Dienstag, 7. Juli 2015

Hufrehe-Protokoll von Chiwas und Primas Weidekumpel

Dienstag, 7. Juli 2015 - Es geht ihm immer noch so schlecht wie am ersten Tag


Ich möchte mal anfangen, genauer zu protokollieren, wie es dem kleinen Isi-Mix geht, der mit Chiwa und Prima zusammen steht und nun seit Freitag ganz schlimm Hufrehe hat.

Der Tierarzt ist heute nicht gekommen. Sein Frauchen war mit einer Freundin da, wohl ihre Probleme beschnacken, sagte was, dass der Tierarzt nun wohl erst am Donnerstag kommt.

Warum weiß ich nicht, hatte keine Gelegenheit, mit ihr über ihr Pferd zu reden. Ihre sonstigen Probleme scheinen für sie im Vordergrund zu stehen. Sie hatte ihr Pferd nicht gefüttert, nicht ausgemistet, ihm kein Wasser gegeben und auch nicht seine Hufe mit Wasser gekühlt, als sie ging. Das Müsli mit dem Schmerzmittel scheint er nicht zu fressen. In beiden Futtertrögen war Müsli drin, das er nicht angerührt hat. An eine Alternative, das Mittel ins Pferd zu kriegen, scheint sie nicht zu denken. Oder den Tierarzt zu fragen, ob es ein anderes Mittel gibt, dass er vielleicht frisst. Ob sie ihn gefragt hat, weiß ich nicht, konnte ja nicht mit ihr reden.

Wir haben den Kleinen gefüttert, Jürgen hat es geschafft, seine Hufe auszukratzen. Die Hufeisen sind ja immer noch drauf, was man bei akuter Hufrehe doch nicht so lassen sollte. Ich konnte ihn auch raus führen, aber das war sehr schwierig. Er hat unerträgliche Schmerzen. Es tat ihm gut, dass ich die Hufe wieder mit dem Wasserschlauch gekühlt habe. Sie fühlten sich alle vier knallheiß an, obwohl es nun schon der 4. Tag ist. Heparin hat bei Chiwa immer !!! schon am 3. Tag eine gute Wirkung gezeigt, aber das hat er ja nicht bekommen. Warum weiß ich nicht. Wenn ich das nächste Mal eine Wurmkur brauche, werde ich unseren Tierarzt danach fragen und mir das von ihm einmal genau erklären lassen, weil ich es nicht verstehe.

Der Kleine wollte danach sofort freiwillig wieder in seine Box. Er tut mir so leid.

Gestern war ich mit Jürgen nochmal auf der Waldweide. Wir haben noch eine kleine Menge Jakobskreuzkraut gefunden, ca. 5 oder 6 einzelne Pflanzen, mehr nicht, haben die ausgerissen.

An schwach giftigen Pflanzen sind zur Zeit recht viel Hahnenfuß und Geum urbanum auf der Weide, an den Waldrändern auch an einigen Stellen Gundermann. Ich habe Chiwa und Prima beim Grasen gestern recht intensiv beobachtet. Beide pflücken sehr gezielt die Gräser, Löwenzahn, andere essbare und gesunde Kräuter und auch den Klee zwischen diesen anderen Pflanzen raus. Sie fressen den Hahnenfuß und das Geum urbanum und dem Gundermann nicht mit. Ob der Isi-Mix das nun getan haben könnte, weiß ich nicht. Er kann ja nun nicht auf die Weide.

Sein Frauchen war nur einmal auf der Weide, und zwar mit mir und ihrem Ex-Freund zusammen. Das war vor ein paar Wochen und auch nur, weil ich ihr zeigen wollte, was dort so wächst. Sonst nie. Ich kümmere mich generell selbst darum, dort Pferdeäppel einzusammeln, nach den Zäunen zu schauen, sehr giftige Pflanzen auszuspähen und auszureißen .. es ist davon nur das Jakobskreuzkraut sehr giftig und das ist nur in sehr kleinen Mengen dort. Jürgen und ich haben es auch schon im vorigen Jahr gezielt vor der Blüte ausgerissen, damit es sich nicht verbreiten kann. Sie hatte damals die vollkommen unsinnige Idee, den Hahnenfuß abzumähen. Damit würde sie dann ja nun wirklich erreichen, dass die Pferde ihn fressen, es sei denn, wir würden die Fläche monatelang brach liegen lassen und gar nicht mehr nutzen, denn was runter gemäht wird, fressen Pferde nunmal meistens, auch wenn sie es als stehende Pflanze als giftig erkennen und so nicht anrühren.

Man sollte sowas als Pferdehalter eigentlich wissen.

Ich war nochmal in meinem Beitrag über Kolik-Ursachen nachlesen, was dort über Klee als Hufrehe-Auslöser steht. Das habe ich ja aus dem Buch "Pferdefütterung" von der Tierärztlichen Hochschule Hannover von Prof. Coenen und Meyer rausgeschrieben.

Also dort wird gesagt, dass zu viele Leguminosen generell, und dazu zählt auch jede Art von Klee, deshalb oft Kolik auslösen, weil sie in zu großen Mengen Blähungen verursachen, aber statt Kolik auch Hufrehe verursachen können.

Ich persönlich habe ja noch die zweite Version herausgefunden, dass Klee auch viel Gerbsäure enthält und das Vitamin B1 in seiner Funktion stört, außerdem wenn gestresst Blausäure enthalten kann, den Klee bei Stress sehr spontan bildet, und auch das kann zu viel werden und die darin enthaltene Oxalsäure in zu großen Mengen ebenfalls giftig ist.

Wie auch immer, wir haben reichlich Klee auf der Waldweide und der kleine Isi-Mix ist ein gieriger Fresser. Ob er dabei anders als Chiwa und Prima nicht so selektiv frisst, weiß ich nicht, habe ihn selbst nun nie beim Fressen so genau beobachtet wie meine eigenen Pferde, und sein Frauchen hat das soweit ich das mitbekommen habe, noch nie getan.

Ich habe heute wieder, als ich mich bei Claudia Nehls schlau gemacht habe, was sie über Heparin und Schmerzmittel sagt, auch wieder gelesen, jedes Rehepferd muss individuell behandelt werden. Jeder Halter eines Rehepferdes sollte sich deshalb in die Pflicht nehmen und sein Pferd so genau wie möglich beobachten um herauszufinden, wo bei diesem Tier die Grenzen sind, was es besonders schlecht verträgt, was es braucht und was ihm gut bekommt. Nur so kriegt man das Schreckgespenst Hufrehe in den Griff, aber keinesfalls mit Gleichgültigkeit.

Tja .. sieht noch schlimm aus bei dem kleinen Kumpel unserer Pferde.

Wir haben soweit ich das ermittelt habe, in erster Linie Weißklee und Sumpf-Hornklee auf der Waldweide, und zwar mehr als Gras. Chiwa verträgt diese Weide nicht unbegrenzt, aber mal eine Stunde, wenn wir da sind und alles aufräumen, das verträgt sie erfahrungsgemäß gut.

Alternativ gibt es dann die Apfelweide, die überwiegend aus Gräsern besteht und nur an einer Stelle eine große Brennesselfläche enthält, was aber nicht gefährlich bei Hufrehe ist.

Ist schade, dass der Kleine diese Stunde Weidegang unten auf der Waldweide nicht zu vertragen scheint und wie lange er es ohne Probleme ab kann, kann ich nicht sagen.

Der Reheschub kam wie aus dem Nichts, von heute auf morgen. Am Donnerstag war noch gar nichts bei ihm zu merken.

Auf der Apfelweide waren die drei zuletzt am Sonntag davor, davon kann es, da zu lange her, nicht gekommen sein.

LG
Renate

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