Freitag, 13. Dezember 2013

Brauchen wir ein anderes Gesundheitssystem?

Nach dem Tag gestern in der Chirurgie der Uni-Klinik Kiel bin ich doch ins Grübeln gekommen

Ich habe bei meiner Mutter immer wieder erlebt, dass ihr oft lebensgefährliche Medikamentencocktails verschrieben worden sind, bei meinem Großvater bereits, dass ich ihn mit erhöhtem Blutzucker zum Einstellen ins Krankenhaus brachte und als Leiche wieder nach Hause bekam, dass man meine Mutter bei einem Beinbruch aus dem Bett fallen ließ und ihr Medikamente gab, die ihr schon vorher nicht bekommen waren und sie möglicherweise auch umgebracht haben, weil genau das das Tüpfelchen auf dem i war, das nicht mehr hätte sein dürfen, auch wenn sie noch ein Jahr danach unter Qualen überlebt hat.

Ich habe schon gute Ärzte und auch gute Tierärzte kennen gelernt, aber auch das genaue Gegenteil.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ärzte sehr gern viel verschreiben statt einfach nur das zu behandeln, weshalb man eigentlich zum Arzt geht, wenn man mal einen braucht.

Und mich wegen einem eigentlich nicht haltbaren Krebsverdacht operieren zu wollen, obwohl sogar die Feinnadelpunktion keine Krebszellen ergeben hatte, hat mich aber sowas von ins Grübeln gebracht.

Wieso wird es eigentlich nicht verboten, Medizin als eine Art Umsatzgeschäft zu betrachten?

Auch ich arbeite für Umsatz und für Geld, aber ich bin weder Arzt noch Tierarzt und selbst als Journalistin schreibe ich keine Texte, mit denen ich Menschen einen Schaden zufügen könnte, dafür bin ich mir nämlich zu schade .. schon gar nicht im medizinischen Bereich .. auch nicht in Bezug auf Tiere.

Es mag auch an den Krankenkassen liegen, die eben manche Dinge einfach zu gut und andere, die vielleicht für die Patienten viel besser wären, zu schlecht bezahlen.

Rezepte ausstellen scheint besser bezahlt zu werden als reden und raten .. und operieren oder Dauerpatienten zu züchten, die ständig Pillennachschub brauchen, wohl sowieso.

Ich suche mal, was andere Online-Seite dazu berichten:

LG
Renate


daraus mal zum Teil:

dpa Zahlreiche Medikamentenverschreibungen bergen hohe Risiken
Patienten, die verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, gehen unwissentlich ein hohes Risiko ein: Laut einer Studie können die Wechselwirkungen in drei von 1000 Fällen tödlich sein.
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 n drei von 1000 Fällen verschrieben die Ärzte sogar einen Pillen-Mix, der lebensbedrohlich sein könnte. In 3,5 Prozent der Fälle wurden Kombinationen mit dem Risiko schwerer Folgen verordnet. Ausgewertet wurden demnach die rund 65 Millionen verordneten Medikamente für die 24 Millionen AOK-Versicherten aus dem ersten Quartal 2012.

Ältere Menschen mit mehreren Erkrankungen seien besonders gefährdet, vor allem Pflegeheim-Bewohner. Sie bekommen laut AOK teilweise Dosierungen und Kombinationen, die unter den Tatbestand der Körperverletzung fielen.

Arzneimittel Ursache von Krankenhauseinweisungen


Die hohe Verschreibungsrate bei älteren Patienten erhöht auch nach bisherigen Studien das Risiko, dass Arzneimittel selbst zur Ursache von Krankenhauseinweisungen werden. Nach Angaben des Kieler Pharmakologen Ingolf Cascorbi sind sieben Prozent aller Krankenhausaufnahmen arzneimittelbedingt.
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daraus mal zum Teil:

Unnötige Behandlungen: "Ärzte operieren, um die Miete reinzubekommen"

"Vorsicht! Operation" heißt ein neues Internetportal, das helfen soll, unnötige Eingriffe zu vermeiden. Der Gründer des Projekts, der Heidelberger Chirurg Hans Pässler, erhebt im Interview schwere Vorwürfe gegen Ärzte: Patienten kämen oft wegen Lappalien unters Messer.


SPIEGEL ONLINE: Herr Professor Pässler, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Portal gegen überflüssige Operationen zu gründen?

Pässler: In den vergangenen Jahren sind die Operationszahlen dramatisch gestiegen, vor allem im ambulanten Bereich. Der niedergelassene Operateur, ganz gleich ob Gynäkologe oder Orthopäde, verbündet sich mit einem Operationszentrum, wo er einen OP-Saal mietet. Er muss schon deshalb viel operieren, um die Kosten für die Miete hereinzubekommen. Das ist ein Teufelskreis: Indikationen für Operationen werden immer großzügiger gestellt. Das sehe ich jeden Tag. Etwa 50 Prozent meiner Patienten kommen inzwischen zu mir, weil sie eine Zweitmeinung haben wollen. Viele sollten wegen irgendwelcher Lappalien unters Messer. 
 
...
 
Wenn ich das hier lese, muss ich an meinen Ex-Mann denken, dem es nach zwei Miniskus-OPs immer schlechter ging:

SPIEGEL ONLINE: Haben Sie ein Beispiel?
Pässler: Ein Klassiker für einen sinnlosen Eingriff ist der vordere Knieschmerz. Die Leute kommen die Treppe nur schlecht runter. Der Arzt veranlasst routinemäßig einen Kernspin, und der Radiologe stellt einen Riss im Innenmeniskus fest. Dieser Meniskus wird operiert, obwohl er gar nicht Ursache der Schmerzen war! Dadurch geht seine Pufferfunktion verloren, was zu einer Arthrose führt. Dabei rühren die Schmerzen in Wahrheit von einem Knorpelschaden hinter der Kniescheibe her, den man konservativ gut behandeln kann, etwa durch gezielte Dehnübungen.

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