Das war sehr interessant heute
Die beiden Fotos, die ich hier verlinken möchte, habe ich aus dem Wikipedia-Artikel über Echnaton, dessen Lieblingsfrau Nophretete war.
Das hat einen Grund. Als ich den jungen Syrer sah, dachte ich spontan, dass er mich an die Darstellungen der ägyptischen Pharaonen erinnert. Die Syrer scheinen wunderschöne Menschen zu sein, wenn sie alle so aussehen.
Ich habe mich da auch nicht getäuscht, denn Damaskus stand länger unter ägyptischer Herrschaft und Pharaonen wie Echnaton und seine Lieblingsfrau Nophretete lebten damals in dieser Region.
Die Religion der Alawiten hat übrigens etwas Mysthisches und ist nach meinem Verständnis weit davon entfernt, was ich unter einem Muslim oder Mohammedaner verstehe, auch wenn sie wohl durchaus auch dazu gehören. Es hat mich einmal interessiert, zu welcher Religionsgemeinschaft Assad gehört. Wenn es Euch auch interessiert und Ihr die Offenbarung des Johannes einigermaßen gut kennen solltet, lest es doch mal selbst und vergleicht einiges.
Darüber haben wir mit dem jungen Syrer aber nicht geredet.
Also. Netto baut gerade um und deshalb müssen wir in den nächsten 6 Wochen bei Aldi einkaufen gehen und waren heute zum 1. Mal wieder dort.
Anders als in unserer Ecke sieht man in der Stadt inzwischen auch die ersten anders aussehenden Gesichter. Als ich im Laden war, hat Boomer zum Beispiel sehr doll mit einem farbigen Kleinkind .. vermutlich dann nicht aus Syrien, weil die Gruppe sehr dunkel war und anders aussah ... geflirtet. Boomer liebt ja kleine Kinder und sie ihn meistens auch.
Aus ich raus kam, trafen wir Elas Bruder vor der Tür und zu ihm gesellte sich dann gleich dieser junge Mann aus Syrien und später noch jemand anderes, der wenn ich das richtig verstand aus dem Irak stammte. Die drei kannten sich von der Preetzer Tafel, wo ja Ela und ihr Bruder auch immer hingehen, womit sich meine Frage, ob der Preetzer Tafel auch bald der Müll ausgehen wird, weil zu viele kommen werden, sicherlich schon beantwortet hat.
Michael fing an, über Frau Merkel zu reden und fragte, was wir über das Thema denken und fing dann an, den jungen Syrer mit ins Gespräch einzubinden. Offenbar haben sie sich schon häufiger darüber unterhalten, vermutlich beim Anstehen vor der Tafel.
Wir hatten leider nicht stundenlang Zeit, weil ich noch einen Terminauftrag schreiben musste, bevor wir nach dem Einkauf in den Stall wollten, aber ein bisschen Zeit haben wir uns genommen, um einmal die Einstellung eines Syrers zur jetzigen Situation in Deutschland zu erfahren.
Wir erfuhren dabei folgendes:
Dieser junge Mann kam schon im Jahr 2010 her. Damals war er 16 Jahre alt und in seinen Augen ein erwachsener Mann sowie beruflich vollständig ausgebildet, und zwar in seinem Land als Lehrer. Er hätte dort in diesem Alter bereits unterrichten können. Er war sehr enttäuscht, dass seine Ausbildung in unserem Land gar nichts wert ist, er deshalb hier zunächst weiter zur Schule gehen musste, um das Abitur zu machen und nun erst jetzt begonnen hat, Lehramt zu studieren und erst am Anfang ist. Er sagte, hier muss man unendlich viel lernen, bevor man arbeiten darf. In Syrien war es früher so, dass jemand, der gebildet war, und das war man dort schon so jung, auf jeden Fall gute Arbeit gefunden hat, bevor dieser Bürgerkrieg alles zerstört hat.
Er ist vor den IS-Terrortruppen geflüchtet, die er für sich als die schlimmste Bedrohung in Syrien erlebt hat. Ich habe vergessen zu fragen, ob allein oder mit seiner Familie.
Er sagte, Syrien ist ein sehr schönes Land. Wenn dort wieder Frieden wäre, würde er sofort zurück gehen, denn das ist seine Heimat.
Ich fand, dass er sehr gut Deutsch sprach, ganz anders als die meisten Russen, die ich hier in unserer Ecke kennengelernt habe. Nun gut, er ist ja auch schon 5 Jahre hier und intelligent genug, unser Abi geschafft zu haben und hier studieren zu können.
Zur Flüchtlingskrise sagte er folgendes:
Er findet auch, dass zu viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen und dass Deutschland das nicht mehr verkraften wird. Er ist der Meinung, dass der größte Teil der Menschen, die sich hier als Flüchtlinge ausgeben, gar keine Flüchtlinge sind, sondern reine Wirtschaftsflüchtlinge.
Er sagt, Iraker hätten hier nichts zu suchen, da sei keine Gefahr, und in vielen anderen Ländern ebenfalls nicht.
Er sagt auch, dass er schon viele Menschen kennengelernt hat, sie sich nur als Syrer ausgeben, aber gar keine echten Syrer sind, und die würden den Syrern, die wirklich hier Schutz brauchen, den Platz wegnehmen und sich nur durchmogeln. Er sagt, er hat schon Flüchtlinge in seiner Umgebung gehabt, die die arabische Sprache nicht sprechen konnten und behauptet haben, sie seien aus Syrien und lachte darüber, fand es aber auch oberdreist, dass so viel gelogen wird, um in Deutschland als angeblicher Flüchtling Asyl zu bekommen.
Er ist der Ansicht, Frau Merkel sollte sich den Menschen anschließen, die sagen, es sei sehr wichtig, jeden Flüchtling genau zu kontrollieren, bevor er hier einreisen und Asyl beantragen kann, denn wenn die IS-Terroristen auch hierher kämen, vor denen er damals geflüchtet ist, das wäre eine Katastrophe für unser Land und für jedes Land. Vor diesen Menschen muss man große Angst haben. Niemand, auch nicht unsere Kanzlerin, sollte so leichtfertig sein, diesen Menschen ein Schlupfloch bereitzustellen.
Ansonsten sagte er, dass er inzwischen auch nicht mehr vollkommen durchblickt, was in den letzten 5 Jahren alles in Syrien passiert ist, es wäre so kompliziert, dass es kaum noch nachzuvollziehen sei.
Als ich ihn fragte, was er darüber denken würde, dass Putin Assas hilft, ob das in seinen Augen gut oder schlecht für Syrien sei, sagte er, er sei sich da auch noch nicht sicher. Es geht ihm also genauso wie mir, er versucht noch, sich ein Bild darüber zu machen, ob das helfen könnte oder nicht.
Ich hätte gern noch weiter erzählt, aber ging dann nicht, weil ich zu Hause noch was texten musste.
Na ja .. das wollte ich Euch mal berichten.
Jürgen und ich fanden dieses erste Gespräch mit einem Menschen aus den Fluchtgebieten sehr aufschlusseich.
LG Renate