Wegen der verbummelten Kontoauszüge usw.
LG Renate
Abs.: Renate Hafemann und
Jürgen Gilberg
Die Textritter GbR
Breslauer Str. 1 – 3,
24211 Preetz
30.01.2014
Jobcenter Kreis Plön
Leistungsabteilung
Behler Weg 23
24306 Plön
Nr. BG 13106BG0000064
Aufforderung zur
Mitwirkung, bearbeitet von Frau Kxxx, mit Datum vom 16.01.14 raus
geschickt
Sehr
geehrte Damen und Herren,
Ihr
Schreiben haben wir einige Tage nach dem o. a. Datum erhalten und
zunächst einmal zur Kenntnis genommen.
Wir
weisen darauf hin, dass die von uns mit der abschließenden Anlage
EKS eingereichten Kopien der dazu gehörenden Kontoauszüge sehr
persönliche Daten enthalten wie Name, Anschrift, Bankleitzahl und
Kontonummer und es zu einem ernst zu nehmenden Missbrauchen kommen
kann, wenn die in die falschen Hände geraten. Es müssen hier
allerdings mindestens zwei von uns eingereichte Kopien der
Kontoauszüge in Ihrem Hause abhanden gekommen sein. Solche Anlagen
dürften dem Datenschutz unterliegen und sollten sorgfältig
behandelt werden.
Warum
man uns ausdrücklich mitteilt, dass wir verpflichtet seien,
sämtliche Einahmen mitzuteilen, verstehen wir nicht. Wir haben Ihnen
immer sämtliche Einnahmen, die wir haben, mitgeteilt, und zwar jeden
Cent, auch wenn das bei einem 6-Monats-Bericht bei Einnahmen als
Werbetexter bedeutet, ein ganzes Paket an Kontoauszügen
einzureichen, denn wir bekommen ja alle paar Tage Geld in sehr
kleinen Beträgen auf unserem Konto gutgeschrieben.
Für
uns ist es auch viel Arbeit, das alles zu verbuchen, zu kopieren,
nochmal extra in der für normale Buchungsvorgänge ungeeigneten
Anlage EKS auf andere Weise einzutragen als in unserer ordnungsgemäß
geführten Buchführung und dann für Sie alles fertigzumachen.
Zunächst
einmal ist bei Ihnen offensichtlich der Kontoauszug über 90,50 Euro
abhanden gekommen, bei dem es sich um eine Überweisung an die
Stadtwerke Kiel für Strom handelt.
Diesen
Kontoauszug reichen wir Ihnen hiermit zum zweiten Mal ein.
Ihre
Vermutung, dass wir damit die Kfz-Versicherung bei der Provinzial
meinen könnten, ist nicht richtig. Versicherungen dieser Art sind
nach telefonischer Aussage Ihrer Frau Schröder ohnehin in den 100
Euro Freibetrag enthalten und wir können das gar nicht extra
absetzen. Wozu also angeben. Wir haben deshalb darauf verzichtet und
müssen Ihnen für Kosten, die wir nicht absetzen wollen, weil es
unsinnig ist, auch keine Versicherungspolice mitschicken.
Sie
teilen uns des weiteren mit, dass Sie zur Zeit ja noch unsere
Mietkosten in Höhe von 490 Euro monatlich voll übernehmen. Sie
überweisen Sie auch immer direkt. Solange das so ist, ist es uns
egal, wie sie das verbuchen. Laut Absprache mit Herrn Naeve können
wir ein Büro in der eigenen Wohnung nur dann absetzen (vorausgesetzt
Sie würden die Mietkosten nicht voll übernehmen), wenn wir den
ganzen Raum als Büro nutzen. Das haben wir bisher immer getan, nur
hat uns einmal auf Nachfrage jemand in der Leistungsabteilung
vorgeschlagen, doch nur 10 Quadratmeter abzusetzen, woraufhin Herr
Naeve dann meinte, so kann er das nicht anerkennen. Darüber liegt
uns eine schriftliche Vereinbarung mit Herrn Naeve vor.
In
dieser Abmachung wurde auch festgehalten, dass wir reine Bürokosten
zu 100 %, unsere Stromkosten zu 25 % und unsere
Telefon-DSL-Internetkosten zu 50 % absetzen können.
Da wir
Ihnen nur Kontoauszüge mit 100-%-Zahlungen einreichen können, denn
wir bezahlen unsere Rechnungen und Stromabschläge sowie
Stromnachzahlungen in Raten logischerweise immer ganz, haben wir
Ihnen extra unsere Buchungen so eingereicht, dass Sie alles gut
nachvollziehen können sollten.
Wir
haben hier Eigenanteile am Strom sowie an der Rechnung für
Telefon/Internet extra für Sie ausgeworfen.
Wegen
der Mieterhöhung haben Sie recht, das bezieht sich noch nicht auf
die in der letzten Abrechnung gemachten Angaben.
Wir
haben nur vorsorglich darauf hingewiesen, dass der Kreis Plön
erstens die Mietobergrenzen durchgängig für alle Sozialwohnungen
über die kalten Nebenkosten gesenkt hat und unsere bisher voll
anerkannte Miete schon jetzt nicht mehr voll anerkannt würde und wir
haben deshalb auch dieser Mieterhöhung zunächst nicht zugestimmt
und versuchen uns zu wehren.
Das
könnte klappen, weil in der Ostlandstraße die Nebenkosten viel
niedriger sind, aber das muss nicht klappen. Wir wissen da bisher
nichts Genaues, brauchen aber den 3. Raum als Büro. Das haben wir
Ihnen nur für die Zukunft schonmal mitgeteilt.
Unser
Gewerbe ist für uns kein Nebenerwerb, wir beide machen das Vollzeit.
Wir haben nur keinen besser bezahlten Job finden können. Wir sind
alte Leute, da ist das schwer.
Wenn
Sie mit Nebenerwerb meinen, dass es bei uns Monate gibt, wo wir unter
400 Euro Umsatz machen, ist das richtig. Es hat auch schon Monate
gegeben, wo es mehr war, das kommt eben immer drauf an. Unser Job ist
ein hartes Brot und die wenigen guten Aufträge hart umkämpft, die
man als Texter bekommen kann.
Unsere
Anlage EKS muss nicht nochmal neu ausgefüllt werden, wir haben ja
alle Angaben schon bei der ersten Version richtig gemacht.
Sie
haben lediglich 2 Kontoauszüge wegkommen lassen, die wir
mitgeschickt hatten.
Der 2.
Kontoauszug über 17,94 Euro bezieht sich auf die Zahlung an gmx, die
wir laut Absprache mit Herrn Naeve zu 100 % als Bürokosten absetzen
können. Auch dafür schicken wir Ihnen noch einmal eine Kopie des
dazu gehörenden Kontoauszugs zu und weisen darauf hin, dass abhanden
gekommeme Kontoauszüge sensible Daten enthalten und es wirklich
nicht gut ist, wenn die jemand findet, für den sie nicht bestimmt
sind.
Eine
Berichtigung müssen wir deshalb gar nicht machen, es war ja alles
richtig.
Sie
müssen uns auch nicht darauf hinweisen, dass wir die Kfz-Kosten nur
extra absetzen können, wenn es mehr als 100 Euro wären und wir
ohnehin mehr als 400 Euro Einnahmen pro Person hätten. Deshalb haben
wir die Kfz-Versicherung gar nicht erst eingereicht, hat ja sowieso
keinen Sinn. Das spart uns und Ihnen unnötige Arbeit.
Das
Merkblatt für Selbständige werden wir Ihnen nur dahingehend
unterschreiben, dass wir nicht bestätigen, das auch verstanden zu
haben.
Wir
unterschreiben Ihnen, dass wir es erhalten und gelesen haben.
Wie die
Leistungsabteilung des Jobcenters arbeitet, ist für uns als
ALG-II-Empfänger nur schwer nachzuvollziehen und oft gar nicht mehr
zu verstehen.
Wir
geben uns nur alle Mühe, trotzdem alles so zu machen, wie Sie es
brauchen und für Sie auch in verständlicher Form zu verbuchen,
damit Sie es so leicht wie möglich haben, es auch nachzuvollziehen.
Für
uns ist das alles nämlich auch schwer. Wir waren bis zu dieser
Tätigkeit noch nie selbständig und haben mit Buchungen dieser Art
und überhaupt so schwer zu verstehenden Formularen noch nie etwas zu
tun gehabt.
Mit
freundlichen Grüßen
ah, so etwas kenne ich auch - Krampf hoch10 und zeitraubend bis zum wahnsinnig werden! :/
AntwortenLöschenDann können wir uns ja die Hand reichen ... ich buche immer erstmal alles voll, denn sonst würden sie ja gar nicht begreifen, was ich da als Kosten absetze, weil auf den Kontoauszügen ja die vollen Beträge zu finden sind ... danach buche ich dann unsere Eigenanteile aus. Dann schreibe ich immer dabei, dass ich es so gut es geht in die Anlage EKS übertrage und falls die Endsumme sich um einige Cent unterscheidet, liegt es daran, dass ich es da anders eintragen muss als ich es verbuchen kann. ... aber meistens kapieren sie es trotzdem nicht .. und jedes Mal hast Du eine andere Sachbearbeiterin .. wenn es eine begriffen hat, ist nächstes Mal eine andere da, die es wieder nicht versteht .. ist das bei Euch auch so? Hier im Kreis Plön ist das eine Vollkatastrophe .. ich hocke normalerweise einen ganzen Tag gemeinsam mit Jürgen davor .. und wir haben alle Kontoauszüge verglichen, zu zweit und extra auf einen Stapel geheftet .. die waren absolut sicher dabei, das weiß ich genau. LG Renate
AntwortenLöschenIch bin auch durch diese " Schule " mit dem Jobcenter.Hatte mir auch ein Kleinunternehmen aufgebaut,mühselig, was dann von seitens des Jobcenters als Nebentätigkeit betitelt wurde,ich aber auch den ganzen Tag auf der Strasse lag mit dem Auto und ich mir aber zweidrittel meines Geldes selber verdiente, im nachhinein dann festgestellt wurde,das die eingesandten EKS-Anlagen ungeöffnet in den Müll wanderten......unser eins wäre im Unternehmen fristlos rausgeflogen
AntwortenLöschenTja ... ich kenne inzwischen über die Bloggerei viele Leute, die nicht nur als Texter oder Freiberufler, sondern alles mögliche versuchen, selbständig durchzukommen und alle ähnliche Dinge erleben.
AntwortenLöschenDie Sachbearbeiter können nicht immer was dafür .. die haben ja ihre Auflagen, manche aber schon, kommt immer drauf an.
Ich finde, die Art und Weise der Vorgaben schon schlimm .. muss immer lachen, wenn ich dann mal wieder einen Termin habe und an der Tür dann wo ein Plakat prangt, gerade ältere Leute sollten doch versuchen, was selbständig zu machen, das Jobcenter fördert das auch .. das ist Humor pur, nicht?
LG
Renate