Sonntag, 9. Juni 2013

Über unseren Job als Online-Autoren


Heute: Von einem Sommerloch 2013 nichts in Sicht! Hurra!!!


Ich möchte heute wieder einmal berichten, wie unser Job als Freelancer im Bereich Online-Texterei so läuft.

Ich bin momentan sehr zuversichtlich, dass wir uns für eine Tätigkeit entschieden haben, die neu und innovativ ist und garantiert eine Zukunft hat. Ich glaube, ich gehe nicht falsch in der Annahme, dass sich das bald auch auf die Bezahlung für solche Tätigkeiten auswirken wird .. einfach weil wir in einem Land leben, in dem sich die Bezahlung auch nach Angebot und Nachfrage richtet und die Nachfrage nach Arbeiten, wie wir sie machen, steigt momentan beständig an.

Tja ... eine Weile hatten wir privat nebenbei zwei Auftraggeber, unseren Kunden aus dem Bereich Internet-Consulting, den wir schon seit Oktober 12 haben und einen neuen, der Coach und Manager-Trainer war .. haben ihn übrigens neulich mit seiner Frau im Fernsehen gesehen, in einer dieser Makler-Sendungen, wo Leute dabei gefilmt werden, wenn sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen wollen .. grins.

Dafür was er da so suchte, hat er uns verdammt schlecht bezahlt. Er drängelte laufend, es sei immer noch nicht genug .. zahlte durchaus in weniger als 2 Wochen, aber im Vergleich zu den Online-Portalen, die einen spätestens nach 3 Tagen bezahlen, und zwar nach Abgabe der Arbeit und nicht nach Rechnungsstellung, was ja bereits immer eine Weile dauert, wenn man extra berechnet und erst einige Texte sammelt, dann war das halt wesentlich später, als wir es kennen. Es lohnte also nicht, sich dafür den A.... aufzureißen, wenn ich mal so grob sein darf, bei nur 1,5 Cent pro Wort und immer dem gleichen irgendwann gähnend langweiligen Thema .. Coaching ... Coaching ... Coaching ... wir fingen dabei an, uns selbst zu wiederholen, mussten dann mit nem Plagiats-Prüfprogramm arbeiten .. weil es ist logisch, man beginnt sich zu wiederholen, wenn man monatelang immer das gleiche Thema durchkaut. ... Es war viel Sucherei dabei, sich immer wieder was Neues förmlich aus den Fingern zu saugen. Wir haben dem guten Mann deshalb geraten, doch solche Texte von großen Gruppen von Autoren über die Portale schreiben zu lassen, denn sowas passiert garantiert jedem Autor früher oder später. Witzige Texte, was Fantasievolles, wollte er auch nicht haben .. immer nur diese trockenen Lobeshymnen. Na ja ... wie vergrault man einen Kunden, auf den man keinen Bock mehr hat ... weniger schreiben als er haben will .. er hat uns irgendwann den Rest bezahlt, aber nichts Neues mehr bestellt ... uff, den sind wir also wieder los. Es machte nämlich genau genommen von Anfang an keinen Spaß und der Verdienst war nicht besser als er es über die Textportale ist.

Das ist bei unserem Chaos-Kunden oft nicht anders. Ab und zu bezahlt er mehr, bis zu 3 Cent pro Wort, aber selten, sonst auch nur 1,5 Cent. Wir haben oft das Gefühl, er braucht immer dann besonders viele Texte zu oft wirklich blöden Themen, wenn Wochenende ist oder noch mehr, wenn Feiertage anstehen. Eigentlich nervt auch das allmählich. Ich denke, wir werden ihn uns so erziehen, dass er begreift, dass es schon viel ist, wenn er vielleicht mal 3 - 4 Texte von uns beiden zusammen an einem Wochenende kriegt und an Feiertagen ehrlich gesagt mal Schluss sein muss mit der ständigen Fragerei, arbeitet Ihr da auch. Geld verdienen ist nett ... aber mal muss auch Ruhe sein und die Auftragslage ist so gut, dass man sich allmählich als Texter seine Aufträge aussuchen kann.

Bei den beiden Portalen textbroker und content ist von einem Sommerloch anders als im letzten Sommer in diesem Sommer nichts zu merken, das Gegenteil ist der Fall. Es sind da zur Zeit mehr unbearbeitete Aufträge, wo man sich laufend was aussuchen kann als im Herbst und vor Weihnachten.

Viele Kunden fangen an, uns Direktaufträge zu schicken, wofür sie ja etwas mehr bezahlen bzw. genauso viel wie wir auch so kriegen, nämlich 1,5 Cent pro Wort ... diese 1,5 Cent pro Wort sind aber leichter verdient, denn dazu gehört keine Extra-Korrespondenz, keine Telefonate und da diese Kunden im voraus bezahlen müssen, ist garantiert, dass man spätestens nach 3 Tagen sein Geld gutgeschrieben bekommt oder halt früher, wenn sie schon warten und die Aufträge sofort abnehmen. Ich vermute, sie tun das, weil sie so ihre Texte schneller bekommen.

Es gibt Kunden, mit denen wir selbst auch ab und zu schlechte Erfahrungen gemacht haben, deren Aufträge liegen aktuell lange rum, weil keiner dabei geht .. gut so, vielleicht lernen sie jetzt, dass wir Online-Texter eine Arbeit machen, deren Wert man ein bisschen besser einschätzen sollte.

Obwohl Wochenende ist, findet man bei textbroker mehrere Tausend unbearbeitete Aufträge und kann sich leicht was davon aussuchen, was auch Spaß macht. Ich sah, dass sie für ein bestimmtes Projekt schon 4 Cent angeboten haben .. war aber extrem eilig und total stressig ... habe mich deshalb darauf nicht gemeldet, sondern gemütlich im Portal weiter geschrieben, und zwar nette Texte über schöne Themen und mit einem gut zu verstehenden Briefing.

Bei Content darf Jürgen plötzlich wieder mehr Aufträge annehmen, obwohl er eine Weile wegen zu vieler Abbrüche mal da eingeschränkt worden war . sie scheinen auch Autoren dringend zu brauchen.

Ich hatte in meiner Gruppe, bin ja eine unter Jürgen ... nie ein sogenanntes Schwarzes Brett .. jetzt haben wir eins bekommen, wo Kunden fragen, wer Texte anbieten möchte.

Das gefällt mir nicht so gut .. habe gesehen, dass diese Kunden sich noch sehr die Rosinen aus dem Kuchen pulen und man kriegt für diese Arbeiten nur 1,5 Cent, also den Direct Order Preis. Dafür, dass man vorher nachfragen muss und dann immer nachsehen, ob ein Angebot auch angenommen wurde, weil man darüber nicht automatisch benachrichtigt wird ... schon wieder zu viel Arbeit für zu wenig Bezahlung.

Einfach angebotene normale Aufträge zu bearbeiten, die sich gut schreiben lassen, geht besser und man verdient auch wenn weniger Cent pro Wort dabei definitiv mehr, weil weniger Hickhack.

Ganz allgemein würde ich denken, wenn das so weitergeht, könnten die Wortpreise steigen ... eben weil Arbeit, die so gefragt ist, wenn sie liegen bleibt, sicherlich automatisch besser bezahlt wird.

Also super Aussichten momentan für Freelancer, die Texte schreiben.

Am 17. Juni haben wir ja nun wieder einen neuen Termin beim Jobcenter ... diesesmal für Selbständige, die nicht davon leben können ... werde berichten können, dass es gut aussieht und mich von der Frau, egal was sie sagt, nicht ins Bockshorn jagen lassen und Jürgen genauso wenig.

LG
Renate

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