Montag, 24. Juni 2013

Mamas letztes Lebensjahr

Teil 4 - die letzten Wochen ihres Lebens

Dieses Foto von meiner Mutter und ihrer Katze Blanka habe ich seit Mamas Tod noch heute auf meinem Bildschirmhintergrund und sehe es jeden Tag immer wieder an. Die alte Blanka lebt übrigens immer noch und ist genauso wie ihr Frauchen schon sehr alt geworden. Eigentlich hatte Mama mit 91 ein stolzes Alter, aber zu früh ist es immer, wenn man diese Welt für immer verlassen muss.
Ich habe damit aufgehört, Euch von Mamas Geburtstag zu erzählen, an dem mein Ältester Manuel uns noch einmal besucht hat und Mama ein schönes Foto von ihrem Urenkel, nur leider nicht ihren Urenkel Jarvin selbst mitgebracht hat. Den hätte Mama sicher so gern nochmal gesehen und auch alle ihre anderen Urenkel.
Danach lebte meine Mutter nicht mehr lange, keine zwei Monate mehr. Wir hatten einen wirklich schönen Sommer im Jahr 2011 und waren viel mit Mama draußen. Meistens im Stall oder mit Boomer mit ihr mit dem Rollstuhl unterwegs.
Dieses kleine Kalb im Stall erinnerte Mama an ihre Eltern. Es wurde mit der Flasche aufgezogen, weil seine Mama keine Milch gab. Meine Oma hat auch viele Kälber mit der Flasche groß gezogen und Mama erzählte das immer, wenn wir dieses Kälbchen angeschaut haben.
Mama sah mir bei der Bodenarbeit zu, wenn ich mit Prima arbeitete.
Sie hat auch noch miterlebt, dass Jürgen beim Reiten mit Chiwa ganz tolle Fortschritte machte. Unser Pony lernte wieder, dass man sie satteln kann und machte mit Jürgen lange Ausritte und Mama sagte immer, der Jürgen macht das ganz toll.
Wenn Jürgen ausgeritten ist, dann bin ich mit Mama immer im Rollstuhl so gefahren, dass wir der Gruppe entgegen gekommen sind. Unterwegs hat sich Mama an den Blumen in den Gärten und vielen anderen Dingen gefreut. Auch wenn sie sehr krank war, hat sie doch noch jede Kleinigkeit, die ihr das Leben bot, bis zuletzt genossen.
Dieses Foto von mir hat noch meine Mama nicht lange vor ihrem Tod selbst gemacht.
Und diesen kleinen Vogel haben wir zusammen angeschaut, als ich diese Foto von ihm machte.
Wenn wir wie hier, den Jürgen mit Chiwa zurück kommen sahen, fuhren wir beide gemütlich wieder zurück zum Stall und Mama bewunderte unterwegs die Blumen in den Gärten.

Im September 2011 waren wir mit Mama noch bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Wir hatten dazu Jürgens Tochter Nicole, Enkel Gabriel und Schwiegersohn Matjes eingeladen und Mama hat sich noch tagelang daran erinnert, vor allen Dingen an den großen Weißkopfseeadler, der direkt über ihren Kopf hinweg geflogen ist.
Nach diesem schönen Ausflug mit der Familie von Jürgens Tochter passierte in Mamas Leben nichts Ungewöhnliches mehr. Unser Leben verlief bis zu ihrem Tod in für uns normalen Bahnen. Wir waren viel bei unseren Pferden, mit Boomer unterwegs und haben uns eben um unsere schwerstkranke Mama so gut wie es uns möglich war gekümmert. Als sie wusste, dass sie sterben wird, hat sie mir gesagt, dass Jürgen ein guter Mann wäre und sie nur immer sehr eifersüchtig auf ihn gewesen sei und froh sei, dass er sich jetzt um mich kümmern würde. Sie hat auch gesagt, dass sie mich immer sehr geliebt hat und sicher sei, ich würde das Beste tun, damit das Sterben für sie nicht so schwer würde, was ich tun könnte. Sie war geistig plötzlich fast klar, als sie so mit mir sprach.
Dieses und die folgenden Bilder habe ich alle nur einige Tage vor Mamas plötzlichem Tod von uns und ihr gemacht.
Im Krankenhaus hat Mama noch vor ihrem Tod mit Vanessa reden können, die sich dann doch getraut hat, selbst zu kommen, leider auch ohne Mamas Enkel. Vielleicht hat sie ja gesehen, dass Janin und Marc jedenfalls bei ihrer Beerdigung an ihrem Grab gestanden haben und Vanessa, Eshter und Marius auch. Manuel ist leider nicht gekommen.

Tja ...als Mama sterben musste, dachte ich anfangs, es sei nur eine Magengrippe, aber es war dann leider Nierenversagen und das war nicht mehr heilbar. Es war gut, dass Vanessa gekommen ist und mir sagte, sie würde das von den Tieren kennen, die sie ja oft behandelt. So war ich sicher, dass die Ärzte mir das Richtige gesagt hatten und konnte meiner Mama so helfen, wie es notwendig war, ohne die Ungewissheit zu haben, dass ich womöglich das Falsche tue.
Ihr werdet noch mehr von meinem Leben mit meiner Mutter lesen, wenn ich meine Biografie weiter schreibe, denn ich habe mein ganzes Leben mit meiner Mutter verbracht, bis zum letzten Tag ihres langen Lebens.

LG
Renate











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