Das erste Vorgespräch verlief sehr gut
Heute war ich nun also beim Arzt und habe mir da einen ausgesucht, der auf Naturheilverfahren spezialisiert ist, auch wenn er auch Mediziner für Allgemein- und Suchtmedizin ist.
Ich kenne ihn nur aus der Zeit,als ich kurz vor Mamas Tod jemand suchte, der ihr mit natürlichen Mitteln helfen könnte, aber er hat Mama nicht mehr kennen gelernt, die nur Stunden später ja mit dem Krankenwagen in die Klinik kam und von dort nie mehr zurück nach Hause. Wir haben damals dann nur noch nach ihrem Tod telefoniert gehabt.
Der Mann ist sehr verständnisvoll. Er kann auch gut nachvollziehen, dass ich Angst vor zu vielen giftigen Medikamenten habe. Er sagt, unter anderem behandelt er viele Patienten, die Suchtprobleme haben, und er hält aufgrund dieser Erfahrung gar nicht viel von Pillenmedizin und ist so auch dazu gekommen, eher mit Naturheilverfahren zu heilen, wenn es machbar ist.
Wir haben uns sehr lange unterhalten, um zunächst abzuchecken, wer ich bin und was ich für Probleme habe.
Ich bin erst einmal krank geschrieben unter der Bezeichnung F 48.0 G. Ich verlinke das nachher mal, was das genau bedeutet. Das G hinten steht für gesicherte Diagnose, der Rest für Neurasthenie, eine Vorstufe vom Burnout, wenn ich das richtig verstehe .... also durch zu viel Stress so im Eimer, dass es allmählich zu psychosomatischen Schäden gekommen sind, die sich auch körperlich an allen Ecken und Enden auswirken.
Das heißt, es könnte wieder besser werden, wenn ich erstmal nicht so viel Stress habe.
Stress .. das ist bei mir das Jobcenter und die ständigen Probleme mit denen .. aber das geht ja vielen gerade älteren Menschen so, die von den Jobcenters so lange gequält werden, bis sie zusammenbrechen.
Als ich mir das durchgelesen habe, haben Jürgen und ich festgestellt, dass es ihm im Prinzip ähnlich geht, nur dass er andere Burnout-Probleme hat als ich ... nicht schlafen können, fiese Hustenattacken, Rückenprobleme, ständige Müdigkeit und so ...aber das ist ja auch kein Wunder. Jürgen wird vom Jobcenter ja genauso wie ich seit Jahren traktiert. Vor allen Dingen die Leiharbeit hat ihn damals fast an den Rand des Totalzusammenbruchs gebracht, aber auch die 6 Monate bei der FAW haben ihn so sehr mitgenommen, dass er sich bis heute nicht wieder davon erholt hat, sagt er.
Nächste Woche hat mein Doktor Urlaub und kommt selbst am 24.10.13 wieder zurück. Ich habe noch einen Zwischengesprächstermin mit seiner Urlaubsvertretung am 15.10.13, aber ohne körperliche Untersuchungen. Am 24.10. geht es dann los mit Blut abnehmen.
Der Gnubbel am Hals deutet auf Schilddrüse hin, die Beine wie ich schon dachte auf's Herz, aber beides kann durchaus von zu viel Stress kommen, den ich ja in den letzten Jahren überreichlich hatte.
Urlaub oder frei und einfach ohne Sorgen entspannen, sowas hat es für mich ja seit 2007 nicht mehr gegeben .. bei Jürgen ist das sogar noch länger her.
Dass uns unser Nebenjob Freude macht, versteht mein neuer Arzt sehr gut. Sein Sohn ist nämlich Journalist .. allerdings wirklich fest angestellt und momentan für seine Zeitung in Moskau unterwegs. Dass man in so eine Tätigkeit nicht binnen weniger Wochen so rein kommt, dass man damit gleich reich wird, hält er für normal, dafür ist es ja viel zu anspruchsvoll und natürlich muss man sich da einarbeiten.
Habe mich gefreut, dass es endlich jemand gut versteht.
Dass ich zunächst einmal wohl eine ganz Weile krank gemeldet bleiben werde, wird mir helfen, erstmal ein wenig auf die Beine zu kommen, weil ich so weniger Angst vor weiteren Schikanen durch das Jobcenter haben muss.
Ich kann unter diesen Umständen ja sogar meine Autorentätigkeit so einrichten, wie es mich nicht belastet und bin nicht gezwungen, hier Riesenumsätze zu machen .. ich darf schreiben .. ich muss aber nicht Geld verdienen, sondern kann mich ausruhen, wenn ich Ruhe brauche.
Das ist sehr schön.
Ich werde mich so in erster Linie auf den Kunden konzentrieren, für den ich die Reiterseite gestaltet habe und nun die Reiterkolumne schreibe .. die ist übrigens nun von den Grundzügen her fertig .. die Kolumne geht ja weiter ... und seit gestern online.
Ich darf ja leider nur nicht sagen, welche es ist .. ich schreibe ja meine Texte anonym und die Kunden veröffentlichen sie unter ihren eigenen Namen.
Das sollte vorerst reichen, bis ich wieder so fit bin, dass ich nicht laufend das Gefühl habe, ich kippe aus den Latschen.
Unten noch ein paar Links zu Neurasthenie.
LG
Renate
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