Mittwoch, 23. Juli 2014

Meine Tiere, meine Leben und ich; Teil 2

Anka, ein Start mit Hindernissen

Unser Purzel war nun schon fast ein Jahr nicht mehr bei uns. Aber es fehlte etwas im Leben der Gilbergs. Also beschloss Vater, es muss ein neuer Hund in die Familie. Die Sommerferien hatten gerade begonnen und es war ein Freitag, als wir uns auf dem Weg zu einem Züchter machten. Papa wollte unbedingt einem Schäferhund haben. Wahrscheinlich, weil wir beschlossen hatten, den gesamten Sommer im Wochenendhaus zu verbringen und zusätzlicher Schutz nie verkehrt ist. Der Züchter zeigte uns den Wurf, der nun zum Verkauf stand. Soweit ich mich noch erinnere, liefen da in diesem Welpenzwinger ungefähr 7 Hundebabys umher. Mutti entschied sich gleich für die Hündin, die sich etwas im Hintergrund hielt. Gesehen und gekauft, so war es bei Papa eigentlich immer. Auf dem Weg nach Hause lag Anka neben mir. Natürlich ist ihr die erste Autofahrt nicht so ganz bekommen und sie hat in unseren Ford gespuckt. Dann zu Hause angekommen, zeichnete sich schon ab, wer ihr neues Herrchen werden sollte. Denn immer, wenn sich Anka bedroht fühlte, kam sie Schutz suchend zu mir. Anfang der Woche sollte es dann zum Wochenendhaus gehen. Dort war es auch einfacher, die Kleine stubenrein zu bekommen. Tür auf, Hund raus und gut war's. Doch dann kam der große Schock! Der Hund hatte keinen Appetit mehr. Also zum Dorftierarzt. Seine nüchterne Diagnose lautete Welpenstaupe. Aber irgendwie hat er unsere kleine Anka wieder auf die Beine bekommen. 

 
    







Sie erholte sich recht schnell und war von da an immer in meiner Nähe. Ihre Erziehung war recht unkompliziert. So dauerte es nicht lange und Anka und ich waren dauernd zusammen auf Tour. Wir streiften über Wiesen und Felder und durch die vielen Kiefernwälder. Anka, sie hieß übrgens laut ihrer Papiere Gilda von der Recke, war immer da, wo ich auch gerade rumtobte. Auf unserem Grundstück gab es ab da auch keine Kaninchen mehr. Dafür sorgte Anka. Aber nur auf dem Grundstück machte sie Jagd auf die Hoppelmänner. Außerhalb wurden sie nur kurz aufgescheucht, ein paar Meter die Spur verfolgt und dann ging Anka wieder an meiner Seite. Und legte ich mich irgendwo auf eine Wiese, um etwas zu dösen, passte Anka auf mich auf. Keiner kam auch nur ansatzweise näher als ca. 5 Meter an mich heran. Später lernte Anka auch, wie man neben dem Fahrrad laufen muss. Ich war nämlich inzwischen in die Pubertät gekommen und hatte auch so meine eigenen Interessen. Sehr oft nahm ich Anka auch einfach mit auf Derby. 




So im Alter von 8 Jahren wurde Anka krank und der Tierarzt stellte leider die falsche Diagnose. Es war eben nicht das typische Hüftleiden sondern eine akute Gebärmutterentzündung, wie dann später ein anderer Tierarzt feststellte. Zwar wurde Anka auch diesmal wieder gesund, aber die Entzündung hatte ihre Spuren hinterlassen. Das Herz- Kreislaufsystem war sehr in Mitleidenschaft genommen und nach ca. 2 Jahren bekam die Kleine Wasser in die Lunge. Anfangs halfen die Medikamente auch, aber dann folgte ein extrem heißer Sommer und Anka wollte kaum noch vor die Tür. Ab und zu war auch das typische Rasseln beim Atmen zu hören. Wir, Vater und ich, sind dann extra nach Hannover zum Tierarzt gefahren. Nach der Untersuchung sagt er dann, dass Anka diesen Sommer nicht überleben wird und wir sie erlösen sollten. So übergaben wir sie dem Tierarzt und holten am Nachmittag ihre Leine, die natürlich sofort in der nächsten Mülltonne landete, ab. Erst gegen Abend waren Vater und ich soweit, dass wir wieder ins Wochenendhaus fahren konnten.



Meine Internatsferien waren dann auch schon bald danach zu Ende und ich musste wieder nach Langeoog. Anka hat damals ein sehr tiefes Loch in unseren Herzen hinterlassen. Meine Gedanken kreisten fast immer nur um Anka. Aber dieses Mal sollte es nicht so lange dauern, bis Hund Nummer 3 die Familie eroberte. Doch davon erzähle ich in Teil 3.


LG Jürgen

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