Dienstag, 15. April 2014

Familiensituation bei Aufstockern

Beispiel einer Familie


Ich möchte Euch einmal berichten, was es für eine Familie in Deutschland bedeutet, ergänzende Hartz IV-Leistungen in Anspruch nehmen zu müssen.

Als Beispiel führe ich folgende Familiensituation an:

Es handelt sich um eine Patchwork-Familie, die zu einer Frau gehört, die in der heutigen Zeit den Mut hatte, 8 Kindern das Leben zu schenken und sie alle mit viel Liebe aufzuziehen.

Nur die jüngeren Kinder sind von ihrem jetzigen Mann, der von Beruf Landschaftsgärtner ist und für diesen Berufszweig eigentlich recht gut bezahlt wird.

Drei der Kinder dieser Frau sind bereits erwachsen und wohnen nicht mehr zu Hause, gehören also nicht zur Bedarfsgemeinschaft.

Einer der großen Söhne macht bereits eine Ausbildung, die jüngeren vier Kinder bekommen lediglich Kindergeld, das mit Hartz IV sowieso zu 100 % verrechnet wird.

Ein Paar, das zusammen lebt, bekommt auch keinen Kinderzuschlag, nur den reinen Regelsatz ohne irgendwelchen Aufschlag.

Den ganz genauen Betrag habe ich vergessen, der dieser Familie als Miete sowie Regelsatz für alle zusteht, aber es waren mehr als 3.000 Euro.

Um über 3.000 Euro netto zu haben, müsste der Familienvater nach meiner Schätzung ca. 5.000 Euro brutto verdienen.

Natürlich verdient ein Landschaftsgärtner nicht ansatzweise so viel.

Die Frau steht jeden Morgen um 4 Uhr nachts auf, um ihren ältesten Sohn zur Arbeit zu fahren, dann fährt sie wieder nach Hause und weckt ihren Mann, bringt den zur Arbeit, danach die Kinder in die Schule .. später geht es mit dem Abholen los.

Die beiden Jüngsten sind Zwillinge und gehen zur Zeit in die 1. Klasse. Auch das drittjüngste Kind ist noch im Grundschulalter.

Die Frau ist als Hausfrau und Mutter nicht nur ausgelastet, sie ist eher schon überlastet, denn Mann und 5 Kinder zu versorgen und sich um alles zu kümmern, ist Dauerstress pur.

Der Mann hat als Landschaftsgärtner einen anstrengenden Job . und ja Vollzeit.

Das Jobcenter erzählt dem Mann aber ständig, er möge sich neben dem Vollzeitjob noch einen Nebenjob zulegen, um die Familie ernähren zu können oder seine Frau könnte ja arbeiten gehen, wenn er nach Hause gekommen sei .. und das Vollzeit.

Wie das mit den Kindern und auch ja Schlaf für das Ehepaar zu managen sein sollte, ist dem Jobcenter egal .. ständig wird genervt.

....

Bei 5 Kindern würde selbst ein Akademiker in der heutigen Zeit kaum genug brutto verdienen, um auch nur den Regelsatz plus Mietkosten netto übrig zu behalten, auch nicht bei der Steuerklasse III.

Selbst wenn beide Vollzeit arbeiten würden .. die Frau ist ungelernt ... das Geld würde nicht reichen, um von Hartz IV wegzukommen.

Das würde auch bei zwei Akademikern heute kaum reichen, denn auch die können heute froh sein, noch 2.500 Euro brutto, also die Hälfte davon, was gebraucht würde, zu verdienen.

Dann hätte aber einer die Steuerklasse V und mehr als 50 % Abzüge.

Selbst eine Großfamilie dieser Größenordnung mit zwei Akademikergehältern wie beispielsweise für einen Psychologen würde nicht genug Geld verdienen, um ohne ergänzende Hartz-IV-Leistungen auszukommen.

Vermutlich würde man auch diesen Menschen noch raten, sich dazu einen Nebenjob zu suchen. Was dann aus den Kindern wird, ist diesem Staat doch egal.

Tja ...hätten wir das BGE, hätten Familien, die es wagen, wieder mehr Kinder zu haben, wieder eine Chance, nicht vollkommen arm zu sein.

Das wäre vielleicht auch dann so, wenn jedenfalls der Regelsatz für jeden Menschen, egal welchen Alters, auf 500 Euro monatlich rauf gesetzt und regelmäßig in realistischer Höhe angepasst würde.

LG
Renate

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