Donnerstag, 23. Januar 2014

Unüberlegte Ärzte

Mal wieder ein Fall von den Göttern in Weiß, der nachdenklich macht


Wir haben unlängst über eine Frau, die wir gut kennen, einmal wieder miterlebt, wie überzeugt doch Ärzte von sich sind, selbst wenn ihre Diagnose gar nicht gesichert ist.

Es passt mal wieder genau in das, was man so oft erlebt, sei es über Ärzte oder Tierärzte und zeigt, wie überzeugt doch Ärzte oft von sich sind, obwohl sich im Nachhinein heraus stellt, dass eine Diagnose so gar nicht richtig war.

Ein kleiner Junge, der noch nicht einmal ein Jahr alt ist und auch noch nicht frei läuft, sondern nur im Lauflernstuhl, mit dem er ja nicht hinfallen kann, war in der Zeit von Weihnachten bis Silvester bei seinem von der Mutter getrennt lebenden Vater, der ein Umgangsrecht hat. Das Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht hat die junge Mutter.

Am letzten Freitag traf ich die Oma des Kleinen, die mir ganz aufgelöst erzählte, es wäre möglich, dass ihr Enkel sowohl der Mutter als auch dem Vater weg genommen würde, weil ihm jemand eine Rippe gebrochen hätte. Würde es nicht zu ermitteln sein, wer das getan hätte, die Mutter oder der Vater, dann käme das Kind von beiden Eltern weg in eine Pflegefamilie.

Das Kind war im Krankenhaus, als die Oma davon erfuhr und beim Vater, als die junge Mutter diese Auskunft bekam. Sie eilte natürlich sofort in Panik in die Klinik, wo bereits die Kriminalpolizei anwesend war, aber ebenfalls die neue Freundin des Kindesvaters, die gerade den kleinen Jungen wickelte.

Die Mutter war ohnehin sehr wütend auf die neue Freundin, hatte doch der Kindesvater schon während der Schwangerschaft mit dem Kind ein Verhältnis mit dieser Frau gehabt, die nun auch immer wieder versuchte, der Mutter das Sorgerecht wegnehmen zu wollen.

Sie bestand deshalb darauf, dass die Frau ihr Kind in dieser Situation nicht wickeln und betreuen dürfte und die Kripo gab ihr recht. Die Freundin des Vaters wurde aus der Klinik verwiesen.

Zu allererst hatte der Klinikarzt, der das Kind zuerst behandelt hatte, der leiblichen Mutter gesagt, sie dürfte nicht zu ihrem Kind, weil er ihr aufgrund der Aussage des Vaters, der das Kind in die Klinik gebracht hatte, nun unterstellte, das Kind misshandelt zu haben.

Später stellte sich heraus, dass die Zyste am Rippenbogen älter sei und man ging davon aus, dass der Rippenbruch älter sein müsse und vermutlich in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr stattgefunden hätte.

Die junge Mutter und auch die Oma, die ich gut kenne, hatten nun Hoffnung, dass dem Vater das Umgangsrecht entzogen werden würde, zumal zwischen den Eltern dieses Kindes ohnehin Krieg herrschte und der junge Vater bereits seiner Freundin davor wegen seinem ersten mit ihr gemeinsamen Kind so viele Probleme gemacht hatte, dass dieses Kind deshalb seit 4 Jahren in einer Pflegefamilie lebt und beiden Eltern entzogen wurde.

Die neue Freundin ist übrigens von diesem Mann nun wieder schwanger.

Dennoch bestimmten nun die Ärzte, dass das Kind von keinem Elternteil mehr besucht werden dürfte, und zwar über das gesamte Wochenende.

Am Montag allerdings wendete sich das Bild. Die weitere Untersuchung des Kindes hatte nun ergeben, dass wohl keine Rippe gebrochen sei, aber es könne ein Tumor am Rippenbogen sein. Man sei aber noch nicht sicher, was genau das sei.

Die Mutter darf ihr Kind nun wieder besuchen, da sie nicht mehr wegen Körperverletzung verdächtigt wird.

Was aus der Beziehung der beiden jungen Leute nach dieser Aktion wird, die schon vorher ja alles andere als freundschaftlich war, steht in den Sternen.

Was das Kind nun wirklich hat, steht ebenfalls zur Zeit noch in den Sternen.

Aber ich frage mich, wie ein Arzt bei einer so unsicheren Diagnose so eine Welle schlagen kann.

Auch wenn ich denke, dass Kinder bei Misshandlung Schutz brauchen, das Kind war im Krankenhaus und sicher. Hätte man nicht zunächst einmal eine Sichere Diagnose stellen sollen, bevor man Eltern aufeinander hetzt, die ohnehin getrennt leben und auch noch damit droht, ein Kind zu Pflegeeltern zu geben, ganz geschweige davon, dass es für ein Baby alles andere als gut sein kann, ihm tagelang seine Bezugsperson zu entziehen. Den Begriff Hospitalismus kennt doch wohl jeder und weiß, was das für Folgen haben kann.

LG
Renate

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