Donnerstag, 21. Juni 2012

Chiwa ist wieder ganz gesund


Heute will ich einfach ein bisschen mit Euch plaudern und Euch meine Freude über zwei Dinge mitteilen, nämlich dass Chiwa nicht mehr lahmt und die Lahmheit neulich doch nicht weiter schlimm und leicht zu behandeln war. Aber was mich noch mehr freut ist, wie gut sie es momentan verträgt, mit ihrer Freundin Prima nun doch ohne Probleme stundenlang auf der Weide laufen zu können, ohne dass sich bisher auch nur im Entferntesten Anzeichen von Hufrehe gezeigt hätten.
Ich freu mich ja so tierisch für die Maus.
Während ich Euch Fotos von heute zeige, werde ich ein bisschen erzählen, einfach so, aus unserem Leben und dem unserer Pferde und sonstigen Tiere.
Unsere alte Katze Blanka heute nachmittag, bevor wir zu den Pferden in den Stall gefahren sind. Ich freue mich auch für sie, dass sie nun schon mehr als 21 Jahre alt geworden ist. Meine Mama wäre sehr froh, wenn sie das noch erleben könnte.
Ja Mama .. ich bin immer noch dabei, den idealen Grabstein für sie zu suchen. Viele der günstigen Modella, die man in den Lasergravurläden kriegt, sind dünner als es die Friedhofsverwaltung erlaubt, aber ich denke, wir werden schon noch den passenden Stein für Mama kriegen und zur Not mit ein bisschen Zuzahlung, wenn es nicht anders geht.
Als wir mit dem Auto am Stall ankamen, lagen Chiwa und Prima beide schlafend auf der Weide in der Sonne, aber wie das so ist, als ich mit ihren Futtereimern und dem Fotoapparat auf den Hof kam, konnte ich Prima nur schon stehend und Chiwa gerade beim Aufstehen knipsen, weil die zwei Fress-Säcke klar erstaml ihr Müsli haben wollten und unser Auto schon am Motorengeräusch erkennen.
Das Müsli ist doch immer eine Abwechslung, auch wenn die zwei das schöne Gras momentan sicher sehr genießen.
Hier versucht Jürgen, Primas einen Huf zu feilen, der einen kleinen Spalt hat, aber ohne Hufbock war das zu schwierig. Am 2.7.12 kommt der Schmied Björn Verhülsdonk wieder zu uns. Wir haben uns lange gar keinen Schmied mehr leisten können, weil Mamas Tod uns voll aus der Bahn geworfen hat. Die Pferde haben diese Zeit erstaunlich gut überstanden, und nun ist er ja bald wieder da. Björn ist sehr gut und genauso nett, wie er gut ist, das möchte ich hier einmal erzählen. Falls also jemand einen wirklich guten und freundlichen Schmied in unserer Gegend sucht, Björn Verhülsdonk kann ich jedem empfehlen.
Gestern haben wir übrigens zum ersten Mal nach Chiwas Lahmphase wieder mit den beiden Bodenarbeit auf dem Reitplatz gemacht. Das ging super. Ich hatte nur den Fotoapparat gestern vergessen. Heute war mal wieder etwas mehr Arbeit für Jürgen und mich angesagt, denn den Hof in Ordnung halten muss ja auch sein, sonst ist er bald nicht mehr so schön wie jetzt. Während wir den Auslauf sauber gemacht haben und später noch einen Teil der von unseren beiden aktuell genutzten Weidefläche, habe ich immer wieder die beiden Schmusemäuse beim Fellknabbern und später beim Grasen fotografiert.
Ich habe ja hier in einer anderen Serie dieses Blogs begonnen, die Geschichte um alle Pferde in meinem Leben zu erzählen, aber bis ich da fertig bin, fehlen noch viele Jahre bis zur aktuellen Zeit.
An dem Tag, als ich meine jüngere Tochter anrief, um ihr zu sagen, dass meine Mutter wahrscheinlich sterben wird und dass sie schnell ins Krankenhaus kommen soll, hat sie mir erzählt, dass sie Nixe und Reno und von ihren eigenen Pferden auch noch drei Stück, nämlich Max, Filia und Rika hat verkaufen müssen. Ich kann mich reindenken, wie das passiert ist, weil eins ihrer Paint-Fohlen einen lebensgefährlichen Unfall hatte und sie Kosten, der kleinen Nowa das Leben zu retten, vermutlich der Grund für diese Verkäufe waren. Ich bin auch sicher, Esther hat gute Reitschulmädchen für alle 5 verkauften Pferde ausgesucht, die ihr ganzes Herzblut hineingeben werden, dass die Pferde es bei ihnen auch gut haben. Trotzdem war ich damals schockiert, nämlich darüber, dass sie mir nicht sagen wollte, wem sie Nixe und Reno und die anderen verkauft hat. Nur das alleine war einfach zu viel für mich. Warum enthält man mir, die ich diese Tiere gekauft habe, die eigentlich nicht ohne mich zu fragen, einfach hätten verkauft werden dürfen, vor, wo sie hin sind und wie es ihnen geht genauso wie man mir vorenthält, wie es meinen Enkelkindern geht? Das habe ich nicht verdient.



Na ja egal warum meine Familie beschlossen hat, mich auszugrenzen und mir alles zu verschweigen, was für mich wichtig wäre zu wissen. Ich habe durch Zufall erfahren, wer Nixe gekauft haben muss. Ich kenne das Mädchen. Als wir mit Chiwa und Prima ein paar Monate bei meiner kleinen Tochter auf ihrem Reiterhof kampierten, hatte sie mich gefragt, ob sie Pflegebeteiligung bei Chiwa sein dürfte. Sie war sehr eifersüchtig, wenn Jürgen und ich was mit Chiwa machten. Das war mir nicht besonders sympathisch, aber andererseits konnte sie gut mit Pferden umgehen, hat auch bei Esthers Show, die ich damals noch miterleben durfte, mitgemacht. Sie liebt Pferde ganz sicher und ich bin zuversichtlich, dass sie gut mit meiner Nixe umgehen wird und genauso für sie sorgen, wie ich selbst das tun würde. Nixe ist bei Anna-Lena Lange in guten Händen und das beruhigt mich.
Ach ja ... ich sah, dass Anna-Lena mit Nixe, Esther mit Hopi und auch mein Enkel Raphael auf Hopi in Boklund, Rogers Area, in diesem Jahr dabei waren und auch alle einige Plazierungen geschafft haben. Raphael heißt jetzt übrigens nicht mehr Busse wie sein richtiger Vater, sondern Esther hat es wohl geschafft, dass er ihren Ehenamen Wegner bekommen hat, denn meine kleine Tochter heißt ja nun nicht mehr Braasch, sondern Braasch-Wegner. Robby wollte das früher nie und wie sie das geschafft hat, ihn doch zu überreden, hätte mich wirklich interessiert. Dass Esther und Raphael und sogar unsere Nixe nun wieder bei Turnieren dabei sind, freut mich auch sehr. Leider war Reno nicht unter den plazierten Pferden und ob er mitgemacht hat, konnte ich nicht finden. Schade.
Ich kann mir aber auch bei ihm denken, wer ihn gekauft haben könnte und wenn sie es ist, wäre das okay für mich.
Azetado und Penelopé lebten heute auch wie im Schlaraffenland, denn sie sind auf ein ganz neues Weidestück gekommen. Gestern haben wir Atetados Frauchen getroffen. Der Arme hat ein hartes Leben hinter sich, war mal Stierkampf-Pferd in Spanien. Sein Frauchen hat uns die vielen Narben gezeigt, die er von den Sporen der Reiter davon getragen hat. Das arme Tier. Aber nun darf er sogar mit einer eigenen Stute seinen Lebensabend auf diesen schönen Weiden in Dinghorst genießen. Das freut mich für den alten Andalusier, er hat es wirklich verdient.
Die Ruhe an diesem herrlichen Ort auf dem Dorf bekommt aber auch Prima und Chiwa gut. Die beiden sind so ausgeglichen, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe und vertragen sich zu zweit einfach wunderbar.
Was mir nur Kummer macht, ist der Preis der Boxen im Winter. Ich weiß nicht, ob wir uns das wirklich werden leisten können, auch wenn es schön wäre, dort bleiben zu können. Ein kleiner Lichtblick ist da noch, denn ich habe bald eine Verhandlung um die Pflegestufe meiner Mama und hoffe, dass wir da etwas nachgezahlt bekommen. Das würde natürlich helfen. Aber ich traue den Gerichten nicht, dazu habe ich schon zu viel Ungerechtigkeit in unserem Rechtssystem erlebt.



Wir waren heute richtig fleißig, denn so allmählich haben unsere Süßen doch recht viele Äppelhaufen auf ihre Wiese gelegt und die müssen erstmal runter. Morgen werden wir da weiter machen.


Ich staune immer wieder, wie ählich Jürgen und ich uns doch sind. Ich habe mein ganzes Pferdemama-Leben lang immer geliebt, zwischen den Pferden rumzuräumen und einfach alles in Ordnung zu halten, es ersetzt mir Ausgleichssport ..und Jürgen liebt das genauso wie ich. Hier in Dinghorst ist es fast so ruhig wie auf meinem eigenen Weideland, das ich gepachtet hatte. Wir haben hier immer so viel Frieden, wenn wir bei den Pferden sind, dass wir genug Kraft getankt haben, um den Überlebenskampf weiterzuführen, wenn wir von dort wieder nach Hause fahren oder sogar laufen wie neulich, als uns kurz vor dem Stall das Benzin ausging und wir dann fast 10 km laufen mussten und danach auch wieder zurück.

Für mich gibt es kaum etwas Entspannenderes, als Pferde beim grasen oder beim Heufressen zu beobachten. Wenn Gott mir einen Traum erfüllen würde, hätte ich nur den einen. Meine Familie wiederzusehen und nur ab und zu ein wenig Kontakt und noch einmal erleben zu können, wie nicht nur Chiwa und Prima, sondern die beiden auch gemeinsam mit Nixe und Reno zusammen auf einer Weide laufen könnten, und ich dabei sein darf. Aber ich glaube nicht, dass sich für mich dieser Traum noch einmal erfüllen wird, und so wird es wohl leider bis zu  meinem Tod immer ein Traum bleiben.

Leckerlis zum Abschied und Schmusen mit den Pferden gehören bei uns immer zum täglichen Ritual.
Ich frage mich oft, warum dieses so liebe und verschmuste Pferd eigentlich solche Angst hat, geritten zu werden. Was mag man Prima einmal dabei angetan haben?



Zuletzt gab es noch frisches Wasser. Boomer findet den Wasserschlauch immer zu interessant, aber auch ein bisschen unheimlich.

Tja .. Zeit, um nach Hause zu fahren. Ein schöner Tag ging wieder einmal zu Ende. Vielleicht sind es die Erinnerungen an Tage wie diese, die das Leben lebenswert machen. Es ist so leicht, ein kleines bisschen Glück zu erleben, man muss es nur sehen wollen. Genau solche Tage geben uns die Kraft, immer weiter zu machen und damit zu leben, was alles Schlimmes im Leben passiert ist.

Das war's für heute. Irgendwann erzähle ich mehr von dem kleinen Paradies, in dem momentan Prima und Chiwa leben und wo der alte Azetado sich mit seiner Stute auf seine alten Tage davon erholen darf, was man ihm früher in Spanien beim Stierkampf einmal angetan haben mag.

LG
Renate


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dein Kommentar wird nach Prüfung durch einen Moderator frei gegeben.