Samstag, 28. Juli 2012

Unsere Hunde - Teil 4


Monti, Cindy und die rote Wuschel-Susi

Von unseren Hunden Monti, Cindy und der roten Wuschel-Susi möchte ich in einem Zusammenhang etwas berichten, weil sie zum Teil zusammen gelebt haben, wenn auch nicht alle drei zur gleichen Zeit. Das hatte damit zu tun, dass unsere Kinder älter wurden und auszogen und Oma auch und wieder nach Hause zurück kam, mit Hund. Aber nun einmal der Reihe nach.
Monti ist aus dem Kieler Tierheim Uhlenkroog, aus dem man früher noch gut einen Hund aufnehmen konnte. Nach meiner Erfahrung heute und der vieler anderer Leute, allerdings inzwischen nicht mehr, weil deren Vorschriften einfach unhaltbar für Menschen sind, die nicht unmittelbar in der Nähe dieses Tierheims zu Hause sind. Aber das wäre eine andere Geschichte, auf diese Problemmatik näher einzugehen. Als wir Monti geholt haben, konnte man dort noch einen Hund anschauen, einen Probespaziergang machen und ihn einfach mitnehmen, wenn die Chemie passte.
Bei Monti passte die Chemie und es war ca. im Frühling 92, als ich ihn gemeinsam mit Vanessa aus dem Tierheim Uhlenkroog holte. Vanessa hatte ein anderer Hund gefallen und ich hatte sie überredet, Monti zu nehmen. Als sie ihn bezahlte, wartete ich draußen mit ihm vor der Tür und er biss mich heftig in den Arm, dass es stark blutete. Es war ja Winter. Ich versteckte die Wunde unter meinem Ärmel, damit Vanessa es nicht merken sollte und sagte zu Monti, er soll das in Zukunft lassen. Montis Herrchen war obdachlos gewesen und ins Gefängnis gekommen. Monti hat sich vorher und danach erst recht in Kiel auf der Straße rumgeschlagen und war abgemagert bis auf die Knochen, als er zu uns kam.
Ein ganz frühes Foto habe ich nicht finden können. Das oben ist ein ziemlich frühes Foto und muss ca. 1,5 Jahre nach Montis Ankunft bei uns aufgenommen worden sein, weil  Chiwa da noch ein kleines schwarzes Fohlen ist.
Monti hat von uns sehr schnell später zwei Spitznamen bekommen, nämlich zuerst Rüssel, weil er so eine unglaublich gute Nase hatte und später seine Nase noch den Namen Knut, weil wir immer alle gesagt haben, Rüssels Nase führt einfach ein Eigenleben. Wenn die anfing zu wackeln, war der Hund schlagartig weg und fand noch hunderte Meter weiter irgendwo auf einem Feld ein Stück faulendes Aas, wovon er dann wieder Durchfall bekommen hat. Manchmal hatte er noch eine Eierschale vom Kompost der Nachbarn auf der Nase kleben,wenn er wieder nach Hause kam. Er hat wohl nie vergessen, dass er in Kiel mal hat von Müll leben müssen, bevor er ein neues Zuhause bekommen hat.
Von der Mischung her könnte Monti alias Rüssel alias Knut ein Mix mit Terrier und Dobermann gewesen sein oder aber etwas, wo ein Schweizer Laufhund oder dergleichen dabei war. Genau wissen wir das nicht.
Noch bevor wir dann später im Dezember 1992 unser erstes Pferd angeschafft haben, hat Monti nach dem Tod unserer schwarzweißen Susi eine neue Freundin bekommen. Das war Cindy. Bei Cindy wissen wir, dass sie eine Frau in der Tierauffangstelle Neumünster abgegeben hat, die damals ziemlich betrunken gewesen sein soll. Das war ca. im Sommer bis Herbst 1992. Cindy ist eine Schäferhündin gewesen, die einen schwarzen kanadischen Wolf als Vater hatte. Ihre Lautsprache war auch entsprechend. Wir hatten nie außer ihr einen Hund, der so viele verschiedene Geräusche gemacht hat wie Cindy, was nur das Erbe des richtigen Wolfs in ihr gewesen sein kann.
Cindy hatte sehr interessante gelbe Augen. Ich weiß nicht genau, ob man das auf meinen alten Fotos wird erkennen können.

Als meine Töchter noch ohne feste Partner waren und so unsere Beziehung ausgesprochen harmonisch, haben wir alle zusammen immer sehr viel gemeinsam mit den beiden Hunden und unseren Pferden gemacht, so auch einmal einen Showauftritt mit Hunden und Pferden bei einem Countryfest. Aber da es bei unserem Auftritt wie aus Eimern geregnet hat, habe ich nur Bilder von den Proben.
Meine Ehe war damals keinen Pfifferling mehr wert. Ich vermute, mein Mann blieb zu Hause oder kam immer wieder zurück, weil früher meine Kinder eher auf meiner als auf seiner Seite waren. Sie gingen ihn nicht besuchen, wenn er ausgezogen war, was er mehrmals tat, wenn er eine  neue Geliebte hatte. Also kam er laufend zu uns, zum Essen, für alles mögliche. Ich wollte ihm den Umgang mit den Kindern nicht verbieten, schließlich war er ihr Vater und hatte so keine Chance auf einen Neuanfang ohne ihn. Dazu habe ich den Mann, den ich auf meine Art ja geliebt habe, auch wenn er mich sicher nicht liebte, einfach zu viel um mich gehabt.
Er brachte es sogar fertig, an allem, was eigentlich er tat, meiner Mutter die Schuld zu geben und schließlich wurde er so energisch, dass meine arme Mutter mit weit über 70 ausziehen und eine eigenen Wohnung in Preetz  nehmen musste, weil sie aus Angst vor seinen Wutanfällen (mein Ex hat uns beide später ständig geschlagen, meiner Mutter sogar einmal die Rippen gebrochen) ins Preetzer Frauenhaus geflüchtet gewesen war. Ich glaube allerdings, dass ich, auch wenn ich unfähig war, meinen gewalttätigen Ex-Mann früher loszuwerden, energischer war als es meine Kinder sind. Ich habe meine Mutter egal was mein Mann auch sagte, täglich abgeholt. Damit sie abends und nachts in ihrer Wohnung nicht so einsam war, haben wir ihr auch aus dem Tierheim in Neumünster eine kleine schon ältere Hündin geholt, das war die rote Wuschelsusi. Das muss ca. 1996 oder 1997 gewesen sein. Die brachte Mama immer mit nach Depenau, solange ich dort noch gewohnt habe. Hier ist ein Foto aus der Zeit, als oft alle drei Hunde in Depenau waren, ich habe leider keins, wo alle drei zusammen drauf sind.
Ich würde sagen, die rote Wuschen-Susi war auf jeden Fall ein Terrier-Mix, eben ein Hund quer duch den Garten. Sie war ein sehr gutmütiges Tier und liebte Wasser. Sie badete sogar in Schlamm,was bei dem langen roten Fell immer sehr "lecker" war.
Na ja ... irgendwann ging alles den Bach runter. Als ich mal wieder raus fand, dass mein Ex statt zu arbeiten zum wiederholten Male im Bett seiner einen Geliebten gewesen war, weil mich seine Arbeitskollegen angerufen und gefragt hatten, ob er nicht eine Taxi-Schicht übernehmen könnte, er mir aber gesagt hatte, er wäre bereits Taxi-Fahren und ich über die Wahlwiederholung unseres Telefons dann von der Oma seiner Geliebten erfuhr, dass er wieder mit ihr unterwegs war, habe ich bei seiner Rückkehr mit einem Spiegel nach ihm geschmissen.
Esther zog aus und ihrem inzwischen schwulen Freund Björn hinterher, der nur geflüchtet war, weil er in meinen Augen nun hätte vom Wohnen bei uns nicht mehr profitieren können, und Vanessa, die inzwischen verheiratet und von Timo hochschwanger mit unserer Janin war, half auch nicht und übernahm statt meiner den Resthof, und ich zog mit Marius in eine Sozialwohnung in Preetz, die direkt neben der von meiner Mutter frei geworden war. Dort tauchte Esther dann nach nur wenigen Monaten auch wieder auf und blieb bei uns, bis dann auch sie von Robert schwanger war, aber jedenfalls von Björn war sie dann weg. Ich mochte den Björn. Schwule Männer haben oft einen unvergleichlichen Charme. Trotzdem hat er meine Tochter und mich nur ausgenutzt, denn Björn war nie etwas anderes als eine bisexuelle Hure, auch wenn das harte Worte sind. Er hat sich auch später zumindest jahrelang gegenüber vielen Männern so verhalten und wurde nur anspruchsvoller und teurer. Heute ist er mit einem Mann verheiratet und mag sich geändert haben, aber ich habe zu wenig Kontakt zu ihm, um das wirklich beurteilen zu können.
Die Hunde haben Vanessa und ich dann geteilt. Monti blieb bei mir und Marius und bekam so in Omas Susi eine Hundefreundin und Vanessa nahm Cindy mit und kaufte recht schnell dann Kessi dazu, einen kleinen Chihuahua-Yorki-Mix, die sogar meine Enkelin Janin als Kleinkind an der Leine halten konnte.

Ich selbst hatte nie eine engere Beziehung zu einem Hund als zu unserem Monti. Das war von Anfang an so, als er mich noch im Tierheim biss und ich ihn trotzdem mitgenommen habe. Monti war kein einfacher Hund, aber ich liebte ihn. Ich hätte ihn Timo nie gelassen, wo ich mit Entsetzen mitbekommen habe, wie streng unsere Cindy plötzlich erzogen wurde, nachdem dieser Mann aufgetaucht war, für den Gewalt sicher eine Normalität ist. Und meine Tochter, die immer über ihre Schwiegermutter schimpfte, die ihre Kinder, auch Timo, nur vor Schlägen des Vaters ab und zu bewahren konnte, wenn sie log und alles vertuschte und wo ich selbst immer gesagt habe, wenn mein Mann es wagen würde, auch die Kinder zu schlagen, ich würde sofort die Polizei rufen. Mein Ex hat unsere Kinder auch nie geschlagen und sicher genau gewusst, das wäre der Gipfel dessen gewesen, was ich noch geduldet hätte. Genauso wie ich es nicht geduldet habe, dass er den Kontakt meiner Mutter mit mir und ihren Enkeln hat unterbinden dürfen, was er ja sehr oft versucht hat. Monti war immer da.
An dem Tag, als wir Monti aus dem Tierheim holten, hatte mein Ex eine Affaire mit einer Arbeitskollegin aus dem Baumarkt Toom, die in einer Filiale in Neustadt arbeitete. Ich war mit Vanessa bei ihm in der Kieler Filiale, wir zeigten ihm Monti und er war so eiskalt zu mir, dass ich mit meiner damals 18 Jahre alten Tochter zu reden begann, ob nicht sie mal mit ihrem Vater sprechen könnte wegen seiner ständigen Affairen. Aber sie wollte es nicht. Dann fragte ich, ob sie den Monti nachts bei mir lassen könnte, denn sie nahm die schwarzweiße Susi damals immer mit rüber in ihre Wohnung .. die beiden Großen hatten ja die ausgelagerte Wohnung in der Wagenremise und ich war ja oft so einsam, wenn mein Mann mal wieder fremd ging. Aber sie wollte es nicht und ich merkte, wenn ich die Scheidung einreiche, ich verliere Vanessa an meinen Ex-Mann. Ich blieb sicher auch nur deshalb so lange bei ihm. Damals sprang ich aus dem fahrenden Auto, das war mein zweiter Selbstmordversuch in meiner unglücklichen Ehe nach einem Jahre davor, als ich versucht habe, mich an einem Fußballtor zu erhängen, das dann einfach umkippte, weil es nicht fest verankert war. Ich überlebte auch das nur leicht verletzt und meine Tochter ließ mich in die geschlossene Psychiatrie einweisen, was mich damals meinen Studienplatz Psychologie und auch meinen Job als Schreibkraft in einer Suchtklinik gekostet hat.
Ich hab nicht sterben wollen, es war nur so ein Schock, diese Kälte meines eigenen Kindes zu erleben, die kein Verständnis dafür hatte, wie grauenvoll es für ihre Mama war, ständig von ihrem eigenen Mann betrogen und geschlagen und ja auch hoch verschuldet zu werden, der dann laufend so tat, als sei alles die Schuld meiner armen Mutter, die ihm ja sogar ihr Haus überschrieben hatte, das damals schon lange zwangsversteigert war, weil er alles mit seinen Weibergeschichten durchbrachte, jeden Pfennig.
Tja .. Monti wurde nur 8 Jahre alt, er starb am Cushing-Syndrom, dass vom damaligen Chef meiner Tochter, die inzwischen Tierarzthelferin war, falsch behandelt worden war. Es kam von der Hirnanhangdrüse, aber Vanessas Chef hatte die Nebennieren behandelt, weil das Cushing-Syndrom bei Hunden fast immer an einer Fehlfunktion der Nebennieren liegt, ohne es vorher zu untersuchen.


Cindy wurde 13 und starb bei Vanessa an einem Schlaganfall Wir haben sie noch ab und an bei Vanessa gesehen, wenn sie uns oder wir sie heimlich besucht haben, solange meine Enkelin so klein war, dass sie es ihrem Vater nicht hat erzählen können. Als sie das konnte, brach Vanessa ja dann den Kontakt ganz ab.
Auf diesem letzten Bild von einem Spaziergang mit meiner Mama, Marius, Vanessa und Janin seht ihr bereits Montis Nachfolgerin Chérie, dann Janins Kessi, Cindy und die rote Wuschelsusi.

Wie die Geschichte meiner Hunde weiter ging mit dann Chérie und der roten Susi, erzähle ich Euch in der nächsten Folge über die Hunde in meinem Leben.

LG
Renate











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