Donnerstag, 15. August 2013

Gustl Mollat zur Zwangsmedikation in der Psychiatrie

Das kann ich aus eigener Erfahrung und über die meiner Mutter bestätigen


Gustl Mollath bringt etwas ans Tageslicht, das in der Psychiatrie ganz normal ist, nämlich die Zwangsmedikation, sobald man beginnt, sich gegen die Behandlung dort aufzulehnen oder unbequem zu werden.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn als ich zum ersten Mal den Verdacht hatte, dass mein Ex-Mann eine heimliche Geliebte hat und mit meiner ältesten Tochter darüber sprach und dabei äußerte, dass ich nicht mehr wirklich viel Lust am Leben hätte, weil sie mir unmissverständlich klar machte, mir nicht helfen zu wollen , rief die den psychosozialen Dienst an und gab dort an, ich sei suizidgefährdet.

Das war nie der Fall. Ich war nur aufgrund der Vorfälle in meiner Ehe oft mit den Nerven am Ende, zumal ich keinerlei Hilfe durch meine ja durchaus zum Teil schon erwachsenen Kinder hatte, denn in unserem Haus hatte jeder Angst vor meinem gewalttätigen Ehemann, die Kinder ebenfalls. Also gab ihm jeder stillschweigend recht und ich war sehr hilflos.

Sterben habe ich nie wollen, ich lebe sehr gern. Aber dieser Vorfall führte dazu, dass ich über den psychosozialen Dienst ganz geschickt gemacht .. man hat mich gefragt, ob ich mal in Kiel mit einem Therapeuten reden möchte und ich habe ahnungslos ja dazu gesagt ... in der geschlossenen Abteilung für Selbstmordkandidaten landete.

Ich bin absolut sicher, da sind mehr Menschen gelandet, die von zu Hause aus jemand einfach jemand ausschalten wollte. Wer dort die Nerven verlor, wurde mit Medikamenten ruhig gestellt. Ich habe selbst erlebt, dass das zuweilen für manche Patientinnen lebensgefährlich wurde, weil sie vom Kreislauf her kollabiert sind. Später hat man diese Frauen gar nicht mehr wieder erkannt, die nur noch lallend und taumeld durch die Gänge wankten, weil sie wegen der vielen Medikamente gar nicht mehr bei Sinnen waren.

Und als meine eigene Mutter sich das Bein brach und ich aufgrund ihrer einfach nur Demenz darum gebeten habe, gut auf sie aufzupassen, hat man sie auch mit schlimmen Psychopharmaka ruhug gestellt. Als sie schrie, weil sie Schmerzen wegen eines ihr in der Klinik erneut zugefügten Trümmerbruchs hatte, der in fast 6 Wochen !!!! nicht entdeckt wurde und auch deshalb, weil sie eine Blasenentzündung hatte, die durch Keime im Katheter gekommen war, was auch keiner bemerkt hat, erst ich, weil ich sah, dass sie aus der Blase eiterte und sofort den Arzt rief, als sie wieder zu Hause war ...immer noch mit dem Katheter, wo ich darum gebeten hatte, den zu entfernen, bevor man sie mir bringt, denn ich wollte sie ja wickeln ... hat man sie einfach mit Psychopharmaka ruhig gestellt statt zu ergründen, warum sie vor Schmerzen schrie.

Der Mann sagt sicher die Wahrheit und es ist gut, dass sowas mal publik wird, denn es ist in Deutschland an der Tagesordnung, dass es passiert .. überall .. in Kliniken, in Pflegeheimen und natürlich erst recht in der Psychiatrie.

LG Renate

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