Samstag, 11. Juli 2015

Der Isi-Mix kriegt jetzt doch Heparin

Wir drücken ihm alle die Daumen, jeder weitere Daumen hilft


Der Kollege von Chiwa und Prima, der am vorigen Freitag Hufrehe bekommen hat, geht ja nun morgen weg, aber immerhin bekommt er jetzt seit gestern doch Heparin.

Unsere Bäuerin wird ihm auch heute und morgen früh noch selbst eine Spritze geben. Das ist gut, denn Heparin wirkt relativ schnell, das weiß ich von Chiwa. Der kleine Ponymann hat eine Chance.

Sorgen mache ich mir dennoch, weil ich keine Ahnung habe, wo genau er hin kommt und wer sich danach dann täglich um ihn kümmern wird ... hoffe einfach, es tun vielleicht die Eltern seines Frauchens, denn ich nehme an, er kommt in deren Nähe oder aber er geht dort in einen Stall, wo es die Stallbetreiber selbst tun werden. Ein paar Stoßgebete für ihn können nicht schaden.

Obwohl Jürgen seinem Frauchen ja bei Facebook geschrieben hatte, er wird sich nicht mehr um das Tier kümmern und sein Frauchen ja gestern vormittag, als der Tierarzt da war, bei ihm war ... sie hat ihn nicht ausgemistet, nicht gefüttert und auch nicht raus geholt, um seine Hufe zu kühlen, was man am komplett trockenen Auslauf sah, auch seine Wassertonne nicht aufgefüllt. Na ja .. ich habe ja sicherheitshalber im Stall Bescheid gesagt ... solange er bei uns ist, wird er versorgt.

Ich kann nur die Frau, auch wenn sie Probleme hat, wirklich nicht mehr verstehen .... so planlos kann doch kein Mensch sein, ihr Pferd ist schließlich ein Lebewesen und sie weiß, sie steht in einem Selbstversorgerstall.

Es erinnert mich gerade an den Tag, als sie bei uns ankam.

Jürgen und ich konnten bei der Ankunft des Kleinen ja nicht dabei sein, weil wir einen Termin am Spätnachmittag beim Jobcenter in Plön hatten, kamen deshalb damals recht spät abends im Stall an. Der Zwischenzaun stand damals noch von den Vorgängern.

Wir schauten rüber nach dem neuen Pferd. Er hatte nur dünn Stroh in der Box, kein Heu, nicht einen Tropfen Wasser in seiner Wassertonne. Er hatte eine lange Hängerfahrt von der Insel Rügen hinter sich, als er bei uns ankam. Ob sein Frauchen nochmal kommen würde, wusste niemand, aber da es schon abends gegen halb 10 war, war das nicht zu vermuten. Wann sie überhaupt kommen würde, sie hatte das nicht gesagt. Ich erfuhr das beim Fragen, ob das Tier vielleicht wegen irgendwelcher Medikamente beim Transport (er kam ja mit Hufrehe an) einige Stunden nichts fressen dürfte. Nein sagte unsere Bäuerin, davon sei ihr nichts bekannt.

Sein Frauchen war nur damals sicherlich genauso kopflos mit ihm angekommen wie sie zur Zeit auch davor ist .. sie hat schlicht nicht darüber nachgedacht, dass ein Pferd täglich ca. 50 l Wasser trinkt und eine große Portion Heu braucht, damit es nicht durch Eingehen der Darmbakterien lebensgefährlich schwer krank wird .. und im Winter vielleicht auch im Stall Stroh haben könnte .. es ist bei uns ja genug da und keiner geizt damit.

Ich bin auch sicher, es ist ihr alles gezeigt worden, wo sie was findet. Das macht unsere Bäuerin ja immer, wenn jemand neu dazu kommt und erklärt alles .. ansonsten ist sie, wenn man was vergisst, ja da, um es nochmal zu zeigen. Oder ihr Mann, der eigentlich meistens auch auf dem Hof zugange ist und irgendwo zu finden.

Sie hat mich gefragt, warum ihr Freund denn zu ihr gesagt hat, er kann mit einer Frau, die so unter Depressionen steht, dass sie laufend durchdreht, nichts anfangen.

Wenn ich das miterlebe, kann ich das schon verstehen. Der Mann suchte in meinen Augen eine Frau zum Heiraten, um ihr ein Haus zu bauen, mit ihr Kinder zu haben und jemand da zu haben, der sich um den Haushalt, die Kinder, den Garten, die Haustiere und ihn kümmert, wenn er von der Arbeit kommt .. er hatte ja einen Job, wo er gut verdiente, aber deshalb sicher auch genug um die Ohren hatte.

Eine Frau wie dieses Isi-Mix-Frauchen braucht aber einen Mann, der seine Aufgabe darin sieht, einen psychisch komplett ausgerasteten Menschen immer wieder auf die Füße zu stellen, also jemand, der ein ausgeprägtes Helfersyndrom hat. Solche Männer gibt es vermutlich. Sie sollte nach so einem fahnden, der sich dann hoffentlich auch um ihr Pony gleich mit kümmert.

Das Tier tut mir unendlich leid und ich kann nur für den Kleinen beten.

Nachdenkliche Grüße
Renate

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