Sonntag, 9. März 2014

Noch mehr Gedanken zum Weltfrauentag

Frauen im Beruf und die Wirtschaft in Deutschland


Viele gute Ideen bedenken die Folgen nicht bis zuletzt. Das ist aufgrund der Komplexität von lebendigen sozialen Systemen auch gar nicht einfach, denn die wenigsten Menschen sind in der Lage, komplex zu denken.

Natürlich war es gut gemeint, Frauen dazu zu ermutigen, doch berufstätig zu bleiben, um weniger abhängig von ihren Männern zu sein, damit sie im Falle einer Ehescheidung auf der sicheren Seite bleiben könnten.

Als ich eine junge Frau war, verdiente sogar ein Sonderschüler genug, um eine Familie ernähren und sich ein kleines Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen zu können und sogar noch Urlaubsreisen zu machen. Auch mit extrem schlechten Noten in der Schule kriegte jeder eine Lehrstelle.

Als ich eine junge Frau war, war es aber auch üblich, dass die meisten Frauen allerhöchstens nach der Schule einige Jahre gearbeitet haben. Danach haben sie geheiratet, Kinder bekommen, haben sich um die Kinder gekümmert und später meistens auch um die Eltern, wenn die pflegebedürftig wurden.

Krippenplätze, Kindergärten und auch Altersheime gab es nicht in dem Ausmaß wie heute. Wir hatten keine hohe Arbeitslosigkeit, keinen Pflegenotstand und keine Kinderarmut, obwohl nur etwas mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung berufstätig war, nämlich die Männer. Auch die Rente reichte später dennoch aus, ohne ergänzende Sozialhilfeleistungen in Anspruch nehmen zu müssen.

Dabei gab es noch nichtmal ein hohes Kindergeld, Elterngeld und alle diese neuen finanziellen Anreize zum Kinderkriegen.

Heute schuften Paare mit Kindern zu zweit und kommen selten über den Hartz-IV-Satz, müssen die Kinder vernachlässigen und alte Menschen landen hilflos in Pflegeeinrichtungen, in denen niemand genug Zeit für sie hat, vegetieren dahin.

Es gibt Bedarfsgemeinschaften und nicht selten werden Frauen wegen ein paar Euro auch deshalb sitzen gelassen, weil es Bedarfsgemeinschaften gibt. Menschen trennen sich, weil der eine den anderen nicht ernähren möchte ... oder kann, denn Hartz IV ist Armut per Gesetz.

Wie konnte das passieren?

Das konnte unter anderem auch passieren, weil wir in Deutschland in einem kapitalistischen Land leben, in dem das Gesetz von Angebot und Nachfrage herrscht. Mit den vielen Frauen, die in den Beruf drängten, hatten wir plötzlich ein riesengroßes Angebot an Arbeitskräften .. ergo sanken die Löhne.

Das ist eine ganz logische Folge.

Die Idee der Emanzipation ist sicherlich nicht der einzige Grund für den Niedergang unserer Wirtschaft, aber auch sie hat mit dazu beigetragen, unsere Wirtschaft den Bach runter zu schicken. Dabei war es doch genau andersherum gemeint.

Es wäre besser gewesen, sich damals zu überlegen, dass Frauen keine Männer sind und ganz andere Bedürfnisse, Begabungen und von ihrer Natur her auch Aufgaben haben. Männer und Frauen sind nicht gleich, sie sind von Natur aus vollkommen verschieden, was nicht bedeutet, dass Frauen die schlechteren Menschen sind und was nicht bedeutet, dass die Aufgaben, die eine Hausfrau früher erledigt hat, nämlich die Förderung der Entwicklung der eigenen Kinder und die liebevolle Versorgung hilfebedürftiger alter Menschen aus der eigenen Familie, minderwertige Tätigkeiten gewesen sind. Es waren vielmehr wichtige Aufgaben, die eine Gesellschaft human und lebenswert gemacht haben.

Das hat nicht bedeutet, dass Frauen damals nicht denken konnten, dass Frauen damals keine eigene Meinung hatten, dass Frauen damals Menschen zweiter Klasse gewesen wären.

Darauf hätte man auch aufbauen können, aber anders als es dann gemacht worden ist.

Unserer Wirtschaft hätte es schon damals gut getan, Ideen wie die des BGE zu entwickeln und diese damals grundsätzlich unbezahlten Aufgaben in irdendeiner Form auch finanziell anzuerkennen.

So aber begannen Frauen, ganz andere Aufgaben zu erledigen, und nur dafür wurden sie bezahlt. Und das war bereits im Ansatz falsch, denn heute wissen wir, wie viel wert es gewesen ist, dass sich früher Frauen oft um die Kinder und die Alten gekümmert haben.

Es würde sich auch heute noch lohnen, sich diese Gedanken einmal ernsthaft durch den Kopf gehen zu lassen, denn ich bin sicher, viele Frauen würden lieber ihre eigenen Kinder erziehen als im Kindergarten oder einer Kinderkrippe zu arbeiten und sich um fremde zu kümmern, lieber die eigenen Eltern pflegen als in einem Pflegeheim mit viel zu wenig Zeit nicht zu schaffen, viel zu viele alte Leute notdürftig versorgen zu müssen und dafür auch noch extrem schlecht bezahlt zu werden.

LG
Renate

2 Kommentare:

  1. Gern gelesen!

    Hallo Renate,
    ich lese hier schon länger still mit. Vielleicht erinnerst du dich noch an mich - semicola aus dem TB-Forum. Heute möchte ich gerne ein Blogstöckchen an dich weitergeben und würde mich freuen, wenn du mitmachst! Näheres findest du hier: http://dritteranlauf.wordpress.com/2014/03/10/302/

    Liebe Grüße!

    PS: Ich wollte mit meinem Wordpress-Blognamen kommentieren, das klappt aus irgendeinem Grund nicht. Bekomme immer sonderbare Fehlermeldungen, wahrscheinlich mache ich etwas falsch.

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  2. Hei Semicola,
    Technik zu verstehen, finde ich auch oft schwer, obwohl ich jeden Tag damit arbeite. Also das hier ist ein Google-Blog und kein Wordpress-Blog, vielleicht liegt es daran. Ich kann allerdings mit meinem Google-Namen in Wordpress-Blogs Kommentare schreiben .. ich schreibe nämlich in einigen, das ist schon merkwürdig ... ich habe z. B. öfter hier Texte von dem Sozialanwalt Hildebrandt aus Kiel (Wordpress) drin und kommentiere da auch, von Inge Hannemann und kommentiere da auch (auch Wordpress) und auch von Wortzauber (die kennst Du dann sicher auch aus dem TB-Forum) (auch Wordpress) und da kommentiere ich auch. Den Link, den Du mir gerade geschickt hast, hat Nicole übrigens eben von Dienstwerk (die kennst Du dann sicherlich auch) bekommen .. dann muss ich mir jemand anders suchen, um ihn weiterzugeben, aber erstmal reinschauen. LG Renate

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