Dienstag, 28. Mai 2013

Arm, zu dick und öfter krank .. warum könnte das so sein?


Der Link, den ich unten anhänge, bezieht sich auf eine ältere Studie. Ich sah aber vor 2 oder 3 Tagen auch was im Fernsehen, das aktuell war und besagte, dass der Gesundheitszustand in Deutschland noch bei vielen Menschen sehr gut ist, aber vor allen Dingen jüngere Menschen mehr als ältere und noch ausgeprägter arme Menschen mehr als solche, die noch einen gewissen Wohlstand genießen können, zu dick und damit krankheitsanfälliger seien.

Was in dem Link steht, könnt Ihr Euch selbst durchlesen, es ist eine weitere Meinung neben meiner eigenen bzw. so würde ich sagen, auch unserer, denn ich rede über dieses Thema mit dem Jürgen ja häufiger und habe deshalb auch extra hier begonnen, eine Seite über Ernährung und Gesundheit und Hartz IV anzulegen, wo ich erklären werde, wie man nur den Versuch unternehmen kann, trotz wenig Geld halbwegs gesund zu leben.

Ich bin übrigens auch übergewichtig, der Jürgen nicht.

Ich denke auch, dass ich weniger übergewichtig sein könnte, wenn ich weniger Stress und mehr Geld für gesunde Lebensmittel sowie auch mal den Eintritt in die Schwimmhalle, für ein aktives Dabeisein in einem Sportverein oder auch nur für Geselligkeit hätte, denn selbst gemeinsames Joggen ist selten kostenlos .. weil dann Zusammensitzen mit den Sportfreunden und was Konsumieren dazu gehört, was sich aber arme Leute meistens schon nicht mehr leisten können.

Arm sein isoliert und isoliert sein führt oft dazu, dass selbst ein Spaziergang keinen Spaß mehr macht.

Ein Spaziergang ersetzt mir z. B. nicht, mal in der Ostsee zu schwimmen oder im Winter in eine Schwimmhalle zu gehen, was ich früher sehr gern getan habe .. ich kann es aber fast nie bezahlen, so weit mit dem Auto zu fahren oder den Eintritt in der Schwimmhalle zu finanzieren.

Man sollte 5 x am Tag Salat, frisches Ober und Gemüse essen, 2 x in der Woche Fisch, 2 x Fleisch .. viel Vollkornbrot, gute Salatöle verwenden und so weiter.

Eine Familie, die von Hartz IV oder auch ergänzendem Hartz IV lebt, kann das aber nicht bezahlen.

In dem Artikel steht, eine Mutter könnte 7 Euro für ein Kind für Lebensmittel ausgeben. Das wären 210 Euro im Monat.

Dieser Artikel erkennt das Problem nicht, denn die 210 Euro im Monat sind nicht für Lebensmittel alleine gedacht. Hartz IV ist so gemacht, dass davon ja auch Kleidung, Strom, warmes Wasser, alles für die Schule, Fahrkarten, Telefon, Spielzeug, Eintritt für irgendwas, mal ein Geschenk, weil man eingeladen ist oder das Essen für Besuch, Rücklagen für neue Tapeten, Möbel, Geräte, die kapputt gehen und vieles mehr gekauft werden muss. Noch nicht einmal die Hälfte von diesem Geld kann also die Mutter für Essen für ihr Kind ausgeben.
Die Gebühren für einen Sportverein müsste sie davon übrigens auch finanzieren oder auch nur das Geld, was das Kind bräuchte, um mal nach dem Sport mit seinen neuen Freunden was trinken zu gehen oder so.

Also selbst wenn der Artikel kritisch ist . er ist nicht kritisch genug.

Arm sein ist schlimmer und der Regelsatz, den ein Mensch beim Hartz IV bekommt, ist ja nicht nur für das Essen gedacht .. wäre ja toll, wenn das so wäre.

Stress macht übrigens auch dick .. der löst Angst aus und eine ganze Hormonlawine, die leider auch dazu führt, dass der Insulinspiegel dauerhaft gestört wird. Das führt langfristig zum metabolischen Syndrom, das oft tödlich enden kann.

Dauerhaft Angst haben macht nämlich dick und arme Menschen leben immer in der Angst, irgendwann gar nicht überleben zu können. Sie haben Angst davor, dass das Telefon abgestellt wird, der Strom, sie aus ihrer Wohnung raus fliegen, es morgen gar nichts mehr zu essen gibt .. sie können Tee oder Pommes und den pappigen Billigtoast mit der Billigwurst oder Billigmarmelade, die noch drin ist, nicht mehr sehen, müssen aber oft diese Sachen kaufen, weil es für bessere Lebensmittel nicht reicht .. das ist Stress pur.

Kinder trifft das noch häufiger als ältere Menschen. Die heutigen Rentner leben oft noch relativ gut, die haben sich ja noch eine gute Rente erarbeiten können, jedenfalls oft noch. Familien mit Kindern fallen aber heute immer häufiger unter die Armutsgrenze, weil die Löhne ständig sinken .. es ist also logisch, dass junge Menschen häufiger dick und krank sind als ältere.

Das liegt am System.

LG
Renate


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