Montag, 12. Januar 2015

Unser Jobcenter-Termin am 6.1.2015

Ich will endlich mal berichten, wie das war


Es ging bei diesem Termin um alles mögliche. Wir hatten auch volle zwei Stunden Zeit bekommen, alles in Ruhe zu besprechen.

Der Termin fing damit an, dass wir mein Ergebnis vom Amtsarzt besprochen haben. Also der hat geschrieben, dass ich aus "internistischen Gründen" nur eine Tätigkeit ausüben kann, bei der es einen Wechsel zwischen Stehen, Laufen und Sitzen gibt und wo ich keine körperliche Dauerbelastung habe. Auch längere Wegstrecken, schweres Heben und Tragen oder häufiges Hocken, Bücken und Knien sind mir nicht mehr zuzumuten, das ganze auch nicht länger als maximal an 3 - 4 Stunden pro Tag. Leichte Büroarbeiten, wo diese Art zu arbeiten zutrifft, wäre mir noch zuzumuten.

Jürgen hatte ja auch so eine Untersuchung beantragt. Nun meinte unser Fallmanager, von ihm aus wäre das nicht nötig, es würde das Jobcenter ja auch viel Geld kosten, so eine Untersuchung durchführen zu lassen und er würde von alleine selbst darauf achten, dass Jürgen keine Jobs zugewiesen würden, denen er körperlich nicht mehr gewachsen sei.

Wegen der Wohnung meinte er, ich hätte ja unterschrieben, dass wir mit einem Umzug einverstanden wären. Also ich habe nur unterschrieben, dass man uns geraten hat umzuziehen, ob ich damit einverstanden bin oder nicht, davon stand in diesem Schrieb nichts. Das habe ich auch so gesagt, dann aber eingeräumt, dass wir schon wieder eine Mieterhöhung bekommen hätten, nun über Heizkosten und das in beträchtlicher und unzumutbarer Höhe und es ein Fass ohne Boden sei und Jürgen und ich allmählich selbst denken würden, lieber ein Ende mit Schrecken in dieser Wohnung als ein Schrecken ohne Ende.

Wir kriegen 50 Euro pro Umzugshelfer, weil unser Fallmanager einsieht, dass wir nicht mehr in der Lage sind, schwere Lasten zu transportieren, und wir dürfen da mehrere Umzugshelfer zu heranziehen. Er hat auch begriffen, dass wir unter unseren Freunden und in der Familie niemand kennen, der eben mal so mit anpacken kann. Die Umzugskosten an sich werden bezahlt, auch bei der Mietsicherheit gibt es wie damals auch Hilfe, also das ist alles okay.

Möbel kriegen wir nicht .. habe ich aber auch nicht mit gerechnet. Unser Fallmanager meinte allerdings, die Diakonie wäre noch genauso günstig mit gebrauchten Möbeln wie früher und die liefern auch heute noch, wenn man dort welche kauft.

Dann ging es weiter mit den Sachen der Frau Nahles.

Er meinte, die hätte nun die Bürgerarbeit und die 1-Euro-Jobs komplett abgeschafft, aber es wären noch einige Dinge in Planung, die noch nicht spruchreif seien, würde in Richtung der früheren ABMs gehen, die doch recht gut gewesen seien. Wenn das wirklich so kommt, wäre das wirklich in Ordnung, haben wir gesagt.

Ansonsten wird man auch nicht mehr gezwungen, an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, die einem nichts bringen. Er sagte, es ist ihm klar, dass wir in der Lage wären, eine Bewerbung zu schreiben und ansonsten dort wirklich nichts lernen.

Dass keiner von uns mehr Arbeit finden würde, selbst wenn wir uns bewerben, sei ihm auch klar, jedenfalls nicht auf Jobangebote ohne Protektion. In unserem Alter müsste man die Leute schon kennen und so rein rutschen, sonst sei das absolut aussichtlos.

Schön zu wissen ... wir sind also überein gekommen, dass einige sinnlose Bewerbungsschreiben ausreichen um zu demonstrieren, wir suchen ja.

Was er meinte sei, Neuland könnte vielleicht Jürgen über ein Praktikum in seinem Job helfen .. da könnte er mal anrufen, muss er aber nicht, er soll sich das überlegen.

Und er hat sogar daran gedacht, dass wir die Fahrkosten nach Plön wiederkriegen.

Mit diesem Gespräch war ich diesesmal wirklich zufrieden.

LG
Renate

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