Donnerstag, 27. Juni 2013

Hufrehe - Abnahme der Hufeisen - Hufschuhe - Keile


Nicht in unserem Hufrehe-Forum, sondern über das soziale Netzwerk Jappy, lernte ich vorgestern die Eigentümerin von einer Warmblutstute kennen, die schon wochenlang unter Schmerzmitteln mit Hufrehe im Stall steht und wo sich trotz Tierklinik und dem Einsatz von Pergolide keine Besserung zeigen will.

Ich erfuhr davon über eine Bekannte von Jappy, die früher einmal ein Pflegepferd hatte, das neben dieser Stute in der Box in Hoppegarten in der Nähe von Berlin stand. Sie kennt das Pferd deshalb gut.

Ich gab ihr meine e-mail-Adresse und Telefonnummer, damit sich das Frauchen von dem Tier einmal melden konnte, was sie auch tat. Wir haben dann einige Stunden wegen der Stute telefoniert.

Bei der Stute wurde zuerst Kreuzverschlag vermutet, aber die Werte waren normal. Nicht normal waren die Werte beim Dexa-Test, die mit 200 von ? (ich kenne mich so aus dem Kopf mit dem Thema nicht so perfekt aus um zu wissen, wie hoch nun der Normalwert sein muss) zu hoch waren. Das Pferd steht deshalb unter Cushing-Syndrom-Verdacht und bekommt schon ca. 3 Wochen Pergolide.

Die Stute hat auch 1 Woche Heparin bekommen.

Seit ebenfalls 3 Wochen steht sie unter dem Schmerzmittel Phenylbutazon. Das war schon 14 Tage in der Tierklinik der Fall und ist immer noch so. Das Pferd steht in der Box.

Die Stute konnte laut Angaben der Besitzerin nie gut ohne Hufeisen laufen, hatte also immer Eisen.

Die Eisen wurden nun natürlich aufgrund der Hufrehe abgenommen. Es wurden dem Tier Keile unter die Hufe gewickelt und damit steht es nun in Hufschuhen. Das Pferd läuft nach wie vor sehr schlecht und die Besitzerin ist mit den Nerven am Ende und hat Angst um das Leben ihres Pferdes, das sie sehr liebt. Das ist vollkommen verständlich.

Sie hat schon sehr viel gelesen und sich mit verschiedenen Tierärzten und Schmieden und anderen Leuten unterhalten und jeder sagt ihr was anderes. Das kenne ich. Ich wurde selbst nicht grundlos Admin eines kleinen Hufrehe-Forums. Ich kam auf diese Idee auch deshalb, weil mir jeder angebliche Fachmann andere Ratschläge gab, die teilweise komplett das Gegenteil von denen anderer angeglicher Fachleute waren und ich nicht wusste, was ich tun sollte.

Noch ein Problem scheint das Heu darzustellen. Es riecht nicht gut, sagte mir die junge Frau und es hatten schon mehrere Pferde in diesem Stall gerade eine Kolik. Das Heu könnte also nicht in Ordnung sein .. vielleicht, da es auch schlecht riecht, schimmelig.

Die Tierärztin hat gesagt, die junge Frau könnte immer wieder versuchen, das Schmerzmittel auszuschleichen und zu probieren, ob es auch ohne ginge und auf die Gefahr der Magenblutung hingewiesen, aber gemeint, bis zu einem Vierteljahr könnte das Tier eventuell das Schmerzmittel nehmen.

Beim Laufen tritt die Stute bereits fühlig auf und versucht, rückwärts in ihre Box zu gehen, wenn sie aus der Box auf den harten Betonweg tritt, der sich davor befindet. Die junge Frau sieht keine Möglichkeit, das Pferd in die Nähe der Herde so zu stellen, dass sie auf einem weichen Untergrund ein kleines abgestecktes Stück mit einem Schutzdach für den Fall von viel Regen erhalten könnte, damit sie nicht immer über diesen Betonweg bis zum Reitplatz laufen muss, um dort ein wenig bewegt zu werden.

Bewegen soll sie sie wohl und es immer wieder versuchen.

Ich frage mich nun, läuft das Tier vielleicht einfach deshalb schlecht, weil erstens die Abnahme der Eisen ungewohnt ist .. womöglich diese Hufschuhe, die ein Pferd ja eigentlich nicht 24 Stunden tragen sollte, scheuern und sie sozusagen Blasen hat wie ein Mensch, dem die Schuhe drücken oder scheuern ... liegt es vielleicht an diesen Keilen . ich habe die bei Chiwa sofort wieder entfernt, denn sie reagierte darauf vollkommen panisch damals.

Ich überlege, ob es gut wäre .. alles ab und das Tier mit Windelhufwickeln auf ein weiches Weidestück ... wenn denn irgendwie möglich.

Heu wechseln, weil dieses vielleicht nicht gut ist.

Habe auf jeden Fall dazu geraten, es mindestens 3 - 4 Tage ohne Schmerzmittel zu versuchen, ob es so überhaupt schlechter würde oder so bleibt und sollte es nicht schlechter werden, damit aufhören.

Ich war noch nie ein Fan von Hufeisen und wenn ich mir das anhöre, dann erst recht nicht mehr.

Hufrehe ohne Eisen auszuheilen ist schwierig, aber mit wohl noch schwieriger.

Ich habe der jungen Frau auch gesagt, dass sie sich einfach darauf einstellen sollte, dass ein Rehepferd monatelang auf Beton fühlig laufen wird .. egal ob mit oder ohne Eisen, Hufschuhen, barhuf und wie auch immer, das sei normal und kein Grund für ständige Schmerzmittelgabe, weil das erst heilen muss.

Mehr weiß ich darüber bisher noch nicht.

Sollte ich mehr erfahren, werde ich darüber noch mehr berichten.

LG
Renate

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