Freitag, 14. November 2014

Die Problematik der neuen Bruttokaltmiete im Kreis Plön

Sie schadet dem Haushalt der Kreisverwaltung und macht den Armen das Leben noch schwerer

Schon gestern habe ich Euch ja erzählt, dass ich per Zufall im Gesundheitsamt erfahren habe, dass die mit Sozialhilfe aufstockenden Rentner hier nach der Mieterhöhung ausziehen müssen.

Heute habe ich erfahren, dass auch alle Menschen, die ALG II bekommen oder mit ALG II aufstocken, hier dann ausziehen müssen, wenn die realen kalten Betriebskosten erstmalig bekannt werden.

Aber dass dennoch hier immer wieder neue Mieter einziehen können, die durch geschönte kalte Betriebskosten beim Einzug einen Mietvertrag vorlegen können, der sich im Rahmen der erlaubten Bruttokaltmiete befindet, hat folgenden Grund:

Die Sachbearbeiterin des Jobcenters Preetz, bei der wir heute wegen unserer Mietkosten waren, sagte uns nämlich, dass das Jobcenter aus rein rechtlichen Gründen bei einem neuen Mietvertrag keine Möglichkeit hätte nein zu sagen, wenn die Bruttokaltmiete zunächst im Rahmen liegt. Sie dürfen und müssen erst dann wieder auf einem Umzug zur Senkung der Mietkosten bestehen, wenn nach der ersten Nebenkostennachzahlung klar wird, dass die Kosten doch zu hoch sind.

Auch wenn sie genau wissen, dass es so gemacht wird, sind ihnen die Hände gefunden.

Jeder Vermieter kann so diese Gesetzeslücke ungehindert ausnutzen.

Der verdient so sein Geld, denn im ersten Jahr bekommt er seine Nebenkosten ja mit etwas Verzögerung vom Sozialamt oder Jobcenter nachgezahlt, weil sie es müssen, und auch so lange noch, bis diese verzweifelten Mieter dann endlich eine neue und günstigere Wohnung gefunden haben sollten.

Den Sozialämtern oder Jobcentern im Kreis Plön entstehen deshalb hohe Kosten, denn sie müssen ja die Umzugskosten immer wieder übernehmen, weil diese Mieter nicht freiwillig ausziehen und sie dann bezahlt werden müssen.

Den Mietern stehen unter solchen Umständen laufend neue Umzüge bevor. Das ist Stress pur, das ist auch teuer für die ohnehin armen Mieter, denn auch wenn die Umzugskosten bezahlt werden, vieles wird nun einmal nicht bezahlt, das auch an Kosten dabei entsteht wie kaputte Möbel, neue Gebühren für Telefon, DSL, Kabelfernsehen und dergleichen.

Und dass diese Menschen, die ohnehin schon einmal ihr soziales Umfeld verloren haben, so immer wieder aus ihrem neuen sozialen Umfeld gerissen werden, ist ein weiterer Faktor, an den von unseren ach so schlauen Gesetzeshütern da ganz oben noch keiner gedacht hat.

Nun sie denken ja darüber nach, was zu ändern, aber bisher ist es leider nur beim Denken geblieben, vom Handeln ist bis dato in dieser Regierung nichts zu bemerken.

Und ihr ach so tolles Bruttosozialprodukt von 1,9 % hat sich in 1,2 % verwandelt und soll nächstes Jahr sogar auf 1 % sinken ... tja Leute, schaltet doch mal das Hirn ein, woran das liegen könnte.

LG
Renate


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