Sonntag, 9. August 2020

Die Welt als Dorf: Warum Ökonomie Ökologie und Evolution zwingend verstehen sollte

 Was wir vielleicht auch vom Coronavirus lernen können, bevor alles zu spät ist

Heute morgen, als ich wach wurde, sind mir ein paar Dinge durch den Kopf gegangen, von denen ich hoffe, dass ich das für andere Menschen halbwegs verständlich werde erklären können.

Es geht dabei um die rasend schnelle wirtschaftliche Entwicklung seit Erfindung des Internets auf unserer Welt. Ich werde dabei auch auf einen Text zurückommen, den ich kürzlich bearbeitet habe, nämlich die Veränderung der Arbeitswelt bis zum Jahr 2050 durch diesen extremen techischen Fortschritt, wo sich schon heute die Experten darüber einig sein werden, dass es einerseits rein wirtschaftlich betrachtet keine Nationalstaatlichkeit mehr geben kann und vermutlich auch nicht wird, aber man die sozialen Aspekte der Tatsache, dass dann nur noch sehr kluge Köpfe überhaupt in der Lage sein werden zu arbeiten und davon gut leben zu können, unter keinen Umständen vergessen und den Menschen mit einem Grundeinkommen das Überleben ermöglichen müsste, die dann auf der Strecke bleiben werden .. definitiv, das weiß man bereits heute.
Eins geht aus dieser Studie aber gar nicht hervor, nämlich der evolutionäre und ökologische Aspekt, und auf den möchte ich jetzt einmal näher eingehen, denn genauso wie das Internet binnen weniger Jahre die Welt auf den Kopf gestellt hat, genauso ist wiederum die Evolution ein Prozess von Milliarden von Jahren gewesen und Ökologie anders als Ökonomie etwas, das schon immer darauf hingewiesen hat, dass Ökosysteme zu schnelle und starke Veränderungen nicht verkraften können. Das gilt sowohl für die Pflanzen als auch die Tiere und Menschen dort.

Wie auf dem Foto oben so schön dargestellt, wir Menschen halten diese Welt derzeit in unseren Händen. Die es konnten, haben die Digitalisierung und Vernetzung der Welt für sich genutzt, um Gewinne und noch mehr Gewinne zu erzielen, und das erbarmungslos auf dem Rücken der Natur, auf dem Rücken der Tiere, auf dem Rücken der meisten Menschen.

Viele kleine Leute empören sich deshalb. Es gibt Landstriche auf der Welt, da verhungern die Menschen, weil andere an deren Ausbeutung und der Verwüsung ihrer Umwelt reich geworden sind. Auch in Deutschland wissen wir das und es gibt auch gute Politiker, die schon lange darauf hinweisen.

Leider haben die bisher in der Bevölkerung nur unseres Landes nicht die Mehrheiten bekommen können, um auch von der Regierung her auf so etwas reagieren zu können, eben in dem kleinen Rahmen, den ein einzelner Nationalstaat oder aber auch ganz Europa, was ja immer noch nicht die ganze Welt ist, an Möglichkeiten bieten können.

Wir leben in einer Demokratie. Mein Philosophie-Lehrer hat immer gesagt, die Demokratie ist die Herrschaft der Dummen, aber trotzdem würde er keine bessere Staatsform als die Demokratie kennen. Alle anderen Staatformen würden noch mehr Raum für Missbrauch bieten. Leider hat er recht. Und viel zu viele Menschen sind entweder zu faul, um ihren Kopf zu benutzen, zu egoistisch, um ihre eigenen Vorteile der Welt zuliebe aufzugeben oder aber wirklich zu dumm, um zu verstehen, wie wichtig Ökologie für unseren Planeten ist, der sich im Laufe der Evolution nunmal langsam zu dem entwickelt hat, was er heute ist.

Und dann mit einem Schlag, als schon etliche begannen zu begreifen, wie wichtig Umweltpolitik ist, jedenfalls in Deutschland, traf uns der Corona-Virus .. und sicherlich nicht zufällig schlagartig nicht nur unseren Staat, sondern die ganze Welt.

Und das hat eine Menge mit Evolutionsbiologie und auch mit Ökologie zu tun.

Das ist deshalb so, weil ohne den weltweiten Handel und die weitverzweigten wirtschaftlichen Kontakte weltweit so ein in China aufgetretener Virus gar nicht so schnell in der ganzen Welt hätte ankommen und da mit einem Schlag das Ökosystem der Menschen aushebeln können, und damit auch die Wirtschaft, auf die die Ökonomen sich ja so viel einbilden.

Ich nenne mal ein Beispiel aus meiner Region. Nordseekrabben werden in der Nordsee gefischt, leben also auf einem sehr eng begrenzen Raum unserer Meere. Früher wurden sie auf den Fischkuttern an der Nordseeküste von den Frauen, die dort zu Hause waren, gleich aus ihren Schalen gepult und zu Krabbensalat und ähnlichen Köstlichkeiten verarbeitet und direkt von da aus weiterverkauft. Heute sind die Krabbenpulerinnen von der Nordseeküste längst arbeitslos, denn irrsinnigerweise werden die Krabben zum Pulen nach China geliefert .. oder zumindest wurden sie das bis in die Coronazeit, wie es heute ist, weiß ich nicht .. damit sie da ankommen, mit wahnsinnig vielen Konservierungsmitteln frisch gehalten, da zu Krabbensalat und Co. verarbeitet, wieder zu uns und in die Welt geliefert und trotzdem aufgrund der Ausbeutung der chinesischen Arbeiter dort noch billiger in Deutschland verkauft, als es machbar wäre, wenn die Nordsee-Pulerinnen sie bei uns zu normalen Löhnen weiterhin pulen würden.

Und das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen, warum der Coronavirus so schnell von China aus in die Welt gelangen konnte.

Genauso hat uns der gleiche Coronavirus anhand der Masseninfektionen bei Tönnies, wo im Akkord geschlachtet wird und wo Arbeiter aus europäischen Billiglohnländern bis aufs Blut ausgebeutet und nur in Form von Werksverträgen beschäftigt wurden und deshalb in gruseligen engen Unterkünften leben mussten, dann endlich mal gezeigt, wohin die Ausbeutung der Menschen eigenlich führt. Selbst innerhalb von Europa, denn auch in Europa werden die Menschen leider nicht überall gleich gut bezahlt, sind die Preise auch nicht gleich hoch und unterscheiden sich die Lebenshaltungskosten gewaltig, so dass es sich eben für manche Menschen lohnt, sich so eine Ausbeutung für einige Monate anzutun, um im eigenen Land ihre Familien ernähren zu können.

Was wir da erlebt haben mit immer mehr Ausbeutung der Menschen und ihrer Arbeitskraft, immer mehr Ausbeutung der Tiere durch extrem grausame Haltungsbedingungen, immer mehr Gewinnstreben einiger Reicher und immer mehr Ausbeutung der Natur weltweit .. genau das ist Ökonomie auf dem Rücken der so wichtigen Ökologie .. von etwas, das sich nur langsam im Laufe der Evolution so entwickelt hat und niemals vertragen kann, es binnen nur ein paar Jahren so stark zu verändern, wie es die Kapitalisten weltweit leider getan haben.

Die Welt duldet das nicht. Und der Coronavirus ist nur ein winziger Aspekt davon, was durch so ein Verhalten passieren kann.

Ich hoffe deshalb, dass sich die Politik endlich darauf besinnt, weg von der Angst und weg vom Aushebeln der Grundgesetze zu überlegen, was eigentlich wirklich wichtig ist, um die Menschen vor solchen Krankheite, aber auch vor der zunehmenden Erderwärmung, vor drohemdem Bürgerkriegen aufgrund von Armut und Hunger, vor dem Artensterben und vielen anderen wichtigen Dingen auf der Welt zu beschützen.

LG

Renate


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