Krah und Else
Krah kam zu uns nach Depenau, weil er aus einem Nest einer Rotbuche auf den Hof der Tierklinik, in der meine Tochter Vanessa arbeitet, als Jungvogel gefallen war. Beide Flügel waren gebrochen und auch eins seiner Beine. Er blieb anders als manche Krähen, die wir über den Vogelschutz aufgezogen und wieder frei gelassen haben, ein Leben lang verkrüppelt und deshalb nahm ich Krah als Haustier auf unserem Resthof in Depenau dauerhaft auf.
Über Krah habe ich gelernt, wie man eine junge Krähe leichter ernähren kann als mit ausgegrabenen Regenwürmern, denn da buddelt man sich tot und kriegt so ein Tier schwer satt.
Noch gefährlicher sind Mehlwürmer, wo wir leider einmal eine junge Amsel gut gemeint mit getötet haben, da sich diese Tiere aus dem Magen raus fressen und das Tier auf diese Weise töten.
Wir versuchten bei Krah, ob er nicht auch Katzenfutter verträgt und bekamen später noch den Tipp, ihn ergänzend mit Beo-Perlen zu füttern. Beo-Perlen sind pflanzlich. Auch klein geschnittenes Obst mögen Saatkrähen ... und wenn man ihnen ein Freigehebe baut, finden sie auch den einen oder anderen Wurm oder Käfer und dergleichen selbst.
Hier auf dem Foto ist Krah mit seiner Freundin Else unterwegs. Eine zweite Krähe zur Gesellschaft hätte ich ihm ja nicht halten können. Deshalb haben wir ihm eine Henne aus einer Legebatterie gekauft und zur Gesellschaft mit in sein Gehege gesetzt. Immerhin hatte er so nebst unseren Meerschweinchen, die auch im Freihehege nebenan lebten, auch einen Vogel um sich rum.
Krah war unglaublich sprachbegabt. Er konnte seinen Namen Tom, aber auch seinen Spitznamen Krah wie ein Mensch es sagt, aussprechen, er sagte Hunger und Hallo und besonders witzig, immer Aua, wenn er einem mit dem Schnabel ins Bein gepickt hatte .. das machte der alte Lümmel sehr gern. Freute sich wohl immer, wenn die Menschen dann Aua geschrien haben.
Er liebte es auch, einem die Schnürsenkel aufzuziehen, wenn man geschnürte Schuhe trug.
Was er nicht mochte, waren Mäuse, die ihm sein Futter klauten.
Oft fanden wir welche mit einem Loch im Bauch tot in der Sattelkammer, wo Krah und Else oft ganz frei nachts rumlaufen durften, wenn die Tür zu war.
Dort gab es auch einen Papierkorb, wo wir tote Mäuse halt erstmal rein geworfen haben. Allerdings nicht lange, dann machte Krah das gleich selbst, wenn er eine Maus erwischt hatte. Die nahm er wie wir am Schwanz und packte sie in den Mülleimer. Er war schon ein besonders heller Kopf, dieser Vogel.
Später wurde in Depenau die Korntrocknung aufgegeben, weil der Gutsbesitzer sich mit zwei anderen Gütern zusammen tat und einen großen Hof in der EX-DDR kaufte. So kamen leider viele dann hungrige Ratten runter ins Dorf.
Und eines morgens haben die mir unseren Krah getötet, wollten wohl sein Futter stehlen und er konnte ja nicht fliegen und war nicht sehr groß. Ich fand morgens von ihm nur Flügel, Schnabel und Wirbelsäule vor .. ich war sehr traurig, hatte Krah besonders gern, mehr als viele andere Tiere, die wir hatten.
Für Else suchten wir damals einen Hühnerhof aus, wo noch andere Hobby-Hühner lebten, die nicht geschlachtet wurden, aber leider hat sie dort kurz darauf ein Fuchs geholt, so dass sie das Leben mit anderen Hühnern frei draußen auf einem Hof nicht lange genießen hat können.
LG
Renate
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