Donnerstag, 21. November 2013

Arbeitslosigkeit lässt Männer früher altern

Erschreckende Studie.


Ich würde sagen, das hat nicht nur was mit Job oder kein Job zu tun, sondern in erster Linie mit den Auswirkungen des Drucks, der durch Arbeitslosigkeit entsteht. Frauen waren weniger stark betroffen. Mag sein, dass Frauen insgesamt Stress-resistenter sind, weil Frauen es eher gewohnt sind, von allen Seiten Druck zu kriegen als Männer, schon von Kindheit an.

LG Renate


21.11.13

Stress: Arbeitslosigkeit lässt das Erbgut altern

 München (netdoktor.de) – Ohne Job dazustehen, kann eine erhebliche seelische Belastung sein. Vor allem wenn die Arbeitslosigkeit länger anhält, geht sie an die psychische Substanz. Die negativen Auswirkungen reichen bis in die zelluläre Ebene: Die DNA von Männern, die mehr als zwei Jahre lang joblos sind, zeigt vorzeitige Alterungserscheinungen. Das fand ein britisch-finnisches Forscherteam heraus, als sie die Zellalterung von mehr als 5620 Männern und Frauen untersuchte, die 1966 in Finnland geboren worden waren. Grundlage der Analysen waren Blutproben, die den Teilnehmern 1997 in einem Alter von 31 Jahren abgenommen worden waren.

Schrumpfende Schutzkappen

Als Maßstab für das biologische Alter diente den Wissenschaftlern die Länge der sogenannten Telomere in den Blutzellen. Diese Strukturen sitzen wie Schutzkappen auf den Enden der Chromosomen. Bei jeder Teilung der Zellen verkürzen sie sich ein wenig. Kurze Telomere gehen unter anderem mit einem erhöhten Diabetesrisiko und einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung einher. Männer, die in den Jahren vor der Blutabnahme mehr als zwei Jahre arbeitslos gewesen waren, hatten doppelt so häufig besonders kurze Telomere wie Männer, die durchgehend beschäftigt gewesen waren. Bei den Frauen konnten die Forscher keinen solchen Zusammenhang feststellen. Ob Frauen Arbeitslosigkeit tatsächlich weniger stark belastet, müssen weitere Studien klären.

Stress macht alt

„Kürzere Telomere stehen in Zusammenhang mit verschiedenen altersbedingten Erkrankungen und einem vorzeitigen Tod“, erklärt Jessica Buxton vom Imperial College London. Für das biologische Alter hat Stress eine zentrale Rolle. So hat man schon vor Längerem herausgefunden, dass belastende Erlebnisse in der Kindheit zu beschleunigtem Schrumpfen der Telomere führen. „Wir konnten nun zeigen, dass auch Langzeitarbeitslosigkeit die Alterungsprozesse beschleunigt.“ Die Ergebnisse unterstrichen, wie entscheidend Arbeit für die Gesundheit sei. (cf)
Quelle: Leena Ala-Mursula et al.: 'Long-term unemployment is associated with short telomeres in 31-year-old men: an observational study in the Northern Finland Birth Cohort 1966.' PLOS ONE, 20 November 201

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