Dieser Mann, über den ich schon oft aufgrund seines Nordie-Witzes gelacht habe, ist sowas von einem Schnacker, dass mir das Lachen vergangen ist!
Jürgen und ich haben irgendwie keine Lust mehr auf Stress, aber es ist unumgänglich, sofort an diesem Wochenende ein Gespräch mit der Schwägerin unseres Bauern zu suchen.
Er hat sehr viel von unseren richtig tollen Heu einfach verkauft. Weil nun das Futter für die Pferde im eigenen Stall nicht mehr reicht, muss die verfaulte Heulage vom letzten Winter her und außerdem ist der der Meinung, dass die neue Heulage, die er im Oktober im Regen gemacht hat, wäre sicher nicht schädlich für die Tiere.
Er packte dann für jetzt ... Prima ist in Lebensgefahr !!!!! .....einen Ballen der alten Heulage aus ..die war durchsetzt von Schimmel ... der ganze Gang stinkt regelrecht gärig, obwohl vorn die Türen ja offen sind.
Als wir ihn vorsichtig darauf angesprochen haben und auch erzählt, warum er eigentlich grundsätzlich Heu und Heulage so spät machen würde, hat er uns erzählt, dass sich in Heulage, wenn man die Ende Mai/ Anfang Juni machen würde, ja Propionsäure bilden würde, weil zu viel Zucker darin enthalten sei.
Ich bin ja nun weder Bauer noch verstehe ich ernsthaft viel vom Silage- oder Heulage-Machen.
Über Propionsäure finde ich in erster Linie, dass diese Großsilos für Kühe gern an der Anschnittstelle damit eingesprüht werden, damit die Silage an der Anschnittstelle nicht so schnell verfault.
Man kennt Propionsäure ja auch als Konservierungsmittel in Lebensmitteln.
Wenn ich danach suche, wie Heulage siliert, dann finde ich eher Milchsäure als das, was die Heulage haltbar macht und die braucht genug Zucker, um sich überhaupt bilden zu können. Es soll sich nicht zu viel Buttersäure bilden. Zu wenig Zucker bewirkt, dass Heulage gären kann und dann zu einer nicht mehr tauglichen Bombage werden kann.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir da einen Bauern an den Hacken haben, der genau weiß, wie man gutes Futter macht .. das verkauft er auch gern wie unser ja gut gewordenes Heu.
Die Pferde auf dem Hof sind ja nicht so wichtig, wenn da welche eingehen, na und????
Und dann sabbelt man drauf los, weil die Leute, die sich beschweren, ja gegen so toll klingende Argumente von einem Landwirt vom Fach nicht gegenan kommen, weil sie doch nur Laien sind.
Schimmel unter der Folie, hat er doch eiskalt behauptet, wäre ein Zeichen für gute Heulage, denn der würde sich nur bilden, wenn die Heulage nicht zu zuckerhaltig wäre und zuckerhaltige Heulage hätte ja viel zu viel Energie und würde Pferden nicht bekommen.
Schimmel sei deshalb ein Zeichen von gutem und für Pferde besonders verträglichem Raufutter.
Das schlägt dem Fass den Boden aus.
Nur wohin so schnell?
Jürgen graut davor, mir ehrlich gesagt auch, aber reden muss sein, und zwar mit der Schwägerin unseres Bauern, am besten alleine ohne ihre Schwester, die schließlich mit dem Mann verheiratet ist.
Bevor ein Unglück passiert, denn dieser Haufen Schimmel steht gerade im Gang und soll an die Herde verfüttert werden.
Ich kriege die Krise, denn ích hatte mich so gefreut, dass wir so eine tolle Heuernte hatten .. und dann verkauft dieser Idiot das gute Heu und meint, unsere Pferde können dieses lebensgefährliche Zeug fressen.
Ich werde nie wieder über irgendeinen dieser dummen Nordie-Witze dieses Mannes lachen, das schwöre ich .. er möge seine dummen Witze wem anders erzählen, bei mir hat es sich ausgewitzelt.
Der ist doch nur ein Schnacker vor dem Herrn, der vielleicht ein wenig von dem Klang in der Stimme von Jan Fedder haben mag .. aber witzig ist sowas nun wirklich nicht mehr.
Zuletzt noch bissel Input, wie in Heulage zu wenig Zucker später zu zu viel Zucker führen kann, und was da Propionsäure überhaupt mit zu tun hat, denn in der Heulage bildet die sich nicht; ist gut verständlich:
http://www.elite-magazin.de/fuetterung/Vorsicht-bei-hohen-Restzuckergehalten-633149.html
Daraus zum besseren Verständnis:
Während des Silierprozesses bilden Milchsäurebakterien aus den wasserlöslichen Kohlenhydraten, wie z.B. Zucker, Säuren (vor allem Milchsäure). Diese wiederum senken den pH-Wert ab und hindern gärschädliche Bakterien am Wachstum. Diese Prozesse sind Voraussetzung für lagerstabile Silagen. Eine optimale Gärsäurebildung kann jedoch nur erfolgen, wenn gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit, genügend vergärbarer Zucker und viele Milchsäurebakterien vorhanden sind. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird weniger Milchsäure gebildet, der Restzuckergehalt steigt an.
Bei ca. 30 % der Grassilagen (1. bis 2. Schnitt), die in diesem Jahr an der LUFA Kassel-Harleshausen untersucht wurden, wiesen die Restzuckergehalte einen Wert deutlich über 10 Prozent in der TM auf, was auf eine verminderte Milchsäuregärung hindeutet. In der Regel handelt es sich hierbei auch um Silagen mit einem höheren TM-Gehalt (Übersicht 1) und höheren pH-Werten. Somit besteht bei fast einem Drittel der Grassilagen die erhöhte Gefahr, dass sie sich nach dem Öffnen der Silos stark erwärmen.
.....
und noch wegen dem Zusammenhang mit Propionsäure:
...
Neigen Silagen zur Nacherwärmung, kann versucht werden, die gefütterten Mischrationen mit Säuren (wie z.B. Propionsäure) oder Salzen zu stabilisieren:
Zuletzt noch bissel Input, wie in Heulage zu wenig Zucker später zu zu viel Zucker führen kann, und was da Propionsäure überhaupt mit zu tun hat, denn in der Heulage bildet die sich nicht; ist gut verständlich:
http://www.elite-magazin.de/fuetterung/Vorsicht-bei-hohen-Restzuckergehalten-633149.html
Daraus zum besseren Verständnis:
Während des Silierprozesses bilden Milchsäurebakterien aus den wasserlöslichen Kohlenhydraten, wie z.B. Zucker, Säuren (vor allem Milchsäure). Diese wiederum senken den pH-Wert ab und hindern gärschädliche Bakterien am Wachstum. Diese Prozesse sind Voraussetzung für lagerstabile Silagen. Eine optimale Gärsäurebildung kann jedoch nur erfolgen, wenn gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit, genügend vergärbarer Zucker und viele Milchsäurebakterien vorhanden sind. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird weniger Milchsäure gebildet, der Restzuckergehalt steigt an.
Bei ca. 30 % der Grassilagen (1. bis 2. Schnitt), die in diesem Jahr an der LUFA Kassel-Harleshausen untersucht wurden, wiesen die Restzuckergehalte einen Wert deutlich über 10 Prozent in der TM auf, was auf eine verminderte Milchsäuregärung hindeutet. In der Regel handelt es sich hierbei auch um Silagen mit einem höheren TM-Gehalt (Übersicht 1) und höheren pH-Werten. Somit besteht bei fast einem Drittel der Grassilagen die erhöhte Gefahr, dass sie sich nach dem Öffnen der Silos stark erwärmen.
.....
und noch wegen dem Zusammenhang mit Propionsäure:
...
Neigen Silagen zur Nacherwärmung, kann versucht werden, die gefütterten Mischrationen mit Säuren (wie z.B. Propionsäure) oder Salzen zu stabilisieren:
- Propionsäure: Silagen lassen sich mit Säuren nur dann stabilisieren, wenn das Futter vollständig benetzt wird. Die Propionsäure muss deshalb homogen (99,5 % Propionsäure; drei Liter pro Tonne Futter) im Futtermischwagen in die Ration eingemischt werden. Beim Einsatz abgeschwächter Säuren (weniger korrosiv) wie z.B. Lupro Grain (92 %) oder Luprosil NC (53,5 %) muss die Aufwandmenge entsprechend erhöht werden. Beim Einsatz von Lupro grain bleibt die Ration zwei bis sechs Tage auf dem Ausgangsniveau stabil.
- Kaliumsorbat: Auch das Salz der Sorbinsäure (E202) kann zur Rations-Stabilisierung eingesetzt werden. Dieses Granulat wird mit einer Menge von 300 bis 500 g/Tonne Mischration eingesetzt. Dazu wird es vorher in zehn Liter Wasser aufgelöst. Kaliumsorbat kann allerdings bereits erwärmte Silagen nur eingeschränkt stabilisieren. Beim Kaliumsorbat-Einsatz erhöht sich die Temperatur der Mischration (grasbetont) bereits nach elf Stunden. Bei maisbetonten Rationen tritt eine Temperaturerhöhung hingegen erst nach drei Tagen ein. Die Kosten für das Salz sind deutlich geringer.
LG
Renate
PS: Habe eben mit der Schwägerin telefoniert, die mit aufpassen will ... ich hoffe, das geht auch gut.
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