Freitag, 27. Juli 2012

Übersetzungen der Christopher Pollitt-Forschung - Text aus 2005


Über die genetische Vielfältigkeit der Bakterien, die Laktat produzieren und sich im equinen Verdauungstrakt befinden


 The genetic diversity of lactic acid producing bacteria
in the equine gastrointestinal tract
Rafat A.M. Al Jassim a,*, Paul T. Scott b, Andrea L. Trebbin a,
Darren Trott c, Christopher C. Pollitt c

 Received 15 December 2004; received in revised form 3 March 2005; accepted 15 May 2005
First published online 31 May 2005

Hei,

ich werde wie von mir gewohnt, nicht immer alles übernehmen und auch nicht wörtlich übersetzen, sondern sinngemäß. Für alle, die es ganz genau überprüfen möchten und gut Englisch können, befindet sich unten ein Link zur Original-pdf-Datei mit allen Angaben, die ich auch nur habe.

LG
Renate

Im Verdauungstrakt von 6 Pferden wurden ausgenommen der Streptokokken 72 verschiedene Bakterienstämme, die Laktat produzieren, kultiviert (ich vermute entnommen und irgendwie im Reagenzglas weiter bearbeitet). Zwei der Pferde wurden mit Raftilose gefüttert, um Hufrehe auszulösen, die anderen vier haben gutes Rauhfutter bekommen. 
(Raftilose ist laut Wikipedia eine Oligofructoseart.  http://de.wikipedia.org/wiki/Oligofructose Zitat: " Enthalten sie noch Mono- oder Disaccharide (z. B. aus Früchten) so können sie als „ohne Zuckerzusatz“ deklariert werden. Oligofructose ist (wie Inulin) aus 3-10 β-glykosidisch verbundenen Fructose-Einheiten aufgebaut und wird in einer patentierten Form unter dem Namen Raftiline oder Raftilose vermarktet."

Sehr grob übersetzt haben Sie dann die unter den Bakterienstämmen befindlichen Laktatbakterien isoliert und auch geklont und dann weiter untersucht.

Jetzt zur Einleitung:

Pferde, die mit Gras oder Heu gefüttert werden, gewinnen Energie aus Fettsäuren, die im Blinddarm durch die enzymatische Tätigkeit ihrer Bakterienstämme gebildet werden. Füttert man zu viel Getreide, das Stärke-haltig ist, wird nicht alles im beim Pferd sehr kurzen Dünndarm verstoffwechselt und der Rest landet im Dickdarmbereich, wo es dadurch dazu kommt, dass sich dort die Laktat bildenden Bakterienstämme vermehren. Es kommt so zur Laktat-Azidose und als Folge davon bekommen viele Pferde dann auch noch Hufrehe.  Er bezieht sich dann auf Versuche, wo mit gezielter Überfütterung von Pferden mit Stärke Hufrehe ausgelöst worden ist. Wenn ich das richtig verstehe, wurde in den Versuchen L-Laktat untersucht, D-Laktat aber nicht. Wobei später festgestellt wurde, dass ca. 12 - 15 g Weizen pro kg Gewicht des Pferdes eine Erhöhung von sowohl L-Laktat als auch D-Laktat ausgelöst hat und es dadurch dann im Blut auch zu einer Erhöhung von dann nur D-Laktat kam, und genau diese Pferde zeigten dann kurze Zeit später auch Anzeichen von beginnender Hufrehe. Das gleiche passierte dann bei einem weiteren Versuch auch nach der Überfütterung von Pferden mit Oligofruktose. Von zwei Arten von Streptokokken ist bekannt, dass sie L-Laktat produzieren. Jetzt wollte man aber wissen, welche Bakterienstämme D-Laktat im Pferdedarm produzieren. Dann erzählt er, dass man bei wegen Hufrehe geschlachteten Pferden im Dickdarm diverse Bakterienstämme gefunden hat, die dafür bekannt sind, D-Laktat zu produzieren. 

Es geht weiter mit dem Experiment an den 6 Pferden:

Zwei der sechs Pferde aus diesem Experiment wurden über einen Intubator mit Raftilose überfüttert und dann später nach 48 Stunden geschlachtet.  Den beiden Pferden wurde auch Blut abgenommen, um die Konzentration von D-Laktat im Blut festzustellen. Vier der Pferde haben Gras und Heu mittlerer Qualität bekommen. Zwei davon haben dann in den letzten 6 Stunden, bevor sie geschlachtet wurden, nichts mehr zu zu fressen und zu trinken bekommen, die anderen beiden haben weiterhin genug zu fressen und zu trinken bekommen. Alle Tiere waren zwischen 6 und 9 Jahren alt.  Bei der dann folgenden Obduktion aller Tiere wurde der Verdauungstrakt entnommen und alles genau untersucht.

Als nächstes haben sie die Bakterienstämme analysiert. Wer das ganz konkret haben will, bitte selbst nachlesen.

Als nächstes haben sie dann irgendwie die DNA daraus extrahiert. Um das genau zu verstehen, muss man sicher Mediziner sein und sich mit sowas auskennen.

Danach haben sie diese Bakterienstämme geklont, das ist auch recht genau erklärt, aber um das zu verstehen, muss man sicher genug von Gen-Manipulation verstehen.

In weiteren Versuchen haben sie dann festgestellt, welche dieser Bakterienstämme bei entsprechender Fütterung viel oder wenig D-Laktat bzw. L-Laktat produzieren. Die werden im Text auch genau genannt. Wer es genau wissen will, bitte selbst nachlesen.

Die mit Oligofructose überfütterten Tiere hatten im Blut zu hohe D-Laktat-Werte .. sogar welche, die weniger bekommen haben, hatten das schon, was aber nicht Teil dieses Versuches war, schreibt er.

Es folgen diverse Tabellen.

Ganz wichtig dabei ist ein Ergebnis, das sich mit den Ischämie-Freunden deckt. Die so entdeckten Bakterienstämme bewirken bei erkrankten Pferden Vasokonstriktion der Blutgefäße und anschließende Ischämie.

Als Folge kommt es im Huf zu einer vermehrten Bildung von Matrix-Metalloproteinasen, zur Zerstörung der Lamellen und eben allen Erscheinungen, die wir von Hufrehe kennen.

Als wichtige Erkenntnis wertet Chris Pollitt auch, dass so bewiesen wurde, dass sowohl L-Laktat als auch D-Laktat im Darmtrakt im Blut bewirkt, dass sich D-Laktat erhöht und so Hufrehe ausgelöst werden kann.

Es wurde auch noch eine andere Bakterienart dabei gefunden, die man bisher gar nicht für relevant gehalten hat, nämlich M. jalaludinii.

Diese Bakterien produzieren Phytase und Laktat.

Ganz grob .. es ist noch nicht wirklich geklärt, wie genau D-Laktat wirklich entsteht. Es kann auch Wechselwirkungen zwischen den Stoffwechselvorgängen der verschiedenen Bakterienstämme geben, so dass im Darm L-Laktat zu D-Laktat umgewandelt wird. Da muss noch weiter gesucht werden.

Gegangen ist es scheinbar um die ja in Deutschland sowieso verbotene prophylaktische Verfütterung von Virginiamycin, einem Antibiotikum, dass bestimmte Bakterienstämme abtötet. Das wirkt nur bei gramnegativen Bakterienstämmen, aber nicht alle Bakterienstämme, die in diesem Versuch entdeckt wurden, die Hufrehe auslösen, gehören zu den gramnegativen Bakterienstämmen. Dieses Antibiotikum prophylaktisch zu geben, hilft also nicht wirklich.

Der Rest sind Quellenangaben usw.

Ich hoffe, es hat Euch gefallen.

Ich übersetze bald den nächsten Forschungstext von Chris Pollitt für Euch.

LG
Renate


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