Bericht Nr. 3 über die Fortbildungsmaßnahme ProVil 50plus
90 Euro Benzingeld sind recht schnell angekommen, waren bereits am Freitag, dem 7.9.2012 auf dem Konto, und zwar von FAW selbst, die danach dann persönlich mit der ARGE abrechnen, um den Teilnehmern den ständigen Ärger mit der ARGE zu ersparen. Das ist schonmal als positiv zu erwähnen.
Das Arbeitsklima dort empfindet Jürgen als nett, den Chef als freundlich und die Lehrerin für Ernährungslehre ebenfalls. Sie ist auch wirklich ausgebildete Oekotrophologin, hat ihr Unterrichtsfach also wirklich von der Pike auf studiert.
Die Äußerung des Projektleiters, er würde ja nicht sagen, dass er denken würde, dass kaum einer der Teilnehmer eine Chance auf einen normalen und anständig bezahlten Arbeitsplatz hätte, denn sowas käme zwar vor, aber extrem selten, denn das dürfte er gar nicht sagen, hat Jürgen als ehrliche Grundlage empfunden.
Das erste persönliche Gespräch verlief nett und besonders gut für Jürgen war, dass der Projektleiter selbst früher in der Kautschuk-Industrie gearbeitet hat, wenn auch im kaufmännischen Bereich, aber es ist endlich jemand, der Ahnung davon hat, was Jürgen von Beruf ist, weil er das von seiner früheren Tätigkeit her kennt und insofern anders als das Jobcenter nicht ständig verwechselt, was ein CTA, PTA, MTA usw. ist, sondern sich unter dem Begriff CTA wirklich was vorstellen kann, und das sogar in Bezug auf die Kautschuk verarbeitende Industrie.
Er hat sofort verstanden, dass Jürgen mit dem Programm Queens kaum Chancen hat, noch eingestellt zu werden und will einmal versuchen, ob Jürgen über das Jobcenter einen der Fernkurse für SAP, die die FAW durchaus anbietet, mitmachen kann, denn dadurch würden seine Chancen, nochmal im Beruf arbeiten zu können, wirklich steigen.
Ansonsten haben sie darüber gesprochen, wie man bei Leiharbeit ausgebeutet und nicht berufsbezogen eingesetzt wird, und es war auch Verständnis da, weil das diesem Mann wohl ältere Arbeitslose immer wieder erzählen und er es inzwischen verstanden hat, dass das traurige Realität in Deutschland ist, und zwar gerade bei älteren Arbeitnehmern.
Unseren Job als Texter kannte er nicht, hat sich aber sehr dafür interessiert und Jürgen soll ihm mal was davon mitbringen, damit er dazu lernt. Klingt auch ganz nett.
Jürgen wird zunächst einmal 3 Tage dort Dienst machen, und zwar immer montags und dienstags länger und dann noch mittwochs eine kürzere Runde, dann donnerststags und freitags dort frei und kann an diesen Tagen weiter als Texter arbeiten. Das geht, zumindest ein wenig, denn dass Jürgen beim Texten raus käme, wäre wirklich nicht gut.
Bei der ersten Stunde Ernährungslehre war die Kursleiterin erstaunt, dass keiner mit Übergewicht dabei war, etwas irritiert, änderte spontan das Unterrichtsprogramm und sie haben darüber gesprochen, wie wichtig es ist, genug zu trinken. Hört sich vernünftig an.
Ach ja ... sinnlose Praktika wird es dort ebenfalls nicht geben, da es aufgefallen ist, wie viele Firmen sich immer wieder neue kostenlose Praktikanten geholt haben und nie einen davon eingestellt.
Ich werde weiter berichten, wie es so läuft. Dafür, dass Jürgen da überhaupt hin muss, können diese Leute ja nichts und werden auch froh sein, von den Jobcentern Aufträge zu kriegen. Ich kann sicher auch damit rechnen, dort zu landen, denn der älteste Teilnehmer ist 61, also älter als ich. Nun ja.
Link zu Bericht Nr. 2
http://pferde-tiere-gesundheit-soziales-zeit.blogspot.de/2012/09/bericht-nr.html
LG
Renate
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