Etappe 1
Nachdem wir es ja am Samstag geschafft hatten, wenigstens Chiwa zu verladen, blieb nur noch die Aufgabe übrig, Prima auch in den neuen Stall zu bringen. Zum Glück konnten wir eine gute Bekannte dafür begeistern. Denn Renates Knie machte immer noch Probleme; inzwischen wird es schon besser.Nach einer gemeinsamen Brotzeit fuhren wir also erst einmal Renate in den neuen Stall zu Chiwa und danach weiter zu Prima. Dort angekommen, bekam die Große erst einmal ihr Müsli. Ich verstaute derweil noch ein paar Besitztümer im Auto, die wir in der ganzen Aufregung am Samstag vergessen hatten. Leider stand Prima alleine auf dem kleinen Auslauf und war schon deswegen sehr aufgeregt.
Die erste Etappe folgte dem angrenzenden Reitweg und den Wegen der Feldmark Richtung Innenstadt. Schon beim ersten Reiterhof war Prima schwer im Zaum zu halten. Sie wollte nur noch zu den anderen Pferden. Wir beschlossen dahe,r den Weg am Postsee zunehmen. Insgeheim hatten wir die Hoffnung, dass wir dort etwas Gras finden, um Prima wieder zu beruhigen. Der Plan ging schon mal auf. Grasend und gedankenverloren merkte Prima jedoch die Radfahrer nicht und scheute. Zum Glück waren es nur ein paar Schritte, ich bin aber dabei in einer tieferen Pfütze gelandet, klatsch nasse Füsse. Bingo Ingo, dachte ich mir, egal weiter. Denn spätestens jetzt hätten wir auch nicht mehr gefahrlos umkehren können.
Etappe 2
Vom Postsee aus mussten wir drei nun an der Strasse entlang laufen. Ich hasse Gehsteige, die nicht breiter sind als ein Radweg. Es reichte gerade so für das Dreiergespann. Und dann immer wieder dieses laute Wiehern von Prima. Bis zur Postfelderstrasse gab es keine Zwischenfälle, auch die hohe Brücke wurde gelassen genommen. Dann der erste leichte Anflug von Panik bei Ela und mir. Mist, in fünf Minuten kommt der Zug. Wir hatten auch keine Lust zu probieren, ob Prima den so gelassen wie die Autos behandelt. Schnellen Schrittes sind wir gerade noch so über die Schienen gekommen. An der nächsten Kreuzung kurz links und gleich wieder rechts in den Klosterforst. Endlich kam etwas mehr Ruhe in das Pferd, was jedoch nicht bedeutete, dass wir langsamer gehen konnten. Viele der Spaziergänger schauten uns erstaunt an, als wir da so durch den Wald gingen. Ein Radfahrer hielt sogar extra an, weil er das Pferd nicht erschrecken wollte und war sehr erstaunt, dass Prima ihn nicht beachtete. Nur unter der Brücke der B76 wurde Prima etwas panisch. Sie trabte leicht mit hoch erhobenem Kopf und einer Haltung, die jeden Barrockreiter hätte neidisch werden lassen, unterdurch. Dann war wieder Ruhe. Ein Spaziergänger lächelte und meinte, dass man Hunde ausführt sei ja normal, aber Gassi mit Pferd hätte er noch nie gesehen. Bis zur Weinbergsiedlung war es bis auf das Tempo von Prima recht gemütlich.Etappe 3
Leider gibt es in der Weinbergsiedlung einige Reiterhöfe. Und Prima war fest der Meinung, da müsse der neue Stall sein. Deswgen fragten wir dann auch eine nette Reiterin, wie man die Pferdepension umgehen könnte. Ich hatte sogar das Gefühl, sie hätte uns im Notfall sogar begleitet und den Weg gezeigt. Wieder auf der Strasse durch den Ort, konnten Ela und ich die Große an dem Pferdehof vorbei lotzen. Kaum den nächsten Wald erreicht, ging es recht locker weiter. Ela schaffte es sogar, zwischendurch eine Zigarette zu rauchen.Endspurt
Plötzlich wieherte Prima in einer Tour. Das bedeutete für uns, Chiwa ist schon mal in Rufnähe, auch wenn wir sie nicht hören konnten. Dann sah ich zwischen den Bäumen den Auslauf des neuen Stalls. Ab hier glich die "Reise" mehr einer Wasserskipartie als einem schnellen Spaziergang. Aber wir sind heile angekommen. Zwar waren Ela und ich total fertig mit der Welt, aber es wir hatten es geschafft. Prima war übrigends auch etwas groggi, aber zufrieden.Ela erzählte am Montag dann, viele Preetzer hätten ihren Ohren nicht getraut, weil sie ein Pferd gehört hatten. Ein Bekannter von Ela hatte deswewgen sogar sein Abendbier weggestellt und an seinem Verstand gezweifelt. Tja .. unser Umzug wird inzwischen in ganz Preetz die Runde gemacht haben und noch eine ganze Weile für viel Gespächsstoff sorgen.
Was wäre Preetz nur ohne uns und Prima?
LG
Jürgen
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