Mittwoch, 13. März 2013

Scheinarbeitsplätze


Es ist ja nicht mehr lange hin bis zur Bundestagswahl und sicherlich werden unsere etablierten Parteien wieder damit die Werbetrommel für ihre Partei rühren, dass es ja sooo viel Aufschwung gibt und auch sooo viele offene Stellen gegenüber sooo wenigern Jobsuchenden da seien und so weiter und so fort.

Gestern habe ich gerade für den nächsten Zeitraum an die Leistungsabteilung des Jobcenters meine Schätzung der Umsätze für das nächste Halbjahr abgegeben, damit wir weiter Geld kriegen.

Gleichzeitig haben wir damit noch von Jürgen eine Antwort auf ein uns sinnlos zugeschicktes Jobangebot zurück gegeben, denn auf den Job hat sich Jürgen schon zweimal beworben und festgestellt, der war doppelt angeboten. Einmal hat er sich dort vorgestellt und die Auskunft bekommen, er wäre nicht qualifiziert genug. Die suchten zwar einen CTA, aber für die Abfallwirtschaft und das ist doch recht weit entfernt davon, was Jürgen in der Kautschukindustrie gemacht hat.

Dieses Jobangebot hat Jürgen einmal durch die FAW, einmal direkt durch sein Suchprofil und einmal über das Jobcenter bekommen, aber jedesmal kam es über eine andere Leiharbeitsfirma. Die Firma selbst hat übrigens außerdem auch gesucht und wer weiß, wer sonst noch in deren Namen.

Dieser Job war also mindestens 4 x unter verschiedenen Arbeitgebern im Portal der Arbeitsagentur zu finden, es war aber definitiv nur ein Job und nicht vier davon.

Das gleiche habe ich damals, als ich noch nicht als Werbetexterin gearbeitet habe, sondern verzweifelt einen Job gesucht habe, auch immer wieder erlebt.

Da gibt es einen Job, den oft die Firma selbst auch ausschreibt, dann wird der gleiche Job aber von zig Trittbrettfahrern ebenfalls ausgeschrieben.

Ich bin sogar unsicher, ob diese Trittbrettfahrer wirklich diesen Job vermitteln wollen, möglich, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht passiert dabei auch das, was auch Jürgen passiert ist, als er bei Randstad landete.

Es wird ein Job im erlernten Beruf ausgeschrieben und dazu so ein Jobangebot genutzt, das es auch wirklich gibt. Damit werden Arbeitswillige geködert, die dann über das Leiharbeitsunternehmen, da dann dieser besagte Job doch nicht mehr da sei oder der Arbeitgeber den Leiharbeiter abgelehnt hat, aber da sie es unterschreiben müssen, anschließend für viel schlechter bezahlte Hilfsarbeiten verliehen werden und dann steckt man drin in so einem ausbeuterischen Vertrag, wo man nur wieder raus käme, wenn man es sich erlauben könnte, eine 3 Monate lange Vollsperre von Hartz IV zu verkraften, was man bei solchen Löhnen aber selten machen kann.

Ein Teufelskreis.

Die Statistik zwischen Menschen die Arbeit suchen und Arbeitsplätzen, die angeboten werden, hinkt auf diese Weise außerdem, und das extrem.

Solche Arbeitsplätze sind ja genau genommen gar nicht vorhanden, es sind Scheinarbeitsplätze, die mehrfach erscheinen, obwohl es nur eine einzige Stelle gibt.

Unter solchen Umständen kann der Statistik über angeblich freie Stellen, die nicht besetzt werden können, kein Mensch trauen. Die hinkt nämlich vorn und hinten.

LG
Renate


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