Samstag, 22. März 2014

Warum ein BGE mit linken Fundamentalisten nichts werden kann

Kreuz- und Quergedanken von mir zum Thema


Dieses Thema wird bunt und ich werde sicherlich von 100 % an Zusammenhängen dabei mindestens 90 % noch vergessen. Das liegt daran, dass kein Mensch wirklich komplex denken kann, und ich kann es auch nicht, will es aber zumindest ein bisschen versuchen.

Ich bin folgendermaßen zu diesen Überlegungen gekommen:

Als mir Semicola das Blog-Award-Mädchen schickte, wollte ich das weitergeben und habe dazu unter anderem auch die beiden Blogs von Inge Hannemann und Marcel Kallwass ausgesucht.

Ich verlinke hier ja oft die Blog-Beiträge aus altonabloggt von Inge Hannemann und habe auch schon was von Marcel Kallwass verlinkt, soweit ich mich erinnere, aber seinen Blog kannte ich bisher wohl weniger gut als ich gedacht habe.

Ich habe mich auch schon oft an dem Gezanke einiger linker Fundamentalisten und Besserwissen mit anderen Leuten geärgert, die im Hannemann-Blog kommentieren und mir fast immer gesagt, dass ich ihr selbst sage, dass mir ein Blog-Beitrag mal wieder gefällt, mich aber aus solchen Diskussion geflissentlich raus halte, weil mir das Gehacke auf den Sender geht und eigentlich ihre tollen Ideen oft regelrecht zunichte macht.

Ich finde es auch immer noch gut, dass Marcel Kallwass den Mut hatte, offen in seinem Blog zu berichten, was er als Student beim Jobcenter miterlebt hat.

Aber ich teile seine Auffassung nicht, dass ein BGE nicht funktionieren könnte, weil diese Denkweise genau das fundamentalistische Gedankengut beinhaltet, das die Linke politikunfähig macht.

Auch wenn ich immer wieder gern Beiträge von Katja Kipping teile und sie selbst gut finde, denn sie steht ja auch hinter dem BGE und hat eine wichtige Position bei den Linken. Katja Kipping ist nicht die Linke an sich und dass ich dort weg bin, hat was damit zu tun, dass auch gute Leute wie sie die Linke nicht aus dem Fundamentalismus und blinden Aktionismus raus bringen werden.

Man kann deshalb diese Partei nicht wählen, leider ist das so. Ich habe das zwar ein paarmal gemacht und war sogar länger Parteimitglied, musste aber genau das gleiche erfahren wie schon mein Großvater in der Weimarer Republik, die Linke hockt auf irgendwelchen Ideologien und ist deshalb nicht in der Lage, praktische Lösungen anzupacken, weil sie jedwede Gedanken der Gewinnmaximierung von vornherein für grundfalsch ablehnen und das auch von vornherein weltweit durchsetzen wollen.

Da sie so denken, bewegen sie gar nichts, weder im eigenen Land noch weltweit, denn es ist zu viel, was sie wollen.

Im Beitrag über die vermeintliche Unmöglichkeit des BGE kamen mir auch Denkweisen anderer Kommentaroren unter, die meinten, es würde hierzulande Sinn machen, erstmal die Familien zu stärken. Sofort wurden die als böse und traumtänzerisch und was weiß ich tituliert und klar auch als Gegner lesbischer oder homosexueller Beziehungen, was von diesen Leuten so ja gar nicht gemeint war.

Als ich irgendwo erwähnte, ich hätte bei der Bundestagswahl Piraten gewählt, war ich klar eine böse Rechte und bin dann an die Decke gegangen und als ich es noch wagte, ein paar Sachen zu erzählen, die ich von meinem Großvater aus der Zeit vor Hitler weiß, hieß es ich sei ja bescheuert und erzähle hahnebüchendes Zeug und klar waren die eigenen Vorwahren auch in der Hitlerzeit vehement kämpfende Linke gewesen und ich habe nur noch gesagt, und wie haben die das KZ überlebt, wo man unter Hitler Leute, die offen gegen das System waren, unweigerlich hin gesteckt hat .. oder warum waren die nicht da???? Denn wie in der Ex-DDR hat unter Hitler keiner offen gegen die Partei sein können, ohne dafür mindestens im Zuchthaus zu langen, oft war das aber gerade bei Hitler noch schlimmer als in der Ex-DDR auch tödlich.

Wer was anderes sagt, der lügt.

Aber nun möchte ich dazu kommen, warum ein BGE nur funktionieren kann, wenn man sich nicht wie die Linke darauf festlegt, dass kein Mensch Gewinne erzielen kann und der Kapitalismus an sich weg muss.

Ich nehme dazu einfach den Job, den Jürgen und ich ausüben. Unsere sozusagen Chefs, also die Leiter der großen Textportale, verdienen an jedem einzelnen Text, den sie verkaufen, ein bisschen mit und damit vermutlich auch ganz gut. Wir Texter verdienen nicht viel, nichtmal die in der Stufe 5, die im Journalistenstatus schreiben und etwas mehr verdienen als Jürgen und ich, aber viel verdienen auch die nicht.

Im Helpster-Beitrag hier diskutieren einige Leute ernsthaft darüber, dass die 10 Euro pro bezahltem Text dort 700 Euro wert wären, weil eine Journalistin sie deshalb verklagt hat. Ich finde zwar Helpster für Autoren nicht empfehlenswert, aber aus anderen Gründen. Dass die das nicht bezahlen können, ist logisch, denn die leben von Werbung.

Wenn Jürgen und ich mit diesem Blog im Monat 10 Euro einnehmen, dann ist das viel, meistens ist es weniger und manchmal sind es nichtmal 5 Euro im Monat, die der Blog bringt. Blog-Werbung, auch professionell aufgezogen, mag Geld bringen, aber ein Vermögen bringt sie nicht.

Firmen, die Texter beauftragen, sind oft neu und können gar kein Vermögen für kleine Werbetexte ausgeben.

Auch große Firmen wie Zalando oder der Otto-Versand, die zum Beispiel Kunden von einem der Textportale sind, für die wir oft schreiben, können sicherlich auch keine Unsummen für die kleinen Produktbeschreibungen oder anderen Texte bezahlen, die wir dort für wenig Geld bearbeiten.

Für unseren Job gibt es nicht viel Geld, weil das für niemand finanzierbar wäre, aber er macht uns Spaß und mit einem BGE ohne ständige Schikane seitens des Jobcenters würde man mit beidem zusammen auch gut und halbwegs sorgenfrei leben können. Was das Jobcenter so ätzend macht, ist die Tatsache, einen ständig zu schickanieren.

Und das passiert jedem, der einen schlecht bezahlten Job ausübt. Egal welchen und egal, dass er ja vorher gezwungen wurde, sich sowas zu suchen, bevor er gar nichts macht. Solange man was dazu kriegt, gehen die Schickanen weiter.

Wäre das nicht so, sondern man würde ein BGE bekommen, wäre Arbeit, die schlecht bezahlt wird, für viele Menschen sicher gar kein Problem, wenn sie sich die selbst aussuchen könnten.

Kinderbetreuung würde wieder privat klappen, Pflege mit dem bisschen Pflegegeld wäre auch kein Ding und würde wieder human werden können.

Menschlichkeit könnte wieder funktionieren.

Auch die Familien wären nicht mehr benachteiligt und es würde sich wieder lohnen, zusammenzuleben und eine Bedarfsgemeinschaft wäre keine Strafe mehr, sondern eine Belohnung, weil gemeinsam eben vieles besser klappt.

Hartz IV aber fördert die Isolation, ein BGE würde das Gegenteil bewirken.

Die Regelsätze sind nicht existenzsichernd, ein BGE müsste existenzsichernd sein, könnte es auch sein, denn Geld genug ist dafür da, gerade wenn der Aufwand für die Reglementierung der Menschen weg fallen würde.

Es wäre kein Problem, ein BGE so zu gestalten, dass es jedes Jahr an die Kostensteigerungen angepasst würde.

Aber es würde eben bedeuten, dass Menschen dennoch in so einem Land durch Gewinnmaximierung reich werden könnten, wenn sie eine gute Idee hätten wie.

Und das geht nur in einem Land, wo der Kapitalismus und Eigentum nicht als Verbrechen gilt.

Deshalb klappt linker Fundamentalismus und BGE nicht.

So .. nun bin ich fertig und habe sicher noch ganz viel, was es dazu zu sagen gäbe, vergessen.

LG
Renate

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