Sonntag, 17. Juni 2012

Das Haustier als Mieter - Teil 3 - Das Pferd und der Pachtvertrag


Im Anhang werde ich ein paar Links ins BGB machen, damit Ihr einmal selbst nachlesen könnt, wo Ihr aufpassen müsst, wenn Ihr etwas pachtet. Ich verlinke nicht alles, aber wenn Ihr mehr davon sucht, einfach über die Links gehen, die Suche ist ganz einfach.

Dazu möchte ich Euch erzählen, was wir selbst bezüglich Pacht von Weideland usw. schon alles erlebt haben.

Beginnen werde ich mit etwas Aktuellem. Vor ca. 6 Wochen hatte ich in der Preetzer Feldmark ein Stück ungenutzte Weide gesehen, auf der der Anhänger eines Malerbetriebes mit Internet-Link stand, also habe ich diese Seite gesucht und diesem Maler eine e-mail geschickt, ob er Lust hätte,sein Weideland zu verpachten. Ich kriegte Antwort, ich soll doch mal anrufen und habe angerufen und er meinte sehr freundlich, darüber könnten wir reden, denn er würde dort keine Schafe mehr halten. Nebenan kannten wir die Frau, die dort Pferde hält und gingen die freudestrahlend besuchen und sie meinte, sie hätte auch schon versucht, dieses Land zu pachten, es hätte aber nicht geklappt, was unsere Freude schon dämpfte. Ich hatte aber die Auskunft, der Maler sei in Urlaub und ich soll mich nach dem 10. Juni mal melden, was ich dann auch tat. Hatte dann seine Frau am Telefon. Die meinte, ob wir schon telefoniert hätten und ich sagte nein, es war definitiv ein Mann, mit dem ich zuletzt gesprochen hätte. Sie sagte, sie hätte auch der anderen Frau schon gesagt, sie könnten ihr Land gar nicht verpachten, denn sie hätten es selbst gepachtet und der Verpächter sei mit einer Unterverpachtung nicht einverstanden. Ich bedankte mich für diese ehrliche Auskunft, denn mir das so zu sagen, so enttäuscht ich natürlich war, das war in Ordnung.

Mein Weideland in Nettelsee hatte ich auch gepachtet, und zwar von einem Bauern, der dort vorher Kühe gehalten hatte und die Rinderhaltung aufgeben wollte. Wir haben dort jahrelang ahnungslos Pferde gehalten, bis ich plötzlich einen Anruf bekommen habe, wir sollen da binnen 3 Monaten einfach mir nichts, Dir nichts verschwinden. Ich wurde wütend und stellte dann fest, wir hatten nicht gepachtet, sondern untergepachtet, und zwar nur den Teil eines Stück Landes, den dieser Bauer bereits aufgeteilt zum Teil öfter unterverpachtet hatte .. und zwar mit Aufpreis und Gewinn und ohne die eigentliche Besitzerin zu fragen. Nun sollte dort die Autobahn ausgebaut werden und Teile dieses Landes wurden zur Ausgleichsfläche erklärt. Ich bekam von dem Bauern aber nicht die Auskunft, wem eigentlich das Land gehört, musste das sehr mühsam über das Katasteramt herausfinden. Schließlich fand ich die eigentliche Eigentümerin dieses Weidelandes und machte mir ihr ab, den Teil, der nicht Ausgleichsfläche würde, weiter pachten zu können ... übrigens für einen Spottpreis, den der vorheringe Bauer auch immer bezahlt und an mich viel teurer unterverpachtet, die Frau also wirtschaftlich betrogen hatte. Dann ging leider meine Ehe in die Brüche und ich machte die nette Eigentümerin des Weidelandes mit einer Freundin bekannt, die bereits Unterpächterin von einem Unterpächter war, der wiederum auf dieses Land Gewinn aufgeschlagen hatte, natürlich auch ohne jemand zu fragen. Sie war froh, nun doch noch eine Weide für ihre Pferde zu haben.

Wenn man auf so gepachtetem Land was baut wie Zäune und gar einen teuren Unterstand, man ist vollkommen rechtlos.

Da man einen Vertrag geschlossen hat, der rechtsunwirksam ist, steht man im rechtsfreien Raum und kann auch keinen Schadensersatz verlangen.

Wenn Ihr also etwas pachet, achtet darauf, dass das Land wirklich rechtsgültig zu verpachten ist. Dann kann das eine günstige und sehr gute Sache sein.

Anbei paar Gesetze zur Landpacht und dem Verbot der Unterverpachtung ohne zu fragen bzw. auch dann den Problemen, die man als Unterpächter dennoch haben kann.

LG
Renate






Der hier ist sehr wichtig, denn oft versuchen Pächter, ohne was zu sagen, etwas weiterzuverpachten, was gar nicht erlaubt ist und wenn man sowas pachtet, hat man gewaltig die A-Karte gezogen, weil man vollkommen rechtlos ist.


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