Unsere Hunde - Teil 5 - Chérie
Wir wohnten in der Zeit von Januar bis Oktober 2000 in Pohnsdorf und meine Mutter mit der roten Wuschelsusi, die ich Euch in Teil 4 ja bereits vorgestellt habe, damals noch in der alten Wohnung in Preetz. Ich holte sie aber täglich ab, so dass sie damals nur noch zum Schlafen zu Hause war, denn Mama konnte man sich schon damals nicht mehr einfach sich selbst überlassen, da ihre Demenz schlimmer wurde. Rein körperlich ging es ihr damals allerdings noch recht gut.
Esther war inzwischen von Robert schwanger und zog nicht mehr mit nach Pohnsdorf, obwohl wir dort noch eine Wohnung gemietet hatten, wo auch für sie ein Kinderzimmer vorhanden war. Sie zog nach Kiel-Gaarden zu Robert und kam nur noch täglich zum Reiten zu Besuch. Unsere Pferde kamen damals auch bald von Scharstorf auf einen Reiterhof nach Pohnsdorf und waren dann auch in der Nähe.
Es tat mir in der Seele weh, dass Monti sterben musste. Meine Tochter Vanessa meinte damals, es wäre besser für mich, wenn ich mir einfach wieder einen neuen Hund hole, dann würde ich leichter darüber hinweg kommen. So fuhren wir damals zuerst ins Tierheim Uhlenkroog und fanden auch einen netten Hund, stellten dann aber dort fest, dass sich die Bedingungen extrem geändert hatten. Man durfte den Hund nicht mehr einfach mitnehmen, sondern ich hätte wochenlang mit dem Hund dort Probespaziergänge machen müssen, um dann bei Eignung die Erlaubnis zu erhalten, das Tier mit nach Hause zu nehmen, was ohnehin nötig gewesen wäre, denn wir hatten ja auch Katzen und einen Hund, der meine Katzen reißt, könnte ich gar nicht gebrauchen, was nur zu Hause getestet werden kann.
Bei der Diskussion mit der Tierheimleitung haben wir Streit mit der Frau bekommen, die uns als Tierquäler und zur Tierhaltung ungeeignet beschimpfte. Mein Ex-Mann, Vanessa und ich wurden alle drei richtig wütend, denn sowas mussten wir uns nun wirklich nicht von dieser unmöglichen Person sagen lassen. Ich habe später solche Geschichten aus dem Tierheim Uhlenkroog Kiel immer wieder gehört und neulich sah ich auf einer Litfasssäule von diesem Tierheim einen Spendenaufruf und habe mir gesagt, denen würde ich keinen Cent spenden, und wenn ich im Lotto gewinnen würde. Sowas muss man nicht unterstützen, es gibt bessere Tierheime, die man man unterstützen kann und sollte. Zum Beispiel die Tierauffangstelle in Neumünster, wo wir dann unsere Chérie fanden, die ich anfänglich für einen Mix aus Rehpinscher und Mops gehalten habe. Später fand ich über das Internet heraus, dass sie vermutlich ein spanischer Ratero, die kleine Form des Podenko oder aber ein Podenko-Mix war.
Als ich allerdings Chérie einen Namen gab, musste ich mir anhören, wie ich einen Hund so nennen könnte und blieb aber dabei. Ich habe immer meine Kinder die Namen unserer Haustiere aussuchen lassen. Diesesmal nicht und obwohl es ja meine Hündin war, wollten sie das nicht akzeptieren. Es wurde mir an dieser Kleinigkeit klar, wie wenig ich eigentlich immer zu sagen gehabt habe und dass sich das endlich einmal ändern musste.
Weil die rote Wuschelsusi mit meiner Mutter täglich bei uns war, gehörten die zwei von Anfang an zusammen und verstanden sich auch gut.
Wir trafen uns damals auch noch oft mit Vanessa und Cindy und Kessi. Auch zu viert klappte es mit allen Hunden bei Spaziergängen super, die alle sehr verträglich waren.
Wo ich immer etwas aufpassen musste, waren manche Männer. Ich vermute, Chérie hat früher schlechte Erfahrungen mit gewalttätigen Männern machen müssen, denn manche wollte sie beißen und ich musste deshalb immer ein Auge auf sie haben. Sie reagierte zum Beispiel recht aggressiv auf Schiebermützen und schlabbernde Hüfthosen bei Männern und noch aggressiver auf Krückstöcke oder Wanderstöcke.
Im Herbst zogen wir nach Boksee und meine Mutter mit uns zusammen auf den gleichen Bauernhof. Dann lebten die rote Wuschelsusi und Chérie ganz zusammen. Vanessa kam nach wie vor oft zu Besuch und Esther ebenfalls, die sich mit Robert den Dalmatiner-Hirtenhund-Mix Sir Henry Edward II, genannt Edi, geholt hatte. Auch mit Edi vertrugen unsere Hunde sich sehr gut.
Susi und Chérie in Boksee mit Marius bei den Pferden.
Der weiße Hund, mit dem Chérie und Susi hier spielen, ist Edi von Esther.
Chérie mit Edi bei einer Schlitten-Ausfahrt mit Esther und Robert und meinem Enkel Raphael, der damals ein kleines Baby war.
Von Boksee aus zogen wir Ende Februar 2002 nach Nettelsee. Unsere Pferde waren schon nach Klein Barkau umgezogen und wir gingen später von dort aus mit ihnen nach Kiel-Wellsee, wo wir vorübergehend Pachtland fanden (bis zum großen Krach mit Esthers heutigem Ehemann, damals Partner, denn der friedfertige Robert blieb mir als Schwiegersohn leider nicht erhalten).
Susi starb uns damals nur einige Tage nach diesem Umzug an Unterleibskrebs. Sie war bei ihrem Tod Ende Februar oder Anfang März 2002 dann inzwischen ca. 13 Jahre alt.
Einen zweiten Hund für Chérie habe ich damals lange nicht wieder dazu geholt, aber noch oft Besuch von Vanessa und Esther bekommen, jedenfalls anfänglich, da ich ja auch noch viel auf meinen Enkel Raphael aufpasste, weil Esther mich brauchte, um ihre Ausbildung zu beenden.
Es folgen einige Fotos aus dieser Zeit, auch aus Wellsee.
Als im Februar 2007 meine Ehe endgültig in die Brüche ging, hatte ich Chérie immer noch. Ich lebte damals nur noch alleine mit meiner Mutter in Nettelsee. Marius war inzwischen in eine WG zu zwei Freundinnen nach Kiel gezogen und nur noch besuchsweise in Nettelsee.
Chérie wurde für mich deshalb nicht ganz so wichtig wie vorher Monti bei meiner Trennung von meinem Ex davor, weil ich 2007 nicht mehr lange alleine blieb, sondern einfach beschlossen habe, damit aufzuhören, meinem Ex-Mann nachzutrauern.
Es war seltsam. Als er ging, fiel alles von mir ab. Ich habe ihn nicht mehr festhalten wollen, sondern einfach ziehen lassen und mir gesagt, egal ob er bald zurück käme, ich will diesen Mann nicht mehr, der mir immer nur weh getan hat, mein ganzes Leben lang.
So lernte ich bereits im März über das Internet in einem sozialen Netzwerk meinen heutigen Lebensgefährten Jürgen kennen, mit dem gemeinsam ich auch diesen Blog hier betreibe und heute als Team auch zusammen arbeite. Nach einem kurzen und erfreulichen Schriftwechsel und einigen netten Telefonaten trafen wir uns am 27.04.2007 zum erstenmal in Bargteheide am Bahnhof. Meine Hündin Chérie hatte ich unter anderem als Erkennungszeichen dabei. Ich saß mit ihr auf einer Wiese hinter dem Bahnhof und Jürgen erkannte uns beide sofort und meine eigentlich fremden Männern gegenüber sehr skeptische Hündin mochte den Jürgen auf Anhieb genauso gern wie ich selbst auch. Auch das gab mir das Gefühl, den richtigen Partner ausgewählt zu haben, was mir die Reaktion meiner Stute Prima einige Tage später noch verstärkt klar machte, denn die mochte ihn auch, und Prima ist sehr empfindsam.
Im Frühling 2008 haben Jürgen und ich Chérie dann auf ihre alten Tage noch einen kleinen Freund dazu geholt, den Parson Jack Russel Terrier Boomer, den sie selbst auswählte, weil sie sofort mit ihm spielte. Also nahmen wir ihn mit und mit Katze Blanka ging es auch gut.
Jürgen und ich mit Chérie und Boomer bei einem Besuch in Jürgens Heimatstadt Hannover.
Chérie in Bad Nenndorf mit mir und Jürgens sowie meiner Mutter.
Anders als mein Ex-Mann bewegt sich Jürgen sehr gern. Wir machen, seit wir uns kennen, oft lange Spaziergänge, früher mit beiden Hunden, heute eben nur noch mit dem Boomer. Ich verlor ohne Diät auf diese Weide mehr als 30 kg Gewicht, seit ich den Jürgen kenne. Mein Kummerspeck schmilzt sozusagen, weil ich heute einen Partner habe, der mir Sicherheit gibt und außerdem meine Interessen teilt, weil er einfach zu mir passt.
Chérie bei dem letzten Weihnachtsfest mit meiner Familie, hier mit der Ex-Freundin von Marius Imke, Raphael und meiner Schwiegertochter Anni.
Das war noch bevor ich Jürgen kennen lernte, denn noch einmal Weihnachten mit der Familie war mir nach der Trennung von meinem Ex leider nicht mehr vergönnt.
Chérie mit Raphael und Manuel beim gleichen Weihnachtsfest 2006. Am Tag zuvor hatte mein Ex mir gesagt, er würde mir den Tod wünschen, was ich meiner Familie damals nicht erzählt habe, um ihnen das Fest nicht zu verderben, aber es war mir klar, dass ich mit von diesem Mann endgültig trennen musste.
Ich glaube, Chérie hat die beiden letzten Jahre ihres Lebens gemeinsam mit dem Boomer noch sehr genossen.
Sogar meine Mama lernte noch eine Weile richtig gut mit ihren Krücken laufen .. bis sie sich dann leider 2011 den Oberschenkel brach.
Mit diesem Foto von Jürgen mit Boomer und Chérie höre ich auf.
Chérie mit ihrem schrecklichen Geschwür auf der Hüfte, das sie umbrachte, mag ich nicht hier zeigen. Als sie 14 Jahre alt war, musste ich alleine entscheiden, wann es an der Zeit war, sie einschläfern zu lassen. Bisher hatte das meine Tochter Vanessa, die ja Tierarzthelferin von Beruf geworden ist, immer für mich getan. Es ist mir sehr schwer gefallen zu sagen, an welchem Tag wir Chérie erlösen lassen mussten, aber es ging nicht mehr anders. Das Krebsgeschwür hatte bereits 12 weitere Metastasen gebildet, die binnen weniger Wochen genauso groß werden würden, das hat uns Vanessas Chefin damals so erklärt.
Chérie starb Ende September 2010 an Hautkrebs und war 10 Jahre lang bei mir. Als sie 4 war, habe ich sie bekommen und sie lebte, bis sie 14 Jahre alt war.
Seitdem ist der Boomer nun unser einziger Hund.
Von ihm werde ich Euch im nächsten Teil mehr berichten.
LG
Renate
Der Link unten geht zum Teil 4 über unsere Hunde.
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