Alter und Überlebenschancen
Ich will mal schauen, ob ich finde, wie speziell ältere Leute in Deutschland von Arbeitslosigkeit betroffen sind, also nicht nur von Armut an sich oder schlecht bezahlten Jobs,sondern auch von dem Problem, gar keine Arbeit mehr zu finden.
Ist schwierig, ich werde auch andere Statistiken, wenn die bissel interessant sind, mit aufnehmen. Was ich aber eigentlich suche ist folgendes: Ich würde sagen, ich selbst habe körperlich mehr abgebaut als geistig und hatte schon vor einigen Jahren große Probleme, den Job in einer Baumschule, den ich noch auch nur als Nebenjob fand, überhaupt auszuüben. War bei meinem Partner Jürgen mit der Leiharbeit auch so, dass das nur körperlich schwere Arbeit war, was man einfach ab einem gewissen Alter nicht mehr schafft. Auch so haben wir zwar jetzt nur einen Zuverdienst, den aber mit etwas, für das man eher geistig fit sein muss. Das können wir zwei im Prinzip vermutlich genauso gut wie junge Leute, haben diese Chance aber vermutlich nur deshalb, weil gerade beim Texten über diese Portale, wo man sich nur mit einem Nick einloggt, gar keiner weiß, wie alt die Menschen sind, die diese Sachen schreiben. Da kann man ab einer gewissen Bildung also noch Glück haben.
Körperlich wären wir jungen Leuten definitiv unterlegen, geistig denke ich nicht, dass wir unterlegen sind, aber trotzdem kriegt man im erlernten Beruf keinen Job, wenn man schon älter und arbeitslos ist oder nur ganz selten eben.
Da mehr als nur meine persönliche Spekulation drüber rauszukriegen, wäre interessant. Also fahnde ich mal.
Statistiken soweit ich was finde, folgen.
LG
Renate
Erstmal eine Tabelle für alle, wo von 1995 - 2012 der Wert von 9,4 im Jahr 1995 über maximal 11,7 im Jahr 2005 bis 7 % 2012 abgefallen ist ... nicht bezogen auf die Löhne oder ob man davon leben kann, wo ich nämlich denke, dass solche Statistiken oft die Realität beschönigen.
Die Statistik über Empfänger von AGL II sieht nämlich schon wieder anders aus ... wenn Ihr mal rein schaut. Die geht hier von 2005 - 2012, wo der höchste Wert an Empfängern solcher Leistungen 2006 ist, aber auch 2012, wo die Arbeitslosigkeit an sich ja so gesunken sein soll, nicht wesentllich weniger Menschen ALG II bezogen haben als 2011. Das heißt also, viele der Menschen, die da nun Arbeit haben, können davon gar nicht leben und mit Pech geht denen das schlechter als vorher, denn ich habe Euch ja vor einer Weile mal durchgerechnet,wie viel Minus man bei ALG II machen kann,wenn man z. B. eine Arbeit machen muss, wozu man ein Auto braucht, das teurer wird als die Freibeträge, die sie einem lassen.
Hmmm .. die Statistik hier bezieht sich nur auf Arbeitslose über 50 bzw. auch mit einer zweiten Zählung über 55 von Dezember 11 - August 12 .. sind keine großen Schwankungen zu erkennen und interessant dabei ist, dass eben jeder, der z. B. aufgegeben hat, sich bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend zu melden, weil er sowieso kein Geld kriegt (also Bedarfsgemeinschaften, wo noch ein anderer die Kosten trägt) gar nicht in der Statistik auftaucht. Es sind also nur Arbeitssuchende, die auch Bezüge haben.
Ist nicht prozentual zu den Älteren, die noch Arbeit haben, muss da mal weiter suchen.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/75085/umfrage/arbeitslose-ab-50-jahren-in-deutschland/
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen hat eine Tendenz, höher zu werden, wer also länger raus ist, hat wenig Chancen, wie das zeigt.
In den Städten haben wir zur Zeit viel mehr Hartz IV-Empfänger als auf dem Land, aber das suche ich auch nicht wirklich.
Diese Statistik zeigt, dass die meisten Leute, die noch einen anständig bezahlten sozialversicherungspflichtigen Job haben, den im erlernten Beruf ausüben .. Akademiker sind auch weniger dabei, was aber vielleicht auch daran liegen kann, dass ja nun weniger Leute einen so hohen Bildungsabschluss überhaupt schaffen. Es wäre interessanter, wenn man einen Vergleich hätte, wieviel Prozent der Menschen mit welcher Qualifikation denn eigentlich innerhalb dieser Gruppe einen anständigen Job haben oder nicht.
Das bringt uns nicht wirklich weiter.
Das nächste ist ein Bericht über geschönte Statistiken, wo viele Ältere gar nicht drin vorkommen. Das habe ich auch früher immer über die Partei bekommen und weiß das im Prinzip, wäre nur schön, da mal Zahlen zu finden.
Den Text des folgenden Linkd kopiere ich mal .. zeigt, dass Alte wenig Chancen haben, aber nichts über den Qualifikation.
Statistik: Kaum Fortschritte für ältere Arbeitslose
12.08.12 | 12:29 Uhr | 5 mal gelesen Ältere Arbeitslose haben im letzten Jahr kaum von der guten Konjunktur profitiert.
Nur 18,4 Prozent der 60- bis 64-jährigen fielen 2011 wegen der
Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit aus der Arbeitslosenstatistik,
berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe) unter Berufung auf
eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Birkwald an die
Bundesregierung. 2010 waren es 17,6 Prozent. Der Löwenanteil, 67,6
Prozent (2010 waren es 67,5 Prozent) ging als "Abgang in die
Nichterwerbstätigkeit" in die Zahlen ein. Birkwald sagte der Zeitung,
die Daten seien ein weiterer Beleg, "dass die Rente
mit 67 ein Kürzungsprogramm mit dramatischen Folgen für die Betroffenen
ist". Zum Vergleich: Von allen Arbeitslosen, die jährlich aus der
Statistik verschwinden, schaffen regelmäßig rund ein Drittel die
Wiederaufnahme eines Jobs; rund 20 Prozent gehen in eine Fortbildung und
nur ein Drittel geht in die "Nichterwerbstätigkeit".
dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Ich glaube, hier habe ich was ganz Nettes gefunden:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-Analysen/Analytikreports/Zentrale-Analytikreports/Monatliche-Analytikreports/Generische-Publikationen/Analyse-Arbeitsmarkt-Aeltere/Analyse-Arbeitsmarkt-Aeltere-201203.pdf
Was mir davon ins Auge springt, das kopier ich mal hier mit rein, aber nicht alles, dazu bitte den Link anschauen.
Arbeitslosigkeit:
Vormonat: -23.000; saisonbereinigt: -5.000.
Vorjahr: -32.000 oder -3% auf 954.000. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit beruht zum etwas größeren Teil auf den 50- bis unter 55-Jährigen. Für die über 55-Jährigen wird ein Rückgang von 14.000 oder 2% ausgewiesen. Bei der Interpretation sollte berücksichtigt werden, dass die vorruhestandsähnlichen Regelungen der Paragraphen 428 SGB III und 252 Abs. 8 SGB VI Ende 2007 ausgelaufen sind. Das belastet die Arbeitslosigkeit der über 55-Jährigen, weil Personen, die früher diese Regelung in Anspruch genommen hätten, nun als Arbeitslose gezählt werden.
S. 4... Tabelle ganz links mal schauen.
Von 1996 bis 2010 ist der Anteil älterer Menschen kontinuierlich angestiegen, und zwar von sehr.
Auf Seite 6 steht dann, dass auch mehr ältere Menschen einen Job haben als vorher. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass es auch viel mehr ältere Menschen gibt, also ist gar ncht so leicht.
Auf der Tabelle S. 14 sieht man, dass ältere Menschen mit Bildung schon ein bisschen mehr Chancen haben, noch wieder in Arbeit zu kommen als die ohne Bildung.
Auf Seite 16 sieht man, dass es allerdings auch bei sehr vielen Älteren nur ein Mini-Job ist, denn die Anzahl der Älteren, die ausschließlich einen Mini-Job haben, ist von Jahr zu Jahr höher geworden.
S. 20 zeigt dann, nur prozentual haben wir weniger ältere Arbeitslose .. aber man sollte sicher mal berechnen, wie viele davon statt Vollzeit vielleicht nur nen Minijob haben. Mal sehen, ob das noch irgendwo kommt.
S. 24 - wie zu erwarten, konnten davon dann wieder die mit etwas mehr Bildung besser vermittelt werden als die ohne.
S. 25 sieht man das dann mit so einen Strichstatistik auch nochmal, dass eine anständige Ausbildung die Chance, im Alter nicht unterzugehen, schon verbessert.
Und sei es nun, dass man sich wie ich eigangs ja schrieb, als älterer Mensch, wenn man schon keinen Job mehr im Beruf kriegt, mit einem Nebenjob, den man dann eher als jemand ohne Bildung ausüben kann, noch paar Euronen an Zuverdienst zum Hartz IV ergattern kann.
Dann gibt es mehr ältere als jüngere Arbeitslose im sogenannten Rechtskreis SGB III, hab mal nachgesehen, was das bedeutet. Also klar ... Jürgen muss ja auch schon wieder so eine blödsinnige Maßnahme mitmachen ... man zwingt uns Älteren ständig irgendwelche Maßnahmen auf, als ob wir zu blöd wären, selbst nach Arbeit zu suchen.
S. 32 - insgesamt haben wir von 2009 - 2011 mehr ältere Arbeitslose und auch mehr ältere Arbeitslose, die ALG I oder II kriegen, aber weniger, die keine Leistungen mehr kriegen, aber trotzdem arbeitslos gemeldet sind, warum auch immer.
S. 39 stellen sie fest, dass ältere Arbeitslose auch länger arbeitslos bleiben .. ja logisch, wir erleben das doch selbst.
S. 40 steht dann noch, wie viele davon nur einen Job fanden, weil irgendwelche Zuschüsse und was ich gezahlt wurden .. und wer weiß, wie viele davon den Job wirklich behalten, wenn der Zuschuss nicht mehr gezahlt wird.
Ohne diese Zuschüsse haben nämlich die meisten Älteren gar keine Arbeit finden können. Statistik siehe Seite 41.
Das geht dann weiter auch auf S. 43 mit weiteren unterstützenden Sachen .. wobei ich mich immer frage, was das bringt.
S. 44 zeigt dann auf, dass früher mehr ältee Leute über den Vorruhestand aus der Statistik raus gefallen sind, was nun eben ja weg gefallen ist.
So, das war's.
Also rosig ist das nicht .. viel daran täuscht, weil durch das Wegfallen der Vorruhestandsregelung nun mehr ältere Leute vermutlich einen Nebenjob annehmen.
Wenn man älter als 58 ist und über ein Jahr arbeitssuchend und nichts im Angebot war, fällt man aus der Statistik ja raus .. wer da also einen Nebenjob hat, Hartz IV kriegt, aber da mehr oder weniger chancenlos von seinem Vermittler in Ruhe gelassen wird, weil er ja was jobbt .. zählt nicht mehr mit.
Gut wird es dem aber dennoch nicht gehen, er überlebt halt und hat vielleicht das Glück, dass man ihn nicht mehr mit irgendwelchen "Weiterbildungsmaßnahmen" quält oder durch Zuschüsse vorübergehend in irgendeinen Job befördert, den er paar Monate später sowieso wieder verliert, wenn die Zuschüsse wegfallen. Weil wirklich helfen tut nur was Langfristiges und ein langfristiger Nebenjob, durch den man als älterer Menschen jedenfalls sein Hartz IV aufbessern kann, hilft dem Menschen mehr als paar Monate schlecht bezahlte Arbeit, und dann ist der hart umkämpfte Nebenjob, den man vielleicht auch noch als Rentner machen kann, nämlich weg.
LG
Renate
dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Ich glaube, hier habe ich was ganz Nettes gefunden:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-Analysen/Analytikreports/Zentrale-Analytikreports/Monatliche-Analytikreports/Generische-Publikationen/Analyse-Arbeitsmarkt-Aeltere/Analyse-Arbeitsmarkt-Aeltere-201203.pdf
Was mir davon ins Auge springt, das kopier ich mal hier mit rein, aber nicht alles, dazu bitte den Link anschauen.
Arbeitslosigkeit:
Vormonat: -23.000; saisonbereinigt: -5.000.
Vorjahr: -32.000 oder -3% auf 954.000. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit beruht zum etwas größeren Teil auf den 50- bis unter 55-Jährigen. Für die über 55-Jährigen wird ein Rückgang von 14.000 oder 2% ausgewiesen. Bei der Interpretation sollte berücksichtigt werden, dass die vorruhestandsähnlichen Regelungen der Paragraphen 428 SGB III und 252 Abs. 8 SGB VI Ende 2007 ausgelaufen sind. Das belastet die Arbeitslosigkeit der über 55-Jährigen, weil Personen, die früher diese Regelung in Anspruch genommen hätten, nun als Arbeitslose gezählt werden.
S. 4... Tabelle ganz links mal schauen.
Von 1996 bis 2010 ist der Anteil älterer Menschen kontinuierlich angestiegen, und zwar von sehr.
Auf Seite 6 steht dann, dass auch mehr ältere Menschen einen Job haben als vorher. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass es auch viel mehr ältere Menschen gibt, also ist gar ncht so leicht.
Auf der Tabelle S. 14 sieht man, dass ältere Menschen mit Bildung schon ein bisschen mehr Chancen haben, noch wieder in Arbeit zu kommen als die ohne Bildung.
Auf Seite 16 sieht man, dass es allerdings auch bei sehr vielen Älteren nur ein Mini-Job ist, denn die Anzahl der Älteren, die ausschließlich einen Mini-Job haben, ist von Jahr zu Jahr höher geworden.
S. 20 zeigt dann, nur prozentual haben wir weniger ältere Arbeitslose .. aber man sollte sicher mal berechnen, wie viele davon statt Vollzeit vielleicht nur nen Minijob haben. Mal sehen, ob das noch irgendwo kommt.
S. 24 - wie zu erwarten, konnten davon dann wieder die mit etwas mehr Bildung besser vermittelt werden als die ohne.
S. 25 sieht man das dann mit so einen Strichstatistik auch nochmal, dass eine anständige Ausbildung die Chance, im Alter nicht unterzugehen, schon verbessert.
Und sei es nun, dass man sich wie ich eigangs ja schrieb, als älterer Mensch, wenn man schon keinen Job mehr im Beruf kriegt, mit einem Nebenjob, den man dann eher als jemand ohne Bildung ausüben kann, noch paar Euronen an Zuverdienst zum Hartz IV ergattern kann.
Dann gibt es mehr ältere als jüngere Arbeitslose im sogenannten Rechtskreis SGB III, hab mal nachgesehen, was das bedeutet. Also klar ... Jürgen muss ja auch schon wieder so eine blödsinnige Maßnahme mitmachen ... man zwingt uns Älteren ständig irgendwelche Maßnahmen auf, als ob wir zu blöd wären, selbst nach Arbeit zu suchen.
S. 32 - insgesamt haben wir von 2009 - 2011 mehr ältere Arbeitslose und auch mehr ältere Arbeitslose, die ALG I oder II kriegen, aber weniger, die keine Leistungen mehr kriegen, aber trotzdem arbeitslos gemeldet sind, warum auch immer.
S. 39 stellen sie fest, dass ältere Arbeitslose auch länger arbeitslos bleiben .. ja logisch, wir erleben das doch selbst.
S. 40 steht dann noch, wie viele davon nur einen Job fanden, weil irgendwelche Zuschüsse und was ich gezahlt wurden .. und wer weiß, wie viele davon den Job wirklich behalten, wenn der Zuschuss nicht mehr gezahlt wird.
Ohne diese Zuschüsse haben nämlich die meisten Älteren gar keine Arbeit finden können. Statistik siehe Seite 41.
Das geht dann weiter auch auf S. 43 mit weiteren unterstützenden Sachen .. wobei ich mich immer frage, was das bringt.
S. 44 zeigt dann auf, dass früher mehr ältee Leute über den Vorruhestand aus der Statistik raus gefallen sind, was nun eben ja weg gefallen ist.
So, das war's.
Also rosig ist das nicht .. viel daran täuscht, weil durch das Wegfallen der Vorruhestandsregelung nun mehr ältere Leute vermutlich einen Nebenjob annehmen.
Wenn man älter als 58 ist und über ein Jahr arbeitssuchend und nichts im Angebot war, fällt man aus der Statistik ja raus .. wer da also einen Nebenjob hat, Hartz IV kriegt, aber da mehr oder weniger chancenlos von seinem Vermittler in Ruhe gelassen wird, weil er ja was jobbt .. zählt nicht mehr mit.
Gut wird es dem aber dennoch nicht gehen, er überlebt halt und hat vielleicht das Glück, dass man ihn nicht mehr mit irgendwelchen "Weiterbildungsmaßnahmen" quält oder durch Zuschüsse vorübergehend in irgendeinen Job befördert, den er paar Monate später sowieso wieder verliert, wenn die Zuschüsse wegfallen. Weil wirklich helfen tut nur was Langfristiges und ein langfristiger Nebenjob, durch den man als älterer Menschen jedenfalls sein Hartz IV aufbessern kann, hilft dem Menschen mehr als paar Monate schlecht bezahlte Arbeit, und dann ist der hart umkämpfte Nebenjob, den man vielleicht auch noch als Rentner machen kann, nämlich weg.
LG
Renate
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AntwortenLöschenAlso see my website > a total noob