Sonntag, 22. April 2012

Über das Bedürfnis vieler Menschen, ein Tier zu retten

Mit diesem Posting möchte ich einmal ein bisschen Werbung für die Tierheime vor Ort machen und auch darauf hinweisen, wie effektiv man so manchem verzweifelten Pferdehalter und seinem Pferd helfen kann, wenn man einfach einmal die Kleinanzeigen für Tiere genauer unter die Lupe nimmt.

Es ist nämlich sehr in Mode gekommen, Tiere über das Internet zu vermitteln, die man sich oft nicht einmal vorher anschauen kann und so im Ungewissen tappt, ob man später mit so einem Haustier überhaupt zurecht kommt. Außerdem haben so vermittelte Tiere oft einen sehr hohen Preis und alleine schon die Frage warum, löst bei den Betreibern von diesen Seiten meistens eine Welle von Protest, Drohungen und vieles mehr aus.

Das habe ich erlebt, als ich anfänglich begeistert von so einer Frau in deren Forum fragte, warum über eine Hilfeseite ein altes krankes Shetlandpony 500 Euro kosten sollte und meinte, das viele Leute, die ihr altes Pony nicht mehr halten könnten, so ein Pferd doch sogar mit Leidenschaft verschenken würden, wenn sie nur wüssten, es käme in gute Hände. Und schon hatte ich in diesem Forum eine Sperre. Jahre später fand ich über das sehr große Reitforum heraus, dass diese Leute Pferde, die andere aufgrund von schlimmen Krankheiten hatten erlösen lassen wollen, reihenweise über die Schlachter einkaufen. Dann versuchen sie, die Tiere möglichst teuer an mitleidige Menschen zu verkaufen, immer mit der Androhung, sonst käme das Tier zum Schlachter. Auch das ist richtig, denn was nicht verkauft werden kann, wird so krank wie es ist, über einen Schlachtviehtransport nach Italien verfrachtet und dort dann getötet. Viele schwerkranke Tiere erleben so monatelange Qual und viele Käufer solcher kranker Pferde viele Kosten und schließlich fast immer, dass diese Tiere später trotz aller Mühe nicht überleben konnten. Auch die Krankheit Druse wurde vor allen Dingen in Süddeutschland über diese Händler verbreitet, und die gehört zu den meldepflichtigen Gewährsmängeln und ist sehr anstreckend.

Wie schlimm das im Bereich Hunde, Katzen und anderer Tiere sein mag, kann ich nicht sagen. Ich habe nur konkretere Einblicke in diesen wirklich unseriösen Pferdehandel im Internet bekommen können.

Aber eines kann ich sagen. Unsere Tierheime vor Ort quellen über vor Katzen und oft sehr schwer vermittelbaren, besonders schwierigen Hunden. Und das aufgrund von immer mehr Einfuhr von Tieren aus dem Ausland, mit denen ihre Besitzer dann oft nicht fertig werden.

Ich habe auch schon viele Tiere gerettet und möchte einmal kurz einige davon nennen. Aus dem Kieler Tierheim habe ich zwei Hunde aufgenommen, eine Katze fanden wir an einen Baum angebunden, zwei andere wollte jemand in der Tierklinik, in der meine Älteste Tierarzthelferin ist, einschläfern lassen, und ich habe sie mitgenommen. Eine dieser Katzen ist heute 21 Jahre alt, und wir haben sie immer noch. Das ist Blanka.

Wir hatten auch früher einmal eine Saatkrähe, die aus dem Nest gefallen war und der ich zur Gesellschaft eine Henne gekauft habe, denn frei lassen konnte man das flugunfähige Tier nie mehr.
Aus der Tierauffangstelle Neumünster haben wir heute bereits den vierten Hund, das ist Boomer, den ich Euch auch einmal zeigen möchte.
Auch das Gesellschaftspferd unserer Stute Chiwa, die an Hufrehe leidet, habe ich einmal vor dem Schlachthaus gerettet. Sie ist ein Holsteiner und heißt Prima und steigt leider. Man kann sie nicht reiten und wenn ich damals kein Beistellpferd gesucht hätte, würde sie heute vermutlich nicht mehr leben. Aber ich habe dieses Pferd von privat gerettet und dafür auch kein Vermögen bezahlt.
Den Link zu dem für uns am nächsten gelegenen Tierheim, zur Tierauffangstelle Neumünster, möchte ich Euch einmal nennen, einfach weil ich dieses Tierheim sehr mag und gerne alles dafür tun möchte zu helfen, dass möglichst viele Tiere von dort wieder ein neues Zuhause finden und sie sich trotz den Konkurrenz der vielen Tiervermittler dennoch weiterhin halten kann.
Und zum Schluss noch einmal meine Bitte an alle Tierfreunde, denen es ein Anliegen ist, ein Tier aufzunehmen, das Hilfe braucht. Unterstützt Eure örtlichen Tierheime und Tierschutzorganisationen. Und allen Pferdefreunden, die gern helfen möchten, lege ich folgendes ans Herz:
Bitte schaut in die Kleinanzeigen und rettet ein Pferd aus Eurer Nähe, das jemand privat nicht mehr halten kann. Ihr gebt so weniger Geld aus, helft vermutlich sogar mehr und rettet so sicher auch einem Pferd das Leben, das sonst vielleicht wirklich noch lebensfähig beim Schlachter landen würde.
Aber eins sollte Euch klar sein. Diese Stute dort oben auf dem Bild wird nie reitbar sein und ist sehr schwierig. Mein Freund und ich lieben sie sehr. Trotzdem sollte jeder, der ein Schlachtpferd rettet, eines wissen. So ein Tier ist nur sehr schwer wieder zu verkaufen und umso mehr Pferdehändler es im Internet gibt, umso schwerer wird es für die Leute, die so ein Problempferd nicht mehr halten können, jemand zu finden, der es weiterhin retten möchte. Bitte lasst Euch diesen Appell einmal wirklich durch den Kopf gehen. Danke.

LG
Renate

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