10.1142/S0217751X90000805.
 
- ↑ H.P. Stapp: The basis problem in many-worlds theories. In: Canadian Journal of Physics. 80, 2002, S. 1043-1052, doi:10.1139/p02-068.
 
- ↑ Wojciech H. Zurek: Decoherence, Einselection and the Existential Interpretation (the Rough Guide). In: Philosophical Transactions of the Royal Society of London A. 356, Nr. 1743, August 1998, S. 1793-1821, doi:10.1098/rsta.1998.0250.
 
- ↑ Murray Gell-Mann, James Hartle: Quantum Mechanics in the Light of Quantum Cosmology. In: Wojciech H. Zurek (Hrsg.): Complexity, Entropy and the Physics of Information. Westview Press, 1990, ISBN 0201515067, S. 425-459.
 
- ↑ David Deutsch: The Fabric of Reality: Towards a Theory of Everything. Penguin, 2011, ISBN 0140146903.
 
- ↑ Roger Penrose: Shadows of the Mind: A Search for the Missing Science of Consciousness. Vintage Books, 1995, ISBN 0099582112.
 
- ↑ Carl-Friedrich
 von Weizsäcker (1985) Aufbau der Physik. Elftes Kapitel: Das 
Deutungsprobelm der Quantentheorie. Carl Hanser Verlag, München/Wien. S.
 563ff und Dreizehntes Kapitel: Jenseits der Quantentheorie, S. 605f
 
- ↑ Carl-Friedrich
 von Weizsäcker (1985) Aufbau der Physik. Elftes Kapitel: Das 
Deutungsproblem der Quantentheorie. Carl Hanser Verlag, München/Wien. S.
 564
 
- ↑ Carl-Friedrich von Weizsäcker (1985) Aufbau der Physik. Dreizehntes Kapitel: Jenseits der Quantentheorie, S. 606