Montag, 16. September 2013

Der Fall Detlef Uthoff

 Verwirrend, aber schon interessant


Es kommt ja laufend was darüber in den Nachrichten, deshalb habe ich mal einiges über diesen Fall zusammengesucht.

LG Renate

 Die eigentliche Story, Teil 1 und 2 zum Nachlesen

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/steuer169.html
http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/steuer169_page-2.html

Wichtige Info .. die ich deshalb auch noch als Kopie rausgeschrieben habe.

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/steuer171.html

Das Steuermodell Uthoff

Professor Detlef Uthoff ist eine feste Größe im Kieler Establishment. Er operiert in seiner Privatklinik berühmte Sportler und ist als Sänger eine regionale Berühmtheit. Doch es gibt auch die andere Seite von Uthoff - die des Immobilien-Unternehmers. Und in dieser Rolle wurde der Mediziner zum Problemfall für die Stadt Kiel und für die Oberbürgermeisterin.

Die Ausgangslage

Detlef Uthoff muss in den 90er-Jahren Immobilien verkaufen, um Bankkredite bedienen zu können. Für die Verkäufe soll er Einkommen- und Gewerbesteuer zahlen. Neben den verbliebenen Bankschulden laufen dadurch auch noch jahrelang Steuer-Schulden beim Finanzamt und der Stadt Kiel auf. Die Stadt fordert rund 4,1 Millionen Euro Gewerbesteuer plus circa 3,7 Millionen Euro Zinsen plus Nebenkosten.

Forderungsaufkauf

In der Folge werden Uthoff-Kredite von den Banken weiter verkauft, obwohl sie offenbar kaum noch einen Wert hatten. Die Forderungen wandern gegen Geld an mehrere sogenannte Forderungsverwertungsgesellschaften. Diese Gesellschaften gehörten vor allem Uthoffs Ehefrau und anderen Personen aus Familie und Umfeld des Arztes. Die wichtigste ist in der Folge sogar an Detlef Uthoff übergegangen. Der Mediziner hat damit vor allem Schulden bei einer Gesellschaft, die ihm selbst gehört.

Drohszenarien

Dem Finanzexperten Peter Nippel zufolge hat der Mediziner nun die Möglichkeit, mit einer Insolvenz zu drohen. Denn ein Großteil der Konkursmasse würde direkt an Uthoffs Frau und sein persönliches Umfeld gehen. Das Geld bliebe in der Familie, die Stadt müsste einen Großteil ihrer Forderungen abschreiben.

Das "Nein" vom Finanzamt

Das Finanzamt lehnt den Antrag Uthoffs auf einen Steuererlass ab. Es sei unwahrscheinlich, dass Frau Uthoff die Schulden gegenüber ihrem Mann eintreiben werde. Eine Insolvenz sei deshalb nicht zu erwarten.

Die Eil-Entscheidung

Kiels Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke erlässt Detlef Uthoff Mitte Juni per Eilentscheid die Zinsen in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Sie begründet ihre Entscheidung in erster Linie mit der drohenden Insolvenz und der Befürchtung die Stadt würde in diesem Fall leer ausgehen.

Noch mehr Infos:

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/gaschke123.html

http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/die-armut-des-reichen-augenarztes-id3630381.html

Daraus:


Aufgelaufen waren die Steuerschulden, weil Uthoff seit Anfang der 90er Jahre nicht nur Geld mit seinen Augen-Operationen verdienen wollte, sondern auch kräftig auf dem Immobilienmarkt mitmischte. Damals kaufte er rund 300 Wohnungen in Rendsburg, später dann um die 100 Einheiten in Flensburg. Noch heute erinnern sich Bewohner, dass Investor Uthoff kurzfristig Gewinne einstrich und die Wohnungen in kürzester Zeit verkommen ließ.
Nachhaltig Glück hatte Uthoff mit dem Geschäft nicht. Er geriet in Schieflage, musste verkaufen und blieb auf Schulden sitzen. Die wurden später von den Banken weiterverkauft. Allerdings nicht an knallhart agierende Hedgefonds, sondern an eine Verwertungsgesellschaft, die Uthoffs Ehefrau Anke gründete. Sie kaufte offenbar die Schuldscheine zu einem Bruchteil des Nominalwertes auf, setzte die Schulden aber in voller Höhe in ihre Bücher: Ehemann Detlef konnte also behaupten, dass es ihm wegen hoher Verbindlichkeiten unmöglich sei, die Forderungen des Fiskus' und der Stadt zu begleichen. Das Finanzamt hat ihm nach Informationen des NDR und von „Spiegel Online“ die Behauptung, es drohe eine Insolvenz, nicht abgenommen und die Steuerschuld – es ging um Einkommensteuer in Millionenhöhe – eingetrieben. Gaschke sah das bei der Gewerbesteuer, einer Kommunalsteuer, anders. Ihre Eilentscheidung wird nun von der Kommunalaufsicht geprüft.

Die Zweifel des Finanzamtes an der offiziellen Armut von Uthoff waren offenbar nicht unberechtigt. Der Professor, der immer noch gern als Elvis-Imitator mit seiner Band auf der Bühne steht, besitzt dem Vernehmen nach auf Sylt ein Sommerhaus, wohnt im Nobelviertel Kiel-Düsternbrook und pflegt teure Hobbys. Angeblich macht er gerade den Flugschein, um mit einem neuen Privatjet abzuheben. Insider sprechen von einem umfangreichen Firmen- und Beteiligungsgeflecht samt Stiftung, das der Familienclan in Kiel und Hamburg aufgebaut hat. Nur die Banken machten wegen der unerledigten Steuerschulden Stress.
Für Rainer Kersten vom Steuerzahlerbund bleiben viele Fragen. „Der Erlass von Steuerschulden ist eine Super-Sonder-Spezialausnahme, die nur in einem ganz seltenen Einzelfall möglich ist“, erklärt Kersten und führt als Beispiel einen selbstständigen Einzelunternehmer an, der gegen einen Baum fährt und gelähmt in der Klinik liegt. „Dem kann der Fiskus Steuern erlassen, sonst niemandem.“ Das erfordere das Gebot der Gleichmäßigkeit der Besteuerung.

http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Kieler-Steuer-Deal/Kieler-Steuer-Deal-Familie-Uthoff-besitzt-mehrere-Unternehmen-in-Kiel-und-Osdorf-Augenarzt-verweist-auf-das-Steuergeheimnis

http://www.augenklinik-bellevue.de/unsere-klinik/unser-team/aerztliche-leitung.html


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