Berufsbild eines Online-Autors fürs Gericht
Damit sie mal begreifen, was wir eigentlich machen und dass man da nicht von heute auf morgen sofort mit viel Verdienst mitmischen kann.
Siehe unten
LG Renate
Berufsbild: So
arbeitet ein Online-Autor
Damit sich sowohl das
Fallmanagement und die Leistungsabteilung des Jobcenters als auch die
bearbeitende Richterin oder der Richter unserer Klage vorstellen
können, was wir beruflich machen, hier eine Erklärung.
Ein Online-Autor übt eine
Tätigkeit aus, die darin besteht, Texte zu verfassen, die im
Internet veröffentlicht werden. Diese Texte können sehr
unterschiedlich aussehen. Es können journalistische Texte sein,
Texte für soziale Netzwerke mit sehr privatem Charakter, Texte für
Foren, die genauso privat wirken müssen, Texte für Blogs, die
meistens eher neutral verfasst werden, Texte für Pressemeldungen, um
Firmen vorzustellen, Produktbeschreibungen für Online-Shops,
Werbetexte für Online-Shops, die oft sehr phantasievoll aussehen
müssen und in denen sogenannte Backlinks versteckt werden, Gedichte,
kurzweilige Geschichten oder ganze Romane, die später unter einem
Pseudonym verfasst werden. Auch Ratgeber werden oft verlangt. Es gibt
auch viele Aufträge, bei denen Texte über Musik und die dazu
gehörenden Künstler verlangt werden, Texte über Spielfilme,
Fernsehserien, aktuelle Nachrichten oder Online-Games. Andere
Auftraggeber wünschen sich Erfahrungsberichte über bestimmte
Portale und soziale Netzwerke oder ganz private Erfahrungsberichte
wie über das eigene Studium, die Schulausbildung oder Erfahrungen
mit Kindern und Haustieren. Auch über Hobbys kann man viel schreiben
genauso wie Texte über Webestpots. Umso breiter das Allgemeinwissen,
umso größer ist die Chance, Aufträge bearbeiten zu können.
Weitere Verdienstquellen
sind eigene Blogs. Einen Blog so aufzubauen, dass er über
Google-Werbung Einnahmen erzielt, dauert mehrere Jahre, kann aber
irgendwann sehr gewinnbringend werden. Das ist einerseits eine reine
Fleißarbeit, aber man muss auch ein Gespür für Themen haben, die
die Menschen veranlassen, den Blog regelmäßig zu lesen und sollte
gute Kontakte in diverse soziale Netzwerke haben und diese auch
pflegen, damit solche Blog-Einträge von anderen Leuten weiter
geteilt werden. Dazu muss man auch selbst bereit sein, die Interessen
anderer Menschen wahrzunehmen, darauf einzugehen und auch deren
wichtige Anliegen im Internet teilen und verlinken. So entsteht ein
Netzwerk, das für eigene Blogarbeit unerlässlich ist und viel
Arbeit macht, sich überhaupt eines aufzubauen.
Um einen eigenen Blog zu
pflegen, muss ein Autor tagtäglich neue Ideen haben und diese Ideen
auch im Blog aufschreiben und über sein Netzwerk weiterleiten. Ein
eigener Blog kann auch gute Kunden bringen, denn die beiden, mit
denen wir bisher am meisten Umsatz machen konnten, fanden uns über
unseren eigenen Blog.
Die meisten Aufträge finden
Online-Autoren in Texter-Portalen. Hier muss man sich bewerben und
einen Probetext schreiben. Danach wird man eingestuft. Man kann bei
guter Arbeit höher gestuft werden und bekommt dann einen besseren
Wortpreis für seine Arbeit. Man hat auch mehr Auswahl an Texten,
wenn man in einer höheren Stufe schreibt. Die Anforderungen in
höheren Stufen werden allerdings oft schwerer und erfordern oft mehr
Recherche, mehr Kreativität und mehr technische Kenntnisse,
beispielsweise den sicheren Umfang mit HTML-Programmierung und viele
andere Dinge, die beim Web-Design erforderlich sind.
Wir sind beide bereits
mehrfach höhergestuft worden.
Eine weitere Möglichkeit in
den Portalen ist es, Direkt-Kunden zu finden oder aber in Teams
eingeladen zu werden. Beides wird besser bezahlt (0,2 Cent pro Wort)
als die Erledigung von sogenannten Open Orders. Wir haben beide schon
geschafft, Direkt-Kunden zu finden oder in Teams aufgenommen zu
werden. Erfahrungsgemäß sind solche Projekte aber oft von kurzer
Dauer und man muss sich immer wieder neu derartige Auftraggeber durch
gute Arbeit verdienen.
Trotzdem sagte uns Herr
Nxxxxxxx bei dem Termin am 30.05.13, wir hätten ja keine Erfolge zu
verzeichnen und deshalb könne er unsere Firma nicht fördern und wir
müssten nun erneut wieder erfolglos nach Arbeit suchen, was mit über
60 eine reine Illusion und auch mit weit über 50 sehr
unwahrscheinlich ist, zumal wir ja beide nicht mehr ganz gesund sind.
….
Der typische Tag eines
Online-Autors:
Morgens stellen wir den
Radio-Wecker immer so ein, dass wir gleich von den Kurznachrichten
geweckt werden. Mit Nachrichten auf dem Laufenden zu sein, ist
unerlässlich für einen Journalisten, und wir sind ja so etwas
ähnliches wie Journalisten.
Zuhören, eventuell gleich
etwas davon im eigenen Blog übernehmen, aufstehen, frühstücken,
die ersten Aufträge vom Vortag bearbeiten. Dann darauf achten, neue
Aufträge zu bekommen. Ständig mails holen um zu schauen, ob
bearbeitete Aufträge abgenommen wurden oder die Kunden noch
Änderungswünsche haben sollten, die sofort erledigt werden müssen.
Unsere Kunden haben es fast immer eilig und warten auf die Texte.
Unsere Freizeit besteht nur
darin zu schlafen, mit unserem Hund spazieren zu gehen, nachmittags
zwei Gnadenbrotpferde auf einem Bauernhof zu besuchen und dort eine
Weile zu entspannen, gelegentlich einzukaufen, abends zu kochen und
gemeinsam zu essen und sehr seltenen Treffen mit einem letzten
unserer Kinder, das trotz Hartz IV noch Kontakt mit uns zulässt.
Ständig Fotos von
Landschaften, Tieren, Pferden, Blumen und vielem mehr zu machen,
gehört zu unserer Freizeit dazu, die nie nur Freizeit ist, sondern
immer auch Beruf. Pferdebilder gehören zu den wichtigen Dingen in
unserem Blog, die am meisten dazu beigetragen haben, dass wir
inzwischen mehr als 97.000 Besucher hatten und auch beginnen, über
den eigenen Blog erste Einnahmen zu erzielen.
Wenn wir mit unserem Sohn
ins Kino gehen, gehört dazu, darüber zu schreiben, wie der Film uns
gefallen hat. Wenn wir in der Nähe eine Reitveranstaltung anschauen,
berichten wir über unsere Eindrücke und werden so oft gefunden. Das
ist mit einem Rock-Konzert oder einem Besuch beim Dog-Dancing nicht
anders. Freizeit ist für einen Texter immer auch Job.
Unsere eigene Meinung zu
vertreten, gehört ebenfalls dazu, denn ein Netzwerk entsteht
darüber, es mit Menschen zu bilden, die ähnlich denken und fühlen.
Man lernt in diesem Job
täglich etwas Neues und man lernt auch viel über die Auftraggeber
und deren Tätigkeit. Dennoch ist es vermutlich ein langer dorniger
Weg, so etwas vielleicht irgendwann einmal selbst machen zu können.
Viele dieser Auftraggeber kaufen jahrelang bestehende Blogs auf und
halten sie mit den gekauften Texten von uns Autoren am Leben. Selbst
so einen Blog kaufen könnten wir uns nicht leisten und um damit
genug Umsatz zu machen, würde einer nicht ausreichen, dafür
bräuchte es eine große Anzahl an gut laufenden Blogs.
Es sind meistens junge Leute
mit einem entsprechenden aktuellen Studium, die
Suchmaschinenoptimierung anbieten und uns beschäftigen.
Wir sind so denken wir in
unserem Alter ausgesprochen flexibel, dass wir diese Tätigkeit
begriffen haben und in der Lage waren, es soweit auszubauen, wie wir
es bisher ausgebaut haben. Aber ganz ohne Kapital und Hilfe war mehr
nicht machbar. Bisher wurden wir vom Jobcenter eher gehemmt als
unterstützt, vermutlich aus Mangel an Kenntnis über unsere
Tätigkeit.
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