Freitag, 11. April 2014

E-Commerce und Arbeitsmarkt

Ganz persönlicher Gedankensalat dazu


Im weitesten Sinne arbeiten Jürgen und ich im Bereich des sogenannten E-Commerce. Schon alleine die Definition ist selbst bei Wikipedia noch nicht eindeutig geklärt.

Was ist eigentlich genau E-Commerce?

Tja, ich würde sagen, es ist alles, was irgendwie was mit dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen und so weiter über das Internet zu tun hat.

Begonnen hat das alles sicher einmal damit, dass Firmen eine Website ins Internet gestellt haben, um mehr Kunden zu finden.

Daraus entwickelte sich die Idee, doch gleich auch Aufträge über diese Seiten entgegenzunehmen und geboren waren die ersten Onlineshops.

Onlineshops machen sich gegenseitig Konkurrenz. Deshalb hat sich die Suchmaschinenoptimierung als Geschäftszweig entwickelt, und um unseren Job anzuführen, das Content-Marketing, wo wiederum viele Freelancer als Texter gebraucht werden.

Etwas, das auch immer mehr wird, sind die sogenannten Vergleichsportale.

Die führen zu einem Preisdruck, den es früher ohne Internet ganz sicher in dem Maß nie gegeben hat.

Auch große Firmen, die sehr erfolgreich in diesem Geschäft sind, machen heute nicht mehr immer die Riesengewinne, die man vermuten sollte, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Wer online was verkaufen will, muss inzwischen um die Kunden buhlen.

Früher hat man gar nichts online bekommen, ohne vorher das Geld zu überweisen oder eine Kreditkarte zu haben und so.

Heute haben große Firmen mit Umtauschquoten von über 50 % zu kämpfen und damit Kosten, die ihre Gewinne bis in den Keller schrauben.

Diese Firmen haben zum Teil einen extrem schlechten Ruf, weil sie ihre Packer, also die Leute, die noch nicht online für sie tätig sein können, weil das per Hand gemacht werden muss, extrem schlecht bezahlen.

Ich möchte keine Namen nennen, denn ich kenne solche Firmen auch indirekt als Kunden unserer Brötchengeber, für die wir Texte schreiben und ich würde sagen, vielleicht sogar unter dem Stundenlohn der Packer, die dort die Sachen versandfertig machen.

E-Commerce ist ein knallhartes Verdrängungsgeschäft und führt natürlich zu schlechter Bezahlung von jedem, der dazu gehört und möglicherweise sogar inklusive der Firmenleitung selbst.

Bei Menschen, die wie Jürgen und ich Freiberufler sind, führt das zusätzlich noch dazu, das oft nicht zuzugeben.

Wenn ich sage, wir verdienen nicht viel, sage ich möglicherweise indirekt, ich bin schlecht in meinem Job.

Nein .. ich bin Profi und mein Mann auch. Wir sind vielleicht nicht ungewöhnlich gut in unserem Job, aber wir verstehen natürlich inzwischen was davon.

Wenn ich für Gagen für unter 5 Euro inzwischen großen Onlineshops nicht nur Texte schreibe, sondern sogar sämtliche Codes gleich mit setze, so dass die Leute, die es dann online stellen, genau genommen nur noch Sekunden damit zu tun haben, dann weil ich das inzwischen gelernt habe. Aber ich mache das nicht alleine, tausende meiner Kollegen und Kolleginnen tun es ja auch, um nicht zu verhungern.

Tja .. ohne Internet hätte ich heute gar keinen Job.

Ich kaufe auch oft was im Internet und nutze natürlich die Vergleichsrechner auch.

Ich nutze Suchmaschinen und möchte auch nicht mehr auf diese Möglichkeiten verzichten.

Aber trotzdem habe ich gerade dazu beigetragen zu erklären, warum heute immer mehr Firmen nicht mehr in der Lage sind, ihre Arbeiter, Angestellten und freiberuflichen Mitarbeiter anständig zu bezahlen.

Auch wenn ich mich jetzt wiederhole.

Mit einem BGE wäre das gar kein Problem.

Und da sich das Rad nicht zurückschrauben lässt, wird es etwas Neues geben müssen, das nicht Sozialismus heißt, sondern moderne Marktwirtschaft mit sagen wir mal einer überlebenssichernden Grundlage für alle Menschen auf diesem Planeten.

LG
Renate

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