Montag, 5. August 2013

Beißattacken auf meine Hunde im Laufe der Jahre

Ich schildere hier nur Angriffe von Hunden, deren Besitzer leichtsinnig waren


Zu Weihnachten 1963 habe ich meinen ersten Hund bekommen. Sein Name war Waldo, genannt Waldi. Mit Waldi bin ich einmal noch jung und sportlich auf dem Arm über eine hohe Hecke gesprungen und einfach in eine Haustür rein, als ein mir bekannte sehr gefährlicher Schlittenhund, der normalerweise auf dem Hof angebunden war, angerannt kam. Ein andermal hatte ich ihn auf dem Arm, als mir knurrend eine Deutsche Dogge von Nachbarn von hinten über die Schulter schaute. Ihr Herrchen war Gott sei Dank in der Nähe. Beide Male würde ich sagen, das war gefährlich, aber nicht fahrlässig. Fahrlässig verhielt sich damals der Besitzer eines Schäferhundes. Dieser Schäferhund hat in Schellhorn mehrere kleine Hunde sogar getötet und einen davon im Sommer in seinem Körbchen auf dem Hausflur des eigenes Hauses. Als er fast Waldi erwischt hat, hatte meine Mutter Waldi auf den Arm genommen. Der Schäferhund stand knurrend vor ihr und sein Besitzer schrie aus dem Wehrberg, meine Mama solle den Hund runter lassen, sonst würde sein Hund sie beißen. Sie hat nur gesagt, wenn er das tut, dass gibt es eine Anzeige. Ich war dabei, noch ein kleines Kind. Die Frau, deren Dackel in ihrem eigenen Haus von diesem Schäferhund getötet wurde, hat später eine Unterschriften-Aktion gestartet, damit diesem Mann das Handwerk gelegt wurde, der einfach nicht einsehen wollte, dass so ein Hund an die Leine gehört und was er tut, eine strafbare Handlung ist.

Unsere beiden Dackel Susi und Tessa waren selbst recht bissig. Wir haben immer sehr auf die zwei aufgepasst und angegriffen sind diese beiden von anderen Hunden nie worden.

Anders Susi II, unsere Jagdhund-Cocker-Mix-Hündin. Sie wurde in Henstedt-Ulzburg zweimal gebissen, von einem schwarzen Cocker-Spaniel und von einer Boxer-Hündin, wobei das mit dem Cocker Zufall gewesen sein kann, die Besitzerin der Boxer-Hündin aber auch zu den Leuten gehörte, die ihre Hündin grundsätzlich nie an die Leine machte. Die Schwere der Verletzungen gingen, es war relativ harmlos, dennoch ist sowas verantwortungslos und ärgerlich.

Monti, unser Dobermann-Terrier-Mix und Susi 3, der kleine Mix meiner Mutter,wurden soweit ich mich entsinne, sowohl von einem bissigen Schäferhund angegriffen, der auf einem Reiterhof in Pohnsdorf damals grundsätzlich frei rum lief und deren Besitzer keine Einsicht darin hatten, dass sowas nicht geht, obwohl die Nachbarn sie wohl mehrfach angezeigt haben. Ein anderer Angriff erfolgte in Boksee auch mehrfach, bis wir diesen Reiterhof immer gemieden haben, auf dem Reiterhof, wo jetzt der Hund Snatch erschossen wurde. Es war der Vor-Vorgänger davon. Die Familie ließ ihre Hunde auch immer ohne Aufsicht auf der Straße rumlaufen. Monti und Susi waren nie alleine, sondern es war immer noch Edward, ein Dalmatiner-Bordercollie-Mix von meiner Tochter Esther dabei. Insofern ist da nicht viel passiert außer des Ärgers, grundsätzlich in diesen Dörfern an diesen Höfen nicht vorbei spazierengehen zu können, und das finde ich ziemlich verantwortungslos. Kleinere alleine geführte Hunde hätten da durchaus in Lebensgefahr kommen können, durch beide Hunde.

Unsere Schäferhündin Cindy war ein Mix mit einem kanadischen schwarzen Wolf. Angegriffen wurde sie nie, aber meine Tochter Vanessa hat sie einmal der kleinen Chihuahua-Yorki-Mix-Hündin ihrer Tochter Janin Kessi Hilfe leisten lassen müssen, als ein Schlittenhund-Mix im Preetzer Harder-Park die kleine Hündin im Maul hatte und fast getötet hätte. Kessi war schwer verletzt. Der Hund gehörte einem der dort ständig im Park sitzenden Alkoholiker, hatte schon oft andere Hunde gebissen, aber das Ordnungsamt Preetz hat dennoch nichts dagegen unternommen, auch nach der Anzeige meiner Tochter nicht, obwohl sie darauf hingewiesen hatte, dass ihre kleine Tochter oft früher alleine mit ihrer kleinen Hündin spazieren gegangen wäre und es doch schön wäre, wenn das auch wieder gefahrlos in Preetz möglich sei. Die Tierarztkosten bezahlen konnte dieser Mann natürlich nicht.

Mit meiner Hündin Chérie, Ratero- oder Podenko-Mix, passierte es mir einmal in einem Wald in der Nähe von Nettelsee, dass uns trotz Chérie auf dem Arm ein Jagdhund angriff, der nur mit einem kleinen Jungen ohne Leine dort unterwegs war. Ich war alleine und konnte den Hund schließlich los werden, indem ich ihm den Karabinerhaken von Chéries Leine mit aller Macht auf den Schädel geschlagen habe. Eine Anzeige gegen Unbekannt verlief im Sande. Ich habe später erfahren, dass dieser Hund auch schon andere Leute mit Hunden in diesem Wald angegriffen hatte.

Ein andermal wurde Chérie von einer Schäferhündin eines Nachbarn aus unserer Straße recht schwer am Hinterteil verletzt. Als er uns zu Hilfe kam, biss ihm seine eigene Hündin quer durch die Hand. Vanessa hat damals Chérie selbst behandelt und es hat nichts gekostet. Der Nachbar beklagte sich aber nur, dass seine Hand verletzt sei und hat Chérie noch nichtmal ein Leckerchen als Entschuldigung mitgebracht. Später hatte ich wie vormals meine Mutter die Situation, dass ich Chérie auf dem Arm hatte, als diese Schäferhündin wieder lose ankam und er auch rief, sie könnte mich beißen. Da bin ich dann genauso wie meine Mama doch ziemlich grob geworden und habe gesagt, wenn sie das tut, gibt es leider eine Anzeige, denn so geht es nun wirklich nicht.

Ein drittes Mal wurde Chérie in Nettelsee von einem Staffordshire-Terrier angegriffen, der auch lose war. Der Besitzer war in der Nähe und half mit, es passierte deshalb nicht viel, nur Kratzer. Ob der seinen Hund häufiger frei laufen ließ und der häufiger biss, weiß ich nicht.

Hier in Preetz wurde Chérie laufend von dem Doggenmix Tina angegriffen. Das Frauchen zog kurz nach uns im Erdgeschoss ein. Sie hatte einen Betreuer, war Alkohol- und Drogen-abhängig und nahm Anti-Epileptika wegen einer geistigen Behinderung. Boomer war damals sehr jung und Jürgen noch Leiharbeiter. Ich stand mehrfach alleine vor diesen Angriffen und es war nur möglich, unsere damals 14 Jahre alte an Krebs erkrankte Hündin zu befreien, weil ich Boomer losgelassen hatte und der sie frei gebissen hat. Das war gar nicht komisch. Ich habe deshalb zuerst geschrieben und bekam auch noch Probleme mit diesem Betreuer. Ich habe deshalb das Ordnungsamt eingeschaltet, mehrfach die Polizei gerufen, schließlich Strafanzeige sowohl gegen die Frau als auch ihren Betreuer bei der Staatsanwaltschaft Kiel gestellt. Es ist nichts passiert außer dass man mir sagte, ich hätte das Recht, die Frau privatrechtlich auf Schadensersatz zu verklagen, die ja nicht entmündigt sei und der Betreuer nicht verantwortlich, als die Dogge dann auch noch mich im Fahrstuhl .. sie war mit Jürgen, mir und unseren beiden Hunden in den Fahrstuhl gesprungen, wo wir gerade eingestiegen waren, als die Drogensüchtige wieder die Wohnungstür aufgerissen hatte und die Hündin raus stürmte ... mich im Fahrstuhl ins Bein gebissen hatte. Wir wurden diese bissige Hündin nur los, weil die Frau schließlich nach 1,5 Jahren an einer Überdosis starb und die Hündin dann weg kam.

Boomer war dadurch sehr traumatisiert. Der war sehr friedfertig, als wir ihn 2008 aus dem Tierheim geholt haben, denn deshalb haben wir ihn ja mitgenommen, weil er sofort ohne Anflug von Aggressionen mit Chérie gespielt hat und auch zu Hause unserer alten Katze Blanka nichts getan hat. Danach war er zu allen fremden Hunden aggressiv.

Das wurde bereits besser, als dann unser Nachbar von gegenüber seine beiden alten Schäferhunde verlor, weil sie kurz hintereinander starben. Die waren sehr gut erzogen. Danach hat ihn jemand gefragt, ob er eine Rottweiler-Hündin übernehmen könnte, die so schwierig sei. Die hat dann Boomer vor ca. 3 Jahren schon einmal gebissen, als Jürgen ihr lose nichtsahnend in die Arme lief, aber nur leicht verletzt.

Ihr Herrchen war auch in meinen Augen immer leichtsinnig und vor einigen Tagen hat sie Boomer nun schwer verletzt. Ich habe dadurch erfahren, weil der Vorfall in der Nachbarschaft doch recht bekannt geworden ist, dass Boomer nicht der einzige Hund ist, der schon von ihr gebissen wurde. Sie hat schon mehrere kleine Hunde aus der Umgebung ohne Leine angegriffen. Richtig schwer verletzt hat sie wohl aber, weil es so lange gedauert hat, diesesmal den Boomer erstmalig so, dass die Versicherung eingeschaltet werden musste, weil die Tierarztrechnung richtig teuer werden wird.

Ich hoffe, ihr Herrchen hat nun begriffen, dass er besser aufpassen muss, auch wenn ich generell gut finde, wenn Menschen auch schwierigen Hunden eine Chance geben .. ich mache das selbst auch oft, nehme immer aus dem Tierheim "einen kleinen Hackenbeißer" mit, denn einen Kampfhund zu zähmen, der beißt, traue ich mir nicht zu, aber bissel schwierig darf er ruhig sein und ich habe alle bisher recht gut erziehen können.

Dazu gehört in meinen Augen aber auch immer, dann besonders gut aufzupassen und so einen Hund realistisch zu sehen.

LG
Renate

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